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Das aufregende Derby

Spielbericht

(hk). Mit einer Erfolgs-Serie geht der SV Werl-Aspe II in die vierteljährliche Winterpause. Nach dem 2:1-Heimsieg über den TSV Schötmar II bleiben sie die fünfte Partie hintereinander ungeschlagen. „Das war der Wunsch und das Ziel an dem letzten Spieltag 2022 und dem ersten Rückrundenspiel“, erläutert das Asper Urgestein Marius Grimm im Gespräch mit Lippe-Kick. Wohl wissend: „Ohne Sieg wäre eine ruhige Überwinterung nicht möglich.“

 

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Von Henning Klefisch

 

 

Salvatore Völkel

Obwohl Chefcoach Salvatore Völkel auf zahlreiche Akteure verzichten muss, bieten sich interessante und reichliche  Optionen für seine Aufstellung. Die Kader-Breite ist hilfreich, um solche Kalamitäten angemessen aufzufangen. Die Motivation nach den jüngst verfassten Erfolgsgeschichten ist groß, weshalb die Hausherren auf dem heimischen Kunstrasenplatz von Anpfiff an ausgesprochen wachsam und ambitioniert dieses Spiel angehen. Dennoch besitzen die Schötmaraner die erste Torannäherung.

Furkan Baylan

„Angekommen im Spiel und am Gegner dran, ging unser Sturmlauf los. Fast im Minutentakt spielten wir uns durch gute Kombinationen in sehr aussichtsreiche Positionen für einen Torerfolg“, schildert Grimm den eigenen Sturmlauf. Allerdings erwischt Gäste-Torwart Furkan Baylan einen extrem guten Tag, pariert die geschossenen Bälle aus nah und fern. Grimm stammelt nur: „Es war zum Haare raufen.“ Um es dann deutlich konkreter auszuführen: „Wieder einmal boten wir alles, was man so beim Torabschluss zeigen kann. Einzig der Ball fand den Weg nicht ins Netz.“

 

„Kaum zu fassen dieses Ergebnis“

 

Erdal Celik

Diese fehlende Entschlossenheit wird zehn Minuten vor dem Seitenwechsel konsequent bestraft. Nach einem dynamischen Schötmaraner Gegenstoß erzielt Erdal Celik das 1:0 für sein Team. Zuvor haben die Lohfeld-Jungs das Spielgerät im Abwehrbereich geschickt erobert. Sie schalten fix um, spielen nach vorne. Celik bekommt das Spielgerät, lässt zwei Gegner alt aussehen, trifft gekonnt. „Aus abseitsverdächtiger Position“, wie es der Werl-Asper O-Ton-Geber für sich reklamiert. Ganz sachlich stellt TSV Schötmar II-Spieler Ersan Dargecit bei Lippe-Kick fest: „Wir haben den Gegner spielen lassen und dann mit schnellem Umschaltspiel versucht, das Tor zu erzielen“, was durch die Tor-Maschine Celik eindrucksvoll gelingt. Spürbar konsterniert präsentiert sich Grimm, weshalb er brummt: „Kaum zu fassen dieses Ergebnis, da dieses den Spielverlauf in keiner Weise widerspiegelt.“ So müssen die Heerser Bruch-Boys also in den zweiten 45 Minuten einem Rückstand hinterherlaufen.

 

Diskussionsbedarf beim Ausgleichstor

 

Völkel nimmt einige Umstellungsmaßnahmen in seinem Team vor. Leistungsmäßig kann er an die Darbietung aus dem ersten Durchgang anknüpfen. Im Torabschluss müssen sie allerdings mehr Gier entwickeln. Leicht wird die Umsetzung keineswegs, denn der taktisch etwas verändert auftretende TSV Schötmar II steht äußerst kompakt, verteidigt leidenschaftlich und diszipliniert. Dennoch erspielt sich der Gastgeber einige hochkarätige Abschlussaktionen. In der 70. Minute fällt durch den gut positionierten und kurz zuvor eingewechselten Völkel der längst überfällige Ausgleichstreffer. „Dieser bot dem Gast aber einigen Diskussionsbedarf. Ausschlaggebend war eine Spielunterbrechung vom Unparteiischen. Nach einem fairen Foulspiel blieb ein TSV-Spieler liegen und der Unparteiische unterbrach das Spiel. Nach Behandlung gab es Schiedsrichterball für uns, da wir in Ballbesitz waren. Diesen nutzten wir regelgerecht, um einen neuen Angriffslauf zu starten.“

 

„Ein Gegentor, welches an Dreistigkeit kaum zu überbieten war“

 

 

Duart Ajeti

Etwas anders analysiert Dargecit die Szene, spricht er doch von einem „Gegentor, welches an Dreistigkeit kaum zu überbieten war.“ Was ist denn konkret geschehen? Einen Werl-Asper-Eckball klären die Schötmaraner geschickt. Das Zuspiel landet bei Duart Ajeti, der dieses verarbeitet und mit Blick auf eine feine Kontermöglichkeit los spurtet. „Mitten im Umschaltspiel wurde Duart zweimal vom Gegenspieler in die Waden getreten, bis er dann beim dritten Tritt kurz vor der Mittellinie zu Fall gebracht wurde“, beschreibt der auch als Vereins-Boss agierende Ersan Dargecit anschaulich. Nachdem also der Referee gepfiffen hat, rechnen die Schötmaraner mit einem Freistoß, der ihnen allerdings nicht zugesprochen wird. Es gibt allerdings einen Schiedsrichterball. Dieser wird vom Referee damit erläutert, dass er die Partie deshalb unterbrochen habe, weil ein TSV II-Akteur am Boden liegt, möglicherweise verletzt ist.

