Hosch-Jungs siegen, trotz Verschwendungssucht

Spielbericht

(hk). In einem ungemein aufregenden und kurzweiligen Fußball-Spiel setzt sich der TuS Eichholz-Remmighausen mit 4:3 in Diestelbruch durch. Für den Gäste-Trainer Tim Hosch ist die Einfuhr der vollen Ausbeute nur absolut folgerichtig: „Das Spiel haben wir vollkommen zu Recht gewonnen. Wir waren spielerisch die deutlich überlegene und bessere Fußball-Mannschaft.“ Allerdings hätten es die Grün-Weißen deutlich einfacher haben können. „Wir müssen uns an die eigene Nase fassen, wenn es um das Thema Effizienz geht.“ Zettel-Tim hat sich während der Begegnung Notizen gemacht, zählt für sein Team rund 24:6-Torschüsse. Dem SV Diestelbruch-Mosebeck bescheinigt er eine „50-Prozent-Quote.“ Erkennbar konsterniert präsentiert sich Arne Dreier von den Hausherren: „Ich bin sprachlos. Dass uns das Selbstbewusstsein nach letzter Woche fehlte, war klar, aber wir laden den Gegner ein, das Spiel zu gewinnen.“

Von Henning Klefisch

Fabian Richts

Extrem ärgerlich ist es für Hosch, dass seine Equipe noch zahlreiche Hochkaräter ungenutzt lässt. Die Hausherren liegen sogar zweimal in Führung. Zunächst eröffnet Fabian Richts nach einer Viertelstunde Spielzeit den Torreigen. Elf Minuten vor dem Seitenwechsel egalisiert Welat Ercik. In der 57. Minute geht Di-Mo erneut in Führung. Dieses Mal ist es Lennart Lopsien, der zum 2:1 erfolgreich ist. Es folgt ein Doppelschlag von Tarek-Samuel Renusch (67. Min.) und Jan Lukas (69. Min.), ehe in der 80. Minute Marco Böger auf 3:3 stellt. Die besseren Gäste sprechen allerdings nach 88 Minuten das finale Wort in dieser Partie, als Lukas mit seinem zweiten Treffer des Tages zum 4:3-Sieg trifft. Ein bitterer Rückschlag ist das verletzungsbedingte Ausscheiden von Fabian Raupach, der in der 35. Minute durch Christopher Jabs ersetzt werden muss. Raupach hat sich eine Muskelverletzung zugezogen. Ihm wünscht Tim Hosch ebenso eine „gute Besserung“, wie dem Di-Mo-Torwart Selcuk Cakil, der sich nach einer sagenhaften Parade so schwer verletzt hat, dass er kurz nach dem Seitenwechsel durch Leonard Schlegel ersetzt werden muss.

„Eichholz-Remmighausen wollte das Ganze noch etwas mehr“

Welat Ercik

Der Sportliche Leiter Dreier vermisst die „Körpersprache, den letzten Biss und Willen“, ist die Vakanz von diesen Erfolgs-fördernden Eigenschaften ursächlich für diese berechtigte Heimniederlage. Dreier hat nämlich eine Partie beobachtet, die „hin und her wiegt, die auch Unentschieden ausgehen kann.“ Entscheidend für den grün weißen Triumph: „Am Ende wollte Eichholz-Remmighausen das Ganze noch etwas mehr, hat auch etwas weniger Fehler gemacht, geht deshalb auch nicht ganz unverdient als Sieger vom Platz.“ Er empfiehlt seinen Schützlingen, sich allerdings nicht allzu lange mit diesem Match zu beschäftigen, vielmehr die komplette Konzentration auf anstehende Aufgaben zu lenken. Immerhin ist die Mängelliste lang, die Chefcoach Roy Wangert bis zum nächsten Spiel gegen die SG Belle-Cappel abzuarbeiten hat. Mit vier Punkten aus fünf Partien rangieren die Rot-Weißen an Position 13 im Detmolder Kreisoberhaus.

„Was wir aktuell leisten, ist Wahnsinn“

Jan Lukas

„Keiner darf sich beschweren, dass wir heute der verdiente Sieger sind. Es hätte durchaus auch anders ausgehen können. Wenn wir nur mit einem Punkt herausgehen, gar verlieren, dann ist das letztlich unsere Schuld“, prangert er einmal mehr die fehlende Coolness und Unbarmherzigkeit im Torabschluss an. Die Personalnot bei den Grün-Weißen ist einmal mehr besorgniserregend. Mit einem Mini-13-Mann-Kader bestreitet der TuS Eichholz-Remmighausen diese Begegnung im Dörenwald-Stadion. Der überzeugende Sieg dient allerdings als Stimmungs-Booster. „Was wir aktuell leisten, ist Wahnsinn“, adelt Tim Hosch seine Mannschaft. Zugleich gönnt er sich einen Blick in den Rückspiegel: „Wir trauern immer noch dem Horn-Bad Meinberg-Spiel hinterher. Wenn wir da einen Keeper haben, hätten wir jetzt schon zwölf Punkte auf dem Konto und sind weiter weg von der unteren Zone.“ Nach dem neunten Saisonzähler und Tabellenplatz sieben nach dem sechsten Spieltag jubelt Hosch: „Der Derby-Sieg geht erneut an uns.“

Fazit: Es darf nur einen Sieger geben, und das ist der TuS Eichholz-Remmighausen, der eine Vielzahl an Abschlussaktionen ungenutzt lässt, deshalb völlig verdient dieses Derbychen vor einer guten Zuschauerkulisse für sich entscheidet. Sogar ein höherer Triumph wäre absolut möglich gewesen.

Tore:
1:0 Fabian Richts (15. Min.)
1:1 Welat Ercik (34. Min.)
2:1 Lennart Lopsien (57. Min.)
2:2 Tarek-Samuel Renusch (67. Min.)
2:3 Jan Lukas (69. Min.)
3:3 Marco Böger (80. Min.)
3:4 Jan Lukas (88. Min.)