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Ein Schockmoment, der den SV Werl-Aspe mental entfesselt

Spielbericht

(ts). Eine spannende erste Halbzeit, in der, kurz vor Ende, Ibrahim Sory Camara mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus befördert werden muss und seine Mannschaftskameraden zunächst ein wenig verstört zurücklässt. Was sie dann aber nach der Pause auf dem Platz zeigen, scheint ein spielerischer Genesungsgruß an den Kumpel zu sein.

 

 

Von Thomas Sauerbier

 

 

 

A. Fayad

Der TuS Ahmsen geht in der zwölften Spielminute in Führung, doch die Antwort folgt auf dem Fuße: Eine Minute später kann Niklas Haupt den Ausgleichstreffer erzielen.
Eine starke Phase des TuS Ahmsen bringt den Gästen zwei Treffer (24. Und 26. Minute).
Ibrahim Sory Camara verletzt sich kurz vor Ende der ersten Halbzeit und muss ins Krankenhaus gebracht werden. Seine Mannschaftskameraden verlieren daraufhin nicht die Nerven und so kann Ali Fayad in der Nachspielzeit der ersten Hälfte noch auf 2:3 verkürzen.
In der Pause nimmt man sich beim SV Werl-Aspe die Zeit, die Situation zu verarbeiten und sich mental zu sammeln.
Die darauffolgende Reaktion überrascht selbst den Trainer: Der SV Werl-Aspe schafft es, ohne einen weiteren Gegentreffer zu kassieren, selbst viermal zu treffen und geht mit einem 6:3-Erfolg als Sieger vom Platz.

 

 

„Bärenstarke Mannschaftsleistung!“

 

Marcio Goncalves, der Coach des SV Werl-Aspe, sieht ein sehr spannendes Spiel, eine starke Leistung seiner Elf und erlebt einen Moment des Schreckens.

I. Camara

Der Reihe nach: Einen frühen Führungstreffer des Gegners kann seine Mannschaft „postwendend“ mit dem Ausgleich beantworten. Nachdem der TuS Ahmsen zwei weitere Treffer erzielt, lässt man nicht nach und kann kurz vor dem Halbzeitpfiff noch den Anschlusstreffer erzielen ¬ zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt, wie man so schön sagt. Die Situation, die am meisten aufwühlt, ist jedoch eine andere: „Aber es gab einen Schockmoment. Ibrahim musste mit dem RTW ins Krankenhaus gebracht werden, Verdacht: Achillessehne. Wir hoffen, dass es nicht allzu schlimm ist und wünschen ihm natürlich alles Gute! (Lippe-Kick schließt sich selbstverständlich den Genesungswünschen an.)

I. Camara

Dass der Schock dafür sorgt, dass die Mannschaft von nun an nicht mehr bei der Sache ist und den Faden verliert, wäre eine berechtigte Befürchtung, aber in diesem Fall ist es anders, weiß Marcio Goncalves zu berichten: „In der Halbzeitpause herrschte eine ‚jetzt erst recht‘-Stimmung und alle waren sich sicher, dass hier heute noch was geht. Und das war dann eine starke Leistung.“
Sage und schreibe vier Tore folgen dann in der zweiten Spielhälfte. „Das war ein Sieg des Willens und der Moral“, sagt Goncalves stolz. Mit dieser Reaktion seiner Elf hat er sicher nicht gerechnet und er findet Worte voller Wertschätzung für seine Jungs: „Ich kann nur den Hut vor der Mannschaft ziehen. Geiler Derby-Sieg, und endlich waren wir vorne auch mal wieder kaltschnäuzig.“

 

Schlechte Voraussetzungen

 

N. Ritter

Thomas Johannfunke, der Trainer des TuS Ahmsen, muss unter erschwerten Bedingungen in diese Partie starten: „Das absolut letzte Aufgebot hatten wir heute Morgen dabei. Ich musste noch drei Leute aus der zweiten Mannschaft mit dazunehmen, die um 13:00 Uhr schon gespielt haben, dazu einen A-Jugendspieler.“
Es gesellt sich auch noch Verletzungspech dazu. Bastian Pluskat muss in der fünften Minute ausgewechselt werden und etwa in der 15. Spielminute zieht sich Niklas Ritter einen Muskelfaserriss zu und wird ebenfalls ausgewechselt. „Nichtsdestotrotz haben wir kurioserweise ganz gut angefangen, sind gut ins Spiel reingekommen“, berichtet Johannfunke.

T. Johannfunke

Er sieht sein Team in Führung gehen und direkt den Ausgleichstreffer kassieren. Allerdings schafft seine Mannschaft es noch, weitere zwei Treffer vor der Halbzeitpause zu erzielen und sich somit eine 1:3-Führung zu erspielen, die etwa 20 Minuten währt, bis der Anschlusstreffer fällt. „Und dann haben natürlich bei uns, in der zweiten Halbzeit, die Kräfte nachgelassen. Das Pokalspiel hat seinen Tribut verlangt. Wir kamen nicht mehr ins Spiel rein und kriegten dann das 3:3 und dann das 4:3. 5:3, 6:3“, gibt Thomas Johannfunke den Verlauf der zweiten Spielhälfte wieder. Eventuell war „der eine oder andere Abseitstreffer“ dabei, denkt er, lobt aber die Akteure seiner Mannschaft: „Ich kann den Jungs nur ein Kompliment machen, auch von der zweiten Mannschaft, dass sie sich zur Verfügung gestellt haben, dass sie uns da noch geholfen haben.“ Man steht aber „in der Tabelle so gut da, dass das keine Probleme bereitet“.

 

 

Fazit: Der SV Werl-Aspe bleibt dran am sechsten Rang der Tabelle, der nach diesem Spieltag näher gerückt ist. Für den TuS Ahmsen bleibt vorerst alles unverändert und jetzt heißt es erst einmal: regenerieren.

 

 

Tore:
0:1 Niclas Lehbrink (12. Min.)
1:1 Niklas Haupt (13. Min.)
1:2 Sebastian Ewert (24. Min.)
1:3 Niclas Lehbrink (26. Min.)
2:3 Ali Fayad (45. Min.)
3:3 Gidion-Gian Benkel (55. Min.), Strafstoß
4:3 Till Messmann (64. Min.)
5:3 Finn Niklas Jordan (81. Min.)
6:3 Niklas Lindemann (82. Min.)

 

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
8. Mai 2022 90' Kreisliga A Lemgo 2021/22 25

Spielort

Heerser Bruch
Werl-Aspe, Bad Salzuflen, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, 32107, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
SV Werl-Aspe246Win
TuS Ahmsen303Loss

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