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Das Werl-Asper-Torfestival

Spielbericht

(hk). Unfassbar, was für ein Statement-Sieg des SV Werl-Aspe. Im Spitzenduell dieser achten Runde triumphieren die Männer von Chefcoach Marcio Goncalves deutlich mit 6:0 über den VfL Lüerdissen. Gäste-Spielertrainer Tim Steffen wirkt richtig geschockt, ärgert ihn doch vor allem eine Tatsache: „Am bittersten ist die Tatsache, dass das, was wir uns über sieben Spiele erarbeitet haben, mit einer Halbzeit weg ist.“ Vor allem hat er damit den zweiten Abschnitt im Blick, als sein Team in rund zwanzig Minuten eine Handvoll an Gegentoren kassiert hat. Er bemängelt die Wachsamkeit, die Gier, die Galligkeit. „Wir trafen mit Ball oftmals die falsche Entscheidung.“

 

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Von Henning Klefisch

 

 

Jan-Hendrik Lange

In den ersten 45 Minuten decken die Werl-Asper auf der gegnerischen rechten Abwehrseite gnadenlos so einige Schwachstellen auf. Eine hervorragende Aktion nutzt Jan-Hendrik Lange in der 17. Spielminute zum 1:0 für den Gastgeber aus. Der Flankenball befindet sich lange und ausdauernd in der Luft, der Angreifer kann diesen sogar prallen lassen, profitiert zugleich davon, dass die Lüerdisser Mittelfeldakteure nicht zeitig genug nachrücken. Ein dynamisches Zuspiel in die Spitze findet Jan-Hendrik Lange, der mit einem gekonnten Abschluss Fabian Klatt im VfL-Gehäuse keine Abwehrchance gestattet. Die Lüerdisser werden nicht leicht hergespielt, sind allerdings das eine Tor schlechter als die Werl-Asper. Dennoch besitzen sie noch sämtliche Optionen, um ein erfolgreiches Comeback in diesem Spiel feiern zu können.

 

„So kannst du dich nicht in einem Spitzenspiel präsentieren“

 

 

Till Meßmann

„Ich übernehme die volle Verantwortung für diese Niederlage. Auch wenn wir ein bisschen gebeutelt waren, hatten wir dennoch viele Spieler wieder auf dem Platz, die Spielpraxis haben“, erklärt Tim Steffen gegenüber Lippe-Kick. Deshalb dominiert die Enttäuschung bei ihm, wenn er via Lippe-Kick deutlich macht: „So kannst du dich nicht in einem Spitzenspiel präsentieren“, macht ihn vor allem die Leistung in den zweiten 45 Minuten sprachlos. Weil: „In einer Halbzeit, wo es 0:1 steht, kannst du dich in der zweiten Halbzeit nicht so präsentieren.“ Hier ist der Grad seiner Enttäuschung auf dem Höhepunkt, prangert er nämlich unverhohlen die mangelnde Körpersprache an. Till Messmann (51.; 72. Min.), Niklas Haupt (54. Min.) und Jan-Hendrik Lange (63.; per Elfmeter; 70. Min.) erhöhen in den zweiten 45 Minuten auf 6:0.

 

„Es war eine miserable zweite Halbzeit“

 

 

Tim Steffen

„Kompliment und Glückwunsch an Werl-Aspe, die es gut gespielt haben. Diese gute Mannschaft hat hochverdient gewonnen. Jeder weiß aber, dass wir unser Stück dazu beigetragen haben, dass es dann auch so deutlich wurde. Wir haben geglaubt, dass wir zu Recht dort oben mitspielen.“ Erschreckend: Innerhalb von nur 55 Minuten kassieren die Lüerdisser genauso viele Gegentore wie in den vorherigen sieben Partien zusammen. Von jetzt an gilt der vollständige Fokus auf der anstehenden Trainingswoche. Am Sonntag soll im Heimspiel gegen die SG Bentorf/Hohenhausen unter allen Umständen ein gänzlich anderes Gesicht gezeigt werden, erwartet Steffen eine Wiedergutmachung von seinem Team. Sich selbst nimmt er selbstredend auch mit in die Verantwortung. „So geht es nicht. Es war eine miserable zweite Halbzeit. Jeder einzelne muss sich hinterfragen. Ich an erster Stelle als Trainer, der falsche Entscheidungen sicherlich getroffen hat. Am Ende spielt jeder Spieler auf dem Platz das Spiel“, verspricht er allerdings gegenüber Lippe-Kick, dass jetzt eine sachliche und angemessene Einordnung erfolgen wird.

 

„Wir werden reifer“

 

Marcio Goncalves

Nach solch einer klaren Angelegenheit lässt sich auch schlecht etwas Gegensätzliches sagen, doch Marcio Goncalves weiß, dass er nicht rotbäckig werden muss: „Es war ein absolut verdienter Sieg und auch in der Höhe passend.“ Lippe-Kick möchte wissen, was ist denn ursächlich dafür, dass die Männer vom Heerser Bruch ganz explizit in den zweiten 45 Minuten wie in einem Rausch spielen? „Wir hatten heute einfach Bock auf Fußball, haben den Ball in den eigenen Reihen super laufen lassen und waren einfach knallhart effektiv.“ Dabei wollten sich die Goncalves-Jünger ein Beispiel an dem famosen 1:0-Sieg beim TBV Lemgo II nehmen. Mit reichlich Geduld soll die Kugel durch die eigenen Reihen laufen gelassen werden, zudem soll im Defensivverbund mit einer immensen Stabilität überzeugt werden. In beiden Fällen lassen die Spieler Taten folgen. Es hat eine positive Entwicklung stattgefunden. „Wir werden reifer und gestalten das Spiel daher auch bedachter“, beobachtet ein rundum glücklich wirkender Marcio Goncalves. Ebenso die Tatsache, dass gegen eine zuvor so sichere Verteidigung gleich ein halbes Dutzend an Toren erzielt wird, „fühlt sich gut an.“

 

 

Fazit: Was ist das nur für ein eklatanter Leistungseinbruch vom VfL Lüerdissen, der eine absolute Minusleistung zeigt, vor allem im zweiten Durchgang immens einbricht. Der SV Werl-Aspe verdient sich nach dieser grandiosen Vorstellung den Sieg über alle Maßen.

 

Tore:
1:0 Jan-Hendrik Lange (17. Min.)
2:0 Till Messmann (51. Min.)
3:0 Niklas Haupt (54. Min.)
4:0 Jan-Hendrik Lange (63. Min.)
5:0 Jan-Hendrik Lange (per Elfmeter; 70. Min.)
6:0 Till Messmann (72. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
2. Oktober 2022 90' Kreisliga A Lemgo 2022/23 8

Spielort

Heerser Bruch
Werl-Aspe, Bad Salzuflen, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, 32107, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
SV Werl-Aspe156Win
VfL Lüerdissen000Loss

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