Zwei Punkte liegen gelassen!

Spielbericht

(hk). Nach dem grandiosen Erfolg am Ostermontag gegen den Orts-Rivalen aus Grastrup-Retzen stand jetzt das nächste Derby auf dem Plan. Diesmal als Auswärts-Spiel auf dem Berg in Wüsten. Mit einem riesigen Aufgebot treten die Akteure des SV Werl-Aspe II die kurze Reise an. Gegen das Tabellenschlusslicht, mit diesem Kader und den Erfolgen der vergangenen Wochen im Rücken, kann doch eigentlich nichts schiefgehen, oder? Leider kommt es aber dann doch, wie es nicht kommen soll. Lasst uns aber gerne chronologisch vorgehen.

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Marc Schmidt

Mit tatkräftiger Zuschauer-Unterstützung aus Werl-Aspe zeigen sie direkt von Anpfiff an ein temporeiches, druckvolles und präsentes Spiel. Der Gastgeber konzentriert sich auf die Defensive und agiert mit schnellem Umschaltspiel. Meistens wird dieses durch leichte Ballverluste im Aufbau begünstigt. „Wir waren gewillt, eine schnelle Entscheidung herbeizuführen“, berichtet der Asper Routinier Marius Grimm im Gespräch mit Lippe-Kick. Etliche Angriffe verpuffen allerdings ohne nennenswerten Abschluss. Die Gäste sind wach, konzentriert und gewillt, dieses Spiel nicht kampflos herzuschenken. Entsprechend ruppig sind die Zweikämpfe. Die Heerser Bruch-Boys finden kaum die Mittel und Wege, sich in Abschlussposition zu bringen.

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Weber packt die Fackel aus

Burhan Gündogan

Torwart Burhan Gündogan bekommt sehr wenig zu tun. Oftmals ist es nur ein Rückspiel oder ein zu langer Ball, der ohne Probleme abgefangen werden kann. Dennoch zappelt der Ball nach gut 19 Minuten in dem Werl-Asper-Gehäuse. Nach einem Freistoß gelingt es ihnen nicht, mit einem Kopfball ausreichend Gegenwehr zu liefern, sodass quasi mit dem ersten Abschluss der Gastgeber, das erste Tor des Tages gefallen ist. Henning Bohlen (Bild rechts) ist der Torschütze zum Führungstreffer. Grimm findet: „Sehr ärgerlich, aber nicht aufgeben. Wir ackerten weiter und versuchten, die Lücken in dem Defensivbollwerk zu finden. Meist fehlten nur wenige Zentimeter, um den ersten Erfolg für uns zu verbuchen.“ Nach knapp einer halben Stunde kann die Gäste-Mannschaft dann doch endlich jubeln. Niklas Weber fackelt nicht lang und zirkelt den abgelegten Ball aus gut sechzehn Metern zum verdienten Ausgleich ins Tor. Noch mehr gepusht von dem Ausgleich steigern sie die Schlagzahl, doch das Runde will nicht den Weg ins Wüstener Tor finden. Trotz vieler Möglichkeiten bleibt es beim 1:1-Unentschieden bis zur Halbzeit-Pause.

Lenz-Knaller gegen Sturhan-Rücken

Lynus Lenz

Nach dem Seitenwechsel wollen die Gäste schnell nachlegen. Noah Elias Kryeziu kommt für Julