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Aufregendes Spiel, unterschiedliche Ansichten

Spielbericht

(hk). Die zahlreichen Zuschauer im Dörenwald-Stadion kommen voll und ganz auf ihre Kosten. Nach 90 hochinteressanten Minuten trennt sich der SV Diestelbruch-Mosebeck mit einem 3:3 vom SuS Pivitsheide. Obwohl der Gastgeber bis zur 77. Spielminute in Führung liegt, darf er sich am Ende über den späten Punktgewinn erfreuen. Das Ausgleichstor fällt nämlich erst in der vierten Minute der Nachspielzeit.

 

Von Henning Klefisch

 

 

Christopher Wessel

Arne Dreier zeigt sich selbst ein wenig unschlüssig, was er von diesem Match tatsächlich halten soll. Einerseits ist das Triumphgefühl groß, dass bis zur allerletzten Sekunde an die eigene Perspektive geglaubt wird, was die Basis für den späten Punktgewinn ist. Andererseits ist für den Obmann unverständlich, dass seine Jungs die Partie nach dem Vorsprung sogar noch aus der Hand geben. Bereits zur Halbzeitpause führen die Wangert-Schützlinge nach einem Treffer aus der 28. Spielminute mit 1:0. Sie profitieren dabei von einem gegnerischen Torwartfehler. Der etatmäßige SuS-Innenverteidiger Jannis Römisch lässt das Spielgerät fallen. Der dahinter stehende Christopher Wessel netzt per Abstauber ein. Eine verdiente Führung, denn vor allem in den ersten zehn Minuten sind die Hausherren das klar tonangebende Team, ohne sich jedoch vielversprechende Abschlussaktionen herauszuspielen.

 

„Es ist viel Sommerfußball“

 

Lasse Merwitz

Sechs Minuten nach dem Seitenwechsel folgt für den SV Di-Mo die kalte Dusche bei hochsommerlichen Temperaturen, als nämlich der köpfende Lasse Merwitz für die Pivitsheider nach einem Eckball ausgleicht. Bereits eine Viertelstunde später gelingt jedoch Patrick Hoffmann das abermalige Führungstor, per Kopfball nach einem Eckball. Dies für die Rot-Weißen, die es mit der Führung im Rücken einfach nicht gut machen. Dreier wird von der Spielqualität überhaupt nicht überzeugt: „Es ist viel Sommerfußball, es gibt viele Fehler auf beiden Seiten.“ Er führt es konkreter aus: „Die Mannschaft, die unter Druck gesetzt wird, macht die Fehler“, ist es folglich für die Zuschauer keine ansehnliche Partie, vielmehr ein Fehlerspiel.

 

Gerion Hartmann kennt keine Verwandten

 

Gerion Hartmann

Die Pivitker demonstrieren eine vorbildliche Mentalität. Per Doppelschlag sorgen Perwer Amouka (77. Min.) und Gerion Hartmann (85. Min.) für die Wende in diesem Spiel. Vor dem Amouka-Treffer knallt Niklas Schnitger beherzt aus der Entfernung auf den Dörenwald-Kasten. Torwart Selcuk Cakil lässt dieses Geschoss nur abprallen, was Amouka eiskalt ausnutzt. „Wir wollten dann die drei Punkte und haben weiter nach vorne agiert“, beobachtet SuS-Coach Christoph Zimmermann. Wenige Augenblicke nach dem Anschlusstor köpft Nico Zimmermann das Spielgerät nach einem gewonnenen Einwurf ins Zentrum. Dort lauert Hartmann, der aus 20 Metern Torentfernung keine Verwandten kennt, den Ball in den Winkel drischt. „Ein unhaltbares Traumtor“, schwärmt sein Trainer.

 

Selbstkritischer Christoph Zimmermann

 

Malte Wrenger

In der vierten Minute der Nachspielzeit schlägt Rückkehrer Malte Wrenger eiskalt zu, beschert dem SV Diestelbruch-Mosebeck aus dem Gewühl heraus nach einem Eckball somit den extrem späten Punktgewinn. Dass dieses Tor überhaupt fallen kann, ist für Christoph Zimmermann nicht unbedingt nachvollziehbar, denn: „Obwohl der Schiedsrichter nur drei Minuten Nachspielzeit angezeigt hat, ließ er in der 94. Minute noch die Ecke ausführen.“ Trotzdem möchte er mit dem Referee Jerome Miguel Neese nicht zu hart ins Gericht gehen: „Allerdings keine Kritik am Schiedsrichter.“ Vielmehr übt er Selbstkritik: „Wenn wir den Ball vorher besser verteidigen, kommt es nicht zu der Ecke. Daher muss man nicht die Schuld beim Schiedsrichter suchen und das nächste Mal cleverer agieren.“ Der dreifache Punktgewinn wäre nach seinem Dafürhalten für seine Mannschaft berechtigt gewesen. Schließlich seien die Lila-Grünen doch „die agilere Mannschaft“ gewesen, dies in einem „tollen und fairen Spiel.“ Die Botschaft, die er seiner Equipe vermittelt, ist klar: „Wir wollen zwingend die untere Region verlassen, uns im Mittelfeld festbeißen. Dafür werden wir weiter hart arbeiten.“ Bei Christoph Zimmermann überwiegt eindeutig ein ganz bestimmtes Gefühl: „Ich bin stolz auf meine Jungs. Sie haben trotz Wetter alles in die Waagschale geworfen.“

 

„Haben es nicht geschafft, unser Spiel durchzudrücken“

 

„Ein verdientes Unentschieden, weil SuS Pivitsheide gefühlt mehr wollte, alles investiert hat. Respekt an den Gegner“, während Arne Dreier am eigenen Spiel kritisiert: „Wir haben es nicht geschafft, unser Spiel durchzudrücken.“ Deshalb wäre es kein gerechter Lohn, hätte der SV Diestelbruch-Mosebeck die vollen drei Punkte eingesackt. Trotzdem möchte er seine Jungs nicht in Schutt und Asche reden, hebt er explizit die „tolle Moral“ hervor, die seine Spieler mit dem späten Punktgewinn demonstriert haben.

 

 

Fazit: Die Meinungen gehen etwas auseinander. Für Dreier ist dieses Remis leistungsgerecht, während Zimmermann für seine Mannschaft einen dreifachen Punktgewinn als ein berechtigtes Resultat wahrgenommen hätte.

 

Tore:
1:0 Christopher Wessel (28. Min.)
1:1 Lasse Merwitz (51. Min.)
2:1 Patrick Hoffmann (66. Min.)
2:2 Perwer Amouka (77. Min.)
2:3 Gerion Hartmann (85. Min.)
3:3 Malte Wrenger (90. + 4 Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
21. August 2022 90' Kreisliga A Detmold 2022/23 2

Spielort

Dörenwald-Stadion
Dörenwaldstraße 36, 32760 Detmold, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
SV Diestelbruch-Mosebeck123Draw
SuS Pivitsheide033Draw

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