TSV ist lernfähig, sachlich und erfolgreich

Spielbericht

(hk). Alle zwei Wochen grüßt das Murmeltier. Irgendwie fühlt man sich beim SV Diestelbruch/Mosebeck an das vermaledeite 0:1 beim SC Türkgücü Detmold zurückerinnert. Auch in diesem Match hätten die Männer von Chefcoach Roy Wangert noch den ganzen Sonntagabend spielen können, ohne einen Treffer zu erzielen. Im heutigen Heimspiel unterliegen sie dem Türkischen SV Horn mit 0:2. Das Endergebnis steht bereits vor der Halbzeitpause fest. Von einer „verdienten Niederlage“ berichtet Arne Dreier, der Sportliche Leiter der Hausherren.

Von Henning Klefisch

O. Karahan

Im ersten Spielabschnitt gibt der Türkische SV Horn eine Kostprobe seines hervorragenden fußballerischen Könnens ab. Sie sind taktisch folgsam, variabel in der Spielanlage und fußballerisch flott unterwegs. TSV-Trainer Thorsten Schmiech lobt explizit: „Dadurch konnten wir es Diestelbruch/Mosebeck vor allem in der Anfangsphase sehr schwer machen, in die Zweikämpfe zu kommen und unser Spiel durchbringen!“ Vor allem in den ersten 45 Minuten sind sie dadurch ihrem Kontrahenten in vielen Bereichen klar überlegen. Ein Grund für den faden Auftritt der Hausherren könnte der Ausfall von Spielmacher Malte Wrenger sein. Folgerichtig fallen durch Onur Karahan (7. Min.) und Milcan Colak (43. Min.) die beiden Treffer des Tages für die Egge-Kicker. Vor dem Führungstor wird aus dem zentralen Mittelfeld die Kugel auf die linke Seite gespielt. Karahan erhält das Objekt der Begierde, bittet seinen Gegenspieler zum Tanz und knallt die Kugel aus 17 Metern Torentfernung unten links in das gegnerische Gehäuse. Zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff läuft die Kugel wie am Schnürchen über mehrere Stationen. Mittig, 25 Meter vor dem gegnerischen Kasten, gelangt ein cleverer Steckpass zu Colak, der mit dem Glück des Tüchtigen die Kugel durch die Beine vom Di-Mo-Keeper schießt.

Di-Mo lässt es an Kaltschnäuzigkeit vermissen

M. Colak

In den zweiten 45 Minuten geht es deutlich ausgeglichener zur Sache. Auch Diestelbruch/Mosebeck ist fortan besser drin im Spiel, erspielt sich wie auch das Gästeteam einige vielversprechende Abschlussaktionen, die jedoch nicht in einem Torerfolg enden. Gleich mehrfach haben die Egge-Kicker die hervorragende Möglichkeit, das alles entscheidende dritte Tor nachzulegen. Zugleich demonstrieren sie zu viel Liberalität in der eigenen Verteidigung, was die inkonsequenten Hausherren nicht ausnutzen können. Dreier zählt die Defizite im eigenen Spiel auf: „Uns fehlt die Spielkultur, wir finden nicht ins Spiel, kommen nicht in die Zweikämpfe. Da reicht es für uns einfach nicht. Glückwunsch an den TSV Horn“, wäre ein Punktgewinn für die Dörenwald-Jungs an diesem Nachmittag einfach zu viel des Guten gewesen. Löblich hervorzuheben ist die souveräne Schiedsrichterleistung von Ersin Polat, der heute in vielen Bereichen sehr umsichtig und fachlich top agiert.

„Eine richtig gute Reaktion nach dem gebrauchten Spiel“

Die richtigen Konsequenzen aus dem dürftigen Auftritt gegen CSL Detmold von Dienstag-Abend hat der Türkischer SV Horn gezogen. Coach Thorsten Schmiech hat als verbesserungswürdig erkannt: „Wir wollten klarer in unseren Aktionen agieren als noch am Dienstag und vor allem durch mehr Bewegung ohne Ball Räume schaffen, was uns insgesamt gut gelungen ist!“ Die Horner haben mit dieser Leistung nicht die Kirsche von der Torte gespielt, doch mannschaftlich geschlossen und engagiert sind sie aufgetreten. Damit und selbstredend auch mit dem 2:0-Sieg zeigt sich Schmiech „sehr zufrieden.“ Deshalb ist er auch nach der 0:1-Niederlage aus dem CSL-Match etwas besänftigt: „Eine richtig gute Reaktion der Jungs nach dem gebrauchten Spiel vom Dienstag!“, so konstatiert er bei Lippe-Kick.

Fazit: Die bessere Mannschaft entscheidet das Spiel für sich. Die Horner performen nicht berauschend, vielmehr sachlich. Sie machen das, was ihnen vom Trainerteam befohlen wird, und erledigen pflichtgemäß die Aufgaben, die für einen dreifachen Punktgewinn nötig sind. Eine reife, eine erwachsene Leistung.

Tore:
0:1 Onur Karahan (7. Min.)
0:2 Milcan Colak (43. Min.)