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Denkwürdiges und chancenreiches Spiel ohne Sieger

Spielbericht

(hk). Im Wappen vereint, ebenfalls im Abschlusspech. Die beiden Seniorenteams vom SV Werl-Aspe überbieten sich im Auslassen allerbester Möglichkeiten am Heerser Bruch. Während die Erstvertretung unverständlicherweise ihr Heimspiel gegen den VfL Lüerdissen deutlich mit 0:3 verliert, sichert sich die Reserve im Kellerkracher gegen den SC St. Pauli immerhin einen Zähler mit dem 1:1-Unentschieden. Vereins-Ikone Marius Grimm ist überzeugt: „Wäre nur die Hälfte der Chancen in Tore umgemünzt worden, hätten die Zuschauer viele schöne Tore gesehen. Doch der Knoten wollte einfach nicht platzen.“

 

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Von Henning Klefisch

 

 

Tim Scherzer

Etwas Positives vorweg. Während die Kadersituation beim 1:4 gegen den TSV Schötmar ohne Umschweife noch als desaströs bezeichnet werden kann, entspannt sich gegen die Paulianer dies merklich. Folglich hat Coach Stefan Tappe die Einfuhr der vollen Punktzahl seiner Mannschaft als Zielsetzung mit auf den Weg gegeben. Grimm bestätigt dies und verdeutlicht bei Lippe-Kick: „Das wollten auch alle und allen war klar, wie wichtig diese drei Punkte sind.“ Die Paulianer geben sich allerdings nicht so einfach geschlagen. Trotzdem springen eine Vielzahl an Abschlussaktionen heraus, die jedoch allesamt vergeben werden. „Es fehlte diese eine Sekunde, die dem Gast die Möglichkeit gab, einen Fuß dazwischen oder uns in einen unglücklichen Winkel zu drängen. Wir profitierten in der Anfangsphase auch etwas von dem wohl nicht ganz wachen Gäste-Keeper. Der leistete sich einige Fauxpas, die uns auch halfen, zu guten Szenen zu kommen.“ So ist nämlich Sportclub-Fänger Tim Scherzer in der 20. Spielminute ein Protagonist vom Werl-Asper Führungstor. Sein schwacher Abschlag trifft die Füße von Julian Hennemeier (Bild rechts), der gekonnt das Runde in das Eckige befördert.

 

 

Paulis Isaak nutzt den Freiraum zielsicher

 

 

Oliver Isaak

Zu reichlich Sicherheit gelangt fortan der SV Werl-Aspe II, der auf den so wichtigen zweiten Treffer drängt. Mehrfach mutiert der zunehmend stärker werdende Scherzer zu einem echten Felsen in der Brandung. Die Paulianer Angriffsversuche verpuffen relativ schnell. Zunächst, denn drei Minuten vor dem Halbzeitpfiff gleicht der Sportclub aus. Marius Grimm schildert, wie es zum 1:1-Ausgleichstor gekommen ist: „Eine Gäste-Ecke wurde vom Pauli-Spieler „geklärt“ und flog mittig Richtung Mittellinie. Eigentlich ein guter Ball für einen Konter, doch Jan-Hendrik Lange stand zu weit außen. Der Ball wurde also wieder flott vom Gast nach vorne gespielt an den Sechzehner-Rand. Dort wurde der Ball in den Rückraum abgelegt und Pauli platzierte den Ball im Netz.“ Oliver Isaak remisiert mit seinem Schuss.

 

„Der Pfiff gegen uns war schon grenzwertig“

 

Grimm moniert, dass zwischen Aufwand und Ertrag eine riesengroße Lücke klafft. Ein weiterer Kritikpunkt bezieht sich auf den Auftritt von Referee Erdogan Acikalin: „Seine Entscheidungen und Anweisungen waren nicht immer klar und nachvollziehbar. Das brachte uns auch aus dem Spielfluss. Die Spitze war dann das „vom Platz verweisen“ gegen Tapps. Der hat seinen Unmut gegen die Leistung des Unparteiischen etwas freien Lauf gelassen.“ Was ist denn konkret passiert? „Ursprung war folgende „krönende“ Szene: In einem Zweikampf trifft Brian Galouo-Auyilaborth (Bild rechts) den Gegner anscheinend mit dem Ellenbogen im Gesicht. Der Schiedsrichter pfeift hier und zeigt die gelbe Karte. Allein der Pfiff gegen uns war schon grenzwertig, da der ruppige Zweikampf von Pauli ausgegangen war.“ Grimm ärgert sich noch umso mehr, weil: „Dass es dafür dann auch noch eine Karte gab, war dann doch etwas zu viel.“ Wahrlich kein Einzelfall: „Es war eine von vielen Aktionen, die den Ärger hochkochen ließen. Noch bis zur Pause brauchten wir, um diesen hochgekochten Unmut zu besänftigen.“