 

„Das ist mein Verständnis von Fair-Play“

 

 

Ersan Dargecit

Dargecit stellt fest, dass der Schiedsrichterball für sein Team hätte verhängt werden müssen, da doch sein Mitspieler sich in der Vorwärtsbewegung befunden hat. Schließlich sei doch ein ähnlich klares Foulspiel vom TSV Schötmar II mit einem Schiedsrichterball für die Asper fortgeführt worden. Als problematisch hat sich für die Gäste in dieser Szene erwiesen, dass die komplette Mannschaft gerade in der Vorwärtsbewegung ist, weshalb die Deckung überaus unsortiert ist. Die Hausherren spielen bekanntlich angriffslustig nach vorne, erzielen den Ausgleich. Das ist für Dargecit nicht hinnehmbar: „Selbst, wenn der Schiedsrichter „verletzungsbedingt“ abgepfiffen hat, ist es doch üblich, dass bei einem Schiedsrichterball der Ball zum Gegner gespielt wird. Das ist zumindest mein Verständnis von Fair-Play und so habe ich es mein ganzes Leben lang auf dem Fußballplatz erlebt“, konstatiert er im Gespräch mit Lippe-Kick. Mit Blick auf den Gastgeber sagt Ersan Dargecit: „Dass Werl-Aspe II die Gunst der Stunde nutzte und lieber das Tor geschossen hat, zeigt unterm Strich, welchen Charakter diese Mannschaft besitzt.“ Um zugleich aber auch Selbstkritik zu üben: „Nach dem Ausgleichstreffer haben wir uns dann falsch verhalten.“ Denn: „Wir wurden zu gierig und anstatt, dass wir einen kühlen Kopf bewahrt haben, gingen wir komplett offensiv und wollten schnellstmöglich in Führung gehen.“

 

„Schiedsrichter wollte eine Eskalation wohl vermeiden“

 

Felix Schürmann

Nach dem 1:1 erhöht sich die Lautstärke auf dem Spielfeld immens. Nicht nur sportlich, ebenso verbal geht es nämlich hoch her. Der Unparteiische Bahman Kiadaliri möchte diesem Einhalt gebieten, doch Marius Grimm beobachtet zähneknirschend: „Weiterhin aufgekocht durch das Geschehen wurde sehr deutlich, mit zweierlei Maß vom Unparteiischen gemessen.“ Sein Mitspieler Felix Schürmann bekommt nach einem Foulspiel und der unmittelbar nach dem Pfiff erfolgten Geste den gelben Karton. Was Grimm nicht fair findet: „Aufseiten der Gäste wurde langes und nachhaltendes Diskutieren nicht mit einer gelben Karte geahndet. Es war jedoch klar zu erkennen, dass der Unparteiische durch die zaghafte Kartenvergabe eine Eskalation wohl vermeiden wollte.“ Besagter Schürmann lässt auch noch Taten auf dem Platz sprechen und trifft eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff entscheidend zum 2:1-Siegtor.

 

„So haben wir es leider spannend gemacht“

 

Marius Grimm

Marius Grimm rekapituliert im Gespräch mit Lippe-Kick: „Es war ein hartes Stück Arbeit. Hätten wir nur einen Bruchteil unserer Chancen bereits zu Beginn genutzt, wäre das Spiel mit Sicherheit ruhiger und klarer verlaufen.“ Die Folge: „So haben wir es leider selbst spannend gemacht.“ Nach diesem Erfolg über den Nachbarverein hat die Zweitvertretung aus Werl-Aspe stolze 17 Zähler eingesammelt, was zum zehnten Tabellenplatz berechtigt.

Somit verfügen sie über ein Polster von zehn Zählern auf einen Abstiegsrang, wo derzeit der SV Wüsten II verweilt. Grimm kündigt bereits an: „Wir werden die Winterpause nutzen, uns zu erholen, um dann mit weiterer Schlagkraft aus der Pause zu kommen.“ Vor allem nach diesem Spiel ist eine klare Erkenntnis in ihm gereift: „Ein großer Punkt im Vorbereitungsplan steht schon jetzt fest drauf: „Chancenverwertung!“ Für den Gäste-Akteur Ersan Dargecit ist es absolut ennuyant, dass sein Team nach dem 1:1 kopflos agiert, wenige Augenblicke später das Gegentor zur Niederlage schlucken muss. Dennoch zieht er ein positives Resümee: „Mit der Leistung bin ich dennoch zufrieden und nehme die Niederlage so hin. Eine Niederlage mit Charakter ist am Ende des Tages besser, als ein Sieg ohne Charakter.“

 

Fazit: Chancen in Hülle und Fülle erspielt sich der SV Werl-Aspe II, der jedoch verschwenderisch damit umgeht. Die Gäste sind da schon deutlich kaltschnäuziger, unterliegen aber trotzdem dem Lokal-Rivalen knapp.

 

Tore:
0:1 Erdal Celik (35. Min.)
1:1 Salvatore Völkel (70. Min.)
2:1 Felix Schürmann (75. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
4. Dezember 2022 90' Kreisliga B2 Lemgo 2022/23 16

Spielort

Heerser Bruch
Werl-Aspe, Bad Salzuflen, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, 32107, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
SV Werl-Aspe II022Win
TSV Schötmar II101Loss

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