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TSV Horn verschenkt den Auswärts-Dreier

Spielbericht

(hk). Einen echten Rückschlag im Aufstiegskampf muss der Türkische SV Horn hinnehmen. Trotz einer scheinbar komfortablen 2:0-Führung schenken sie den auf dem Silbertablett präsentierten Auswärtssieg her und kassieren noch zwei Gegentore zum Ausgleich. Kein Wunder, dass TSV-Manager Ender Ünal deshalb von einem „unglücklichen 2:2“ spricht, kopfschüttelnd quittiert: „Wir haben ein sicher geglaubtes Spiel abgegeben, was sich jetzt wie eine Niederlage anfühlt.“

 

Von Henning Klefisch

 

 

Marvin Schulz

Der Auftritt der technisch so starken Horner Ballzauberer wird durch den schwer bespielbaren Rasenplatz an der Hebbelstraße spürbar verkompliziert. Selbst SuS-Keeper Marvin „Rubel“ Schulz muss einräumen: „Ein Spiel auf einem sehr gewöhnungsbedürftigen Platz, sehr schwer zu bespielen.“ Zudem zeigt er sich mit der Spielleitung nicht uneingeschränkt einverstanden: „Der Schiedsrichter hatte heute nicht seinen besten Tag, hat das Spiel dadurch auch unnötig hektisch gemacht.“

 

„Erste Halbzeit haben wir alles vermissen lassen“

 

Cihat Keles

Die Anfangsphase startet extrem zerfahren, kommt es zu zahlreichen Ballverlusten bei beiden Teams. Ab der zehnten Spielminute übernehmen zunehmend die Horner den Taktstock, was folgerichtig nach 14 Minuten in dem 1:0 von Cihat Keles mündet. Weitere vielversprechende Abschlussaktionen ergeben sich. Das mögliche 2:0 wird vom vielfach beschäftigten Referee Zsolt Seevald wegen einer Abseitsposition nicht anerkannt. Da die Pivitsheider im eigenen Angriffsvortrag extrem schüchtern auftreten, geht es mit einem hochverdienten 1:0-Vorsprung für den TSV Horn in die Kabine. Schulz legt meinungsstark den Finger in die Wunde: „Erste Halbzeit haben wir alles vermissen lassen. Die Zweikämpfe nicht wirklich geführt, kein gutes Spiel gemacht.“

 

„Gegner hat an Selbstvertrauen gewonnen“

 

Perwer Amouka

Ebenfalls in den zweiten 45 Minuten sind die Egge-Kicker das klar tonangebende Team, erzeugen mit ein, zwei Spielzügen etwas Torgefahr. Allerdings „sind wir stärker aus der Kabine gekommen“, stellt Schulz fest und favorisiert damit weise Worte. Die Horner besitzen weiterhin die Oberhand. Belohnt wird dieser couragierte Auftritt durch das 2:0, was Spielführer Cihat Keles mit einem direkt verwandelten Freistoß beschert. Auch Fänger Schulz huldigt diesem Kunstschuss: „Ein extrem gut geschossener Freistoß.“ Ünal ist aufgefallen: „Im Anschluss war der Gegner sehr unsortiert und wir hatten mehrmals die Chance, zum 3:0 zu erhöhen, was wir leider verpasst haben.“ Unfassbar kaltschnäuzig präsentieren sich die Lila-Grünen, die nach 72 Minuten mit ihrer ersten Abschlussaktion zum Anschlusstor erfolgreich sind. Perwer Amouka knallt entschlossen aus 18 Metern auf das von Emre Akyazi gehütete Gehäuse, der bei diesem Hammer ohne Abwehrchance ist. „Dadurch hat der Gegner an Selbstvertrauen gewonnen und versucht, Druck zu machen“, lobt Ender Ünal die eigene vielversprechende und aufmerksame Verteidigung, die zunächst wenig zulässt.

 

TSV Horn verpasst Vorentscheidung und Siegtor

 

Onur Karahan

Die Vorentscheidung verpasst Onur Karahan nur wenige Augenblicke später, als er die herausragende Möglichkeit zum 3:1 verstreichen lässt. Diese Nachlässigkeit wird nach 87 Minuten von den Pivitkern bitterböse bestraft, als nämlich ein SuS-Kicker aus 25 Metern die Kugel in Richtung gegnerisches Gehäuse jagt. Von der Brust von Akyazi touchiert das Spielgerät den Pfosten, rollt wieder in den Strafraum. Amouka beweist einen richtigen Spürsinn und versenkt aus kurzer Entfernung zum 2:2-Endstand. Die Horner scheitern mehrfach aus bester Position am potenziellen 3:2, aber sie haben heute offenbar die Pechmarie am Schuh.

 

„Für uns eine gefühlte Niederlage“

 

Ender Ünal stellt betrübt bei Lippe-Kick fest: „Für uns eine gefühlte Niederlage, womit wir leben müssen. In den letzten Spielen haben wir unseren Gegnern keine Torchancen zugelassen, aber vier Distanztore kassiert. Wir müssen an unserer Konzentration arbeiten“, fordert er nachdrücklich sein Team dazu auf. Zugleich appellierend: „Denn das Spiel ist erst dann vorbei, wenn der Schiri abpfeift.“ Signifikant anders bewertet Marvin Schulz diese Begegnung, der aufgrund der Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt ein „im Grunde verdientes Unentschieden“ beobachtet.

 

Fazit: Was für ein unglaublich intensives Fußball-Spiel. Die Horner verpassen gleich mehrfach das so wichtige dritte Tor, was einer Vorentscheidung entsprochen hätte. Die Hausherren fighten sich eindrucksvoll und leidenschaftlich in diese Partie zurück, weshalb sie sich durch diesen Kampfgeist und die tolle Moral den Zähler irgendwie auch verdienen.

 

 

Tore:

0:1 Cihat Keles (14. Min.)
0:2 Cihat Keles (60. Min.)
1:2 Perwer Amouka (72. Min.)
2:2 Perwer Amouka (87. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
9. Oktober 2022 90' Kreisliga A Detmold 2022/23 9

Spielort

Sportplatz SuS Pivitsheide
Hebbelstraße 34, 32758 Detmold, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
SuS Pivitsheide022Draw
Türkischer SV Horn112Draw

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