Heute ein König!

Spielbericht

(hk). Schon so einige Male hat der TBV Lemgo III gegen sogenannte Underdogs entscheidend gepatzt. Man erinnere nur an die 1:5-Niederlage gegen TuS Helpup oder auch das 3:3 gegen die SG Leese/Hörstmar/Lieme II. Nun aber sind die Hansestädter endgültig wieder in die gewünschte, weil erfolgreiche Spur eingebogen. Am Heerser Bruch gewinnen sie nach einer starken Vorstellung mit 5:2. Entscheidender Mann bei den siegreichen Gästen ist der Dreifachtorschütze Geronimo König.

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Von Henning Klefisch

Luca Danjel Emmerich

Nach solch einem deutlichen Sieg sieht es zunächst allerdings nicht aus. Durch einen Doppelschlag von Marius Grimm (per Distanzschuss; 15. Min.) und Luca Danjel Emmerich (20. Min.) liegt plötzlich nämlich der Underdog SV Werl-Aspe II mit 2:0 in Führung. Was für eine tolle Ausgangsposition der Asper. TBV Lemgo III-Trainer Dennis Driedger zählt die Defizite im eigenen Vortrag auf: „Wir stehen einfach nicht sicher hinten, laden den Gegner immer mal wieder ein, gefährlich vor das Tor zu kommen.“ Er kündigt diesbezüglich schon eine explizite Gesprächstherapie an. Driedger (Bild rechts) bekommt Plaque, wenn er sich an all diese „Unaufmerksamkeiten“ erinnert. Mit diesem komfortablen Vorsprung gehen die Hausherren allerdings grob fahrlässig um. Torschütze Grimm moniert: „Leider brachte uns diese Führung aber nicht das nötige Vertrauen, Ruhe und Werkzeug mit.“

„Sind weiter positiv geblieben“

Geronimo König

Vor allem ist es die Lemgoer-Moral, die beeindruckt. Fortan übernehmen sie die Spielkontrolle, werden deutlich aktiver und initiieren zahlreiche gelungene Angriffszüge. „Wir sind vor allem weiter positiv geblieben“, attestiert ein nun besser gelaunter Driedger seinem Team. Nur 180 Sekunden nach dem 2:0 erzielt Geronimo König per abgefälschten Schuss den Anschlusstreffer. Zwei weitere Minuten später gleicht Alan Namo sogar aus. An der vollständigen Wende scheitern die Lemgoer mit einigen Pfostenschüssen. „Zwar haben wir uns wieder etwas gefangen und konnten uns auch Chancen herausspielen, bekamen den Gast aber auch nur schwer in den Griff“, legt Grimm den Finger in die Wunde. Wenn die Hausherren einmal die Kugel im Vorwärtsgang verlieren, dann fehlt es an der resoluten Restverteidigung. Nach einer kurzweiligen Begegnung geht es mit dem 2:2 in die Halbzeitpause.

„Dann so gespielt, wie wir uns das vorstellen“

Mit viel Eifer gehen die Werl-Asper den zweiten Durchgang an, wollen das dritte Tor. Der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach und so sind es die Lemgoer, die noch drei Tore erzielen können. Geronimo König (54.; 65. Min.) und Denis Igic (60. Min.) sorgen innerhalb von gerade einmal elf Minuten für klare Verhältnisse, sichern sich damit einen satten 5:2-Vorsprung.

Marius Grimm

Grimm hat die entscheidenden Unterschiede erkannt: „Leider gelang uns im Aufbau nur wenig und Lemgo nutzte die Ballsicherheit und ihre Physis. Am Ende fehlte uns die Kraft für ein großes Aufbäumen.“ Deshalb: „Am Ende eine nicht unverdiente Niederlage, auch wenn das Ergebnis etwas hoch ausgefallen ist.“ Was seine Mannschaft ihm im zweiten Abschnitt anbietet, trifft auf Driedgers Wohlwollen: „Wir haben dann so gespielt, wie wir uns das eigentlich von Anfang an vorstellen. Hinten kompromisslos, vorne kreativ“, weshalb dieser Auswärts-Dreier als „verdient“ verbucht werden kann.

Fazit: Da Lemgo III in den zweiten 45 Minuten mehr Power und mehr Spielfreude präsentiert, geht der Auswärts-Dreier in Ordnung. Nach 20 Minuten haben allerdings die Hausherren die deutlich besseren Karten auf der Hand liegen.

Tore:

1:0 Marius Grimm (15. Min.)
2:0 Luca Danjel Emmerich (20. Min.)
2:1 Geronimo König (23. Min.)
2:2 Alan Namo (25. Min.)
2:3 Geronimo König (54. Min.)
2:4 Denis Igic (60. Min.)
2:5 Geronimo König (65. Min.)