 

„Wir akzeptierten es einfach“

 

Symbolisch werden in der Kabine im Lager der Hausherren einige verbale Klebebänder verteilt, damit nicht im Eifer des Gefechts falsche Wörter benutzt werden, um dem Referee damit nicht zu gefallen. Natürlich müssen die Heerser Bruch-Boys allerdings auch in einigen Punkten die Schuld klar bei sich selbst suchen. Vor allem der Umgang mit den Abschlussaktionen erweist sich als desaströs. Der fußballerische Vortrag wird aufseiten vom SV Werl-Aspe II ebenfalls eher stiefmütterlich behandelt. Der meinungsfreudige Marius Grimm gibt es unverhohlen im Gespräch mit Lippe-Kick zu: „Das Herunterschlucken der Entscheidungen gelang zwar nicht immer, aber wir akzeptierten es einfach.“ Schließlich müssen sich doch damit auch die Gäste von der West-Alm arrangieren.

 

Grimm lobt die Paulianer

 

Stefan Tappe

Problematisch bleibt auch weiterhin der Umgang mit den Abschlussaktionen. Die Gäste werden mit einem Powerplay in die eigene Spielhälfte regelrecht eingeschnürt, obliegt die Spielkontrolle einzig den Tappe-Jungs. Nur über schnelle Umschaltaktionen suchen die Paulianer ihr Glück. Häufig gelangen sie sogar auf diese Art und Weise zu gefährlichen Abschlussaktionen. Diese mit einem Torerfolg zu krönen, misslingt allerdings. Schlussendlich spricht Marius Grimm von „verlorenen zwei Punkten.“ Immerhin ist doch in puncto Einsatz überhaupt nichts zu meckern, besitzen die Schwarz-Weißen zudem den deutlich größeren Anteil an Torchancen. Was ihm bekannt vorkommt: „Die gezeigte Leistung vom Gast spiegelt mal wieder nicht die Tabellensituation wider.“ Er präzisiert in seinen Ausführungen: „Warum die da unten nun mit drinstecken, im Abstiegsgefahrenbereich, mit dieser Leistung, ist nicht klar.“ Hier erkennt er auch Parallelen zum eigenen Team. Grimm glaubt, dass die fehlende Konstanz in Kombination mit der unsäglichen Abschlussqualität zu dieser schwierigen Tabellensituation geführt haben.

 

„5:1 oder 6:1 wäre nicht unmöglich gewesen“

 

Marius Grimm

Letztlich ist für ihn diese Punkteteilung „ungerecht“, wäre nicht nur ein profaner Sieg, nein, sogar ein Kantersieg definitiv im Bereich des Möglichen gewesen: „Ein 5:1 oder gar ein 6:1 wäre nicht unmöglich gewesen“, betont er. Daher gibt er bei Lippe-Kick bereits das Versprechen ab, dass dem Thema Chancenverwertung in dieser Trainingswoche eine erhöhte Wertschätzung geschenkt wird. Die Aufgabe ist klar gesteckt: „Gegen den TBV Lemgo III am kommenden Wochenende müssen wir dann deutlich besser treffen.“

 

 

 

 

 

Fazit: Ein Auftritt vom SV Werl-Aspe II, der Lust auf mehr weckt. Allerdings ist es unfassbar, welche guten Möglichkeiten sie in einem Hauch von Verschwendungssucht verballern. Es wäre viel mehr möglich gewesen, wenn die Hausherren beim Torabschluss konzentrierter und entschlossener gewesen wären.

 

 

Tore:
1:0 Julian Hennemeier (20. Min.)
1:1 Oliver Isaak (42. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
24. April 2022 90' Kreisliga B2 Lemgo 2021/22 23

Spielort

Heerser Bruch
Werl-Aspe, Bad Salzuflen, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, 32107, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
SV Werl-Aspe II101Draw
SC St. Pauli101Draw

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