Grün-weiße Machtdemonstration

Spielbericht

(hk). Die To-Do-Liste, die Arne Dreier vorab bei Lippe-Kick formuliert hat, war nicht gerade winzig. Kein Punkt davon kann mit einem Haken versehen werden. Deshalb ist die Enttäuschung enorm beim sportlichen Leiter vom SV Diestelbruch/Mosebeck. Gegen seinen ehemaligen Jugendverein schlucken die Rot-Weißen nämlich eine schmerzhafte 1:5-Heim-Klatsche. Bei Lippe-Kick bemängelt er: „Unterirdisch schlecht. Ich möchte mich für die Leistung der Mannschaft entschuldigen. So darf man nicht auftreten.“ Den zahlreichen Zuschauern, die das Dörenwald-Stadion in einen Hexenkessel verwandeln, werden fußballerisch vom Heim-Team auf die Folter gespannt.

Von Henning Klefisch

Mirko Röhl

In die Halbzeitpause geht es mit einem 1:1-Unentschieden. Mirko Röhl (22. Min.) bringt den TuS Eichholz/Remmighausen in Führung, Robin Meier gleicht zwölf Minuten später nach einer starken Einzelaktion aus. In der 31. Minute muss der Gastgeber eine Hiobsbotschaft verkraften, denn nach einem Luftduell stoßen die Köpfe von Mohamed Soumah und seinem Mitspieler Meier zusammen. Soumah muss für Janick Bahms verletzungsbedingt ausgewechselt werden, wird sogar ins Krankenhaus abtransportiert. „Gute Besserung an ihn“, betonen Dreier und TuS-Trainer Tim Hosch unisono. Lippe-Kick möchte sich diesen Worten anschließen. In den zweiten 45 Minuten bauen Mirko Röhl (49. Min.), Jannik Rother (57.; 88. Min.) und Jan Lukas (74. Min.) den Vorsprung zu einem 5:1-Sieg aus.

„Wahnsinnig schöner Saisonabschluss für uns“

Tim Hosch

„Das Ergebnis ist in der Höhe absolut verdient. Ein wahnsinnig schöner Saisonabschluss für uns. Wir haben den Klassenerhalt aus eigener Kraft geschafft“, bilanziert Hosch im Gespräch mit Lippe-Kick. Auffällig ist für ihn, dass „wir in einer sehr guten Formation antreten konnten.“ Was meint er damit? Er muss nämlich gerade einmal zwei personelle Veränderungen im Vergleich zu den jüngsten beiden Matches vornehmen. Taktisch hat er ganz bewusst die Abteilung Attacke präferiert. Mit der erforderlichen Geduld im Bunde ziehen sie geschickt ihr Spiel auf, was im Erspielen von zahlreichem Torabschluss mündet. Was ist im zweiten Abschnitt passiert? „Wir waren in einer Spiellaune, waren dem Gegner klar überlegen. Wenn man in einer Sommerlaune so zurückliegt, ist es schwierig, noch einmal alles in die Waagschale zu schmeißen“, so freut sich Tim Hosch über die wunderschönen Spielzüge seiner Grün-Weißen, die mit drei Siegen in Folge die Serie beenden. Dem TuS merkt man in diesem Spiel noch mehr als Di-Mo an, dass er völlig ohne Druck leicht und locker aufspielen kann. Der Stolz, sich ein weiteres Jahr im Detmolder Kreisoberhaus gesichert zu haben, ist gewaltig. Nach der kräftezehrenden Rückserie wird es zuvorderst darum gehen, sich in der folgenden Sommerpause ausgiebig zu erholen.

„Sind ein cooler Verein, haben eine geile Truppe“

Dominik Buse

Nun steht die lange Sommerpause an. Die Verlierer des heutigen Tages können sich hinterfragen, was konkret besser werden muss, damit solch ein Waterloo kein zweites Mal vorkommen wird. Der Kader-Architekt Dreier verspricht bei Lippe-Kick bereits: „Die Mannschaft wird ein anderes Gesicht bekommen. Wir werden im nächsten Jahr eine sehr gute Truppe haben.“ Dreiers Wunsch ist logisch. Er möchte eine Mannschaft sehen, die voller Interesse, chronisch motiviert und erfolgshungrig auftritt. Allerdings lebt er vor allem in der Gegenwart, weshalb er neben den Zuschauern, auch die Abgänge als Leidtragende der heutigen Heim-Klatsche sieht. Ob Kicker Phillip Herclik, den es bekanntlich zum Bezirksligisten SG Hiddesen/Heidenoldendorf ziehen wird. Oder der Betreuer Dominik Buse, ebenfalls Jan Goldammer, der seinen Co-Trainer-Posten gegen eine Funktionärs-Laufbahn eintauschen wird. Was immer und ewig für ihn Bestand haben wird: „Wir sind ein cooler Verein, haben eine geile Truppe.“

Fazit: Natürlich ist dieser Sieg absolut verdient. Nach einem aus Gastgeber-Sicht schmeichelhaften Remis zur Halbzeitpause drehen die Grün-Weißen im zweiten Abschnitt so richtig auf, vor allem am großen Schwungrad und gewinnen auch in dieser Deutlichkeit absolut verdientermaßen. Dieses Spiel gleicht einer Machtdemonstration.

Tore:
0:1 Mirko Röhl (22. Min.)
1:1 Robin Meier (34. Min.)
1:2 Mirko Röhl (49. Min.)
1:3 Jannik Rother (57. Min.)
1:4 Jan Lukas (74. Min.)
1:5 Jannik Rother (88. Min.)