Goldammer-Appell nach Heim-Pleite

Spielbericht

(hk). Das Debüt von Interimstrainer Niklas Bent mutiert zu einer veritablen Heimklatsche. Im heimischen Dörenwald-Stadion unterliegt der SV Diestelbruch-Mosebeck deutlich mit 1:5 dem FC Fortuna Schlangen. Di-Mo-Obmann Jan Goldammer möchte keine Anstalten machen, irgendetwas schönzureden, bekennt daher offenherzig bei Lippe-Kick: „Wir haben gegen einen guten Gegner auch in der Höhe verdient verloren.“ Als ein echtes Problem hat er ausgemacht: „Uns ist es derzeit nicht möglich, uns adäquat zu wehren, weil wir zu sehr verunsichert sind. Die Spieler treffen falsche Entscheidungen.“

Von Henning Klefisch

Jan Goldammer

Die Hausherren erwischen einen gebrauchten Tag. Selbst simple Doppelpässe landen im Seitenaus, es mangelt an der relevanten Präzision und der Kreativität im eigenen Spielvortrag. Goldammer ist sich im Klaren, dass der Zusammenhalt ein leibhaftiger Erfolgsbeschleuniger werden könnte, um diesen Krisenmodus möglichst zeitnah Lebewohl zu sagen. Um die mentale Stabilität wiederherzustellen, ist eine kompakte Mannschaftsleistung erforderlich. Über Kleinigkeiten wollen sie sich ein Erfolgserlebnis schaffen. Ob im Training, in der Spielvorbereitung, wenn am Samstag-Abend vielleicht eher piano als forte praktiziert wird, um für den SV Diestelbruch-Mosebeck physisch wie psychisch mit voller Kraft performen zu können. Kurzum: Goldammer wünscht sich mehr Fokussierung auf den Fußball.

„Es war ein Aufschwung zu spüren“

Yannik Vukadinovic

In diesem Heimspiel vor einer guten Kulisse bei sonnigem Herbstwetter laufen die Rot-Weißen nach 26 Minuten einem 0:2-Rückstand hinterher. Yannik Vukadinovic (5. Min.) und Tim Wiegel (26. Min.) sichern der Fortuna diesen Vorsprung. Beim Führungstor schlägt Tom Heise einen präzisen Eckball, den Spielführer Vukadinovic wuchtig einköpft. Die Blau-Weißen fühlen sich durch diese Führung bestärkt, kombinieren fein und vergeben durch Bryan Ratnasingam zwei großartige Chancen. In der 38. Minute keimt noch einmal etwas Hoffnung auf, als Spielertrainer Niklas Bent zum 1:2 erfolgreich ist. „Das sah man der Mannschaft an, es war ein Aufschwung zu spüren“, registriert Goldammer äußerst wohlwollend. In der zweiten Minute der Nachspielzeit kassieren die Di-Mo-Jungs allerdings den nächsten Rückschlag, als nämlich Vukadinovic den alten zwei Tore-Vorsprung wiederhergestellt hat, dabei einen kolossalen Stellungsfehler vom Gastgeber ausnutzt. Deshalb geht es mit einem 3:1 für die Fortuna in die Halbzeitpause.

Fortuna plagt die Torschusspanik

In den zweiten 45 Minuten befinden sich die Schlänger auf dem Gaspedal, wirbeln und drehen auf, dass es eine wahre Wonne ist. Bryan Ratnasingam (63. Min.) und Julian Wiegel (75. Min.) sind noch zwei weitere Male erfolgreich. Allerdings präsentieren sich die Süd-Lipper gnädig, verschonen den klar unterlegenen Sportverein mit weiteren Gegentoren, lassen es dadurch noch einigermaßen erträglich aussehen. Gänzlich frei vor dem gegnerischen Kasten versagen der Fortuna zu oft die Nerven.

„Von Diestelbruch-Mosebeck kam kein Aufbäumen mehr“

Bryan Ratnasingam

Jan Goldammer denkt bereits lösungsorientiert, weshalb er seinem Team als einen wichtigen Ratschlag mit auf den Weg gibt: „Für uns ist wichtig, dass wir uns als Mannschaft da herauskämpfen, dass wir wieder Erfolge feiern können.“ Der ehemalige Postler richtet seinen Blick auf das anstehende Aufeinandertreffen mit der Post TSV-Reserve. „In diesem Derby werden wir wieder alles reinschmeißen. Da geht das Spiel wieder mit einem 0:0 los“, gilt es für den SV Diestelbruch-Mosebeck, die nötigen Lehren aus diesem Heimdebakel zu ziehen, die Fehler nicht zu wiederholen. Gäste-Coach Meinhardt bilanziert gegenüber Lippe-Kick: „Von Diestelbruch-Mosebeck kam kein Aufbäumen mehr und so konnten wir noch zweimal nachlegen und in der Höhe auch verdient gewinnen!“

Fazit: Dieser Sieg für die Fortuna hätte zweifelsfrei sogar höher ausgehen können. Vor allem nach dem fixen 1:0 ist es Ratnasingam, der echte Hochprozentige vergibt. Somit ist der SV Diestelbruch-Mosebeck mit diesem 1:5 sogar noch echt gut bedient.

Tore:

0:1 Yannik Vukadinovic (5. Min.)
0:2 Tim Wiegel (26. Min.)
1:2 Niklas Bent (38. Min.)
1:3 Yannik Vukadinovic (45. + 2 Min.)
1:4 Bryan Ratnasingam (63. Min.)
1:5 Julian Wiegel (75. Min.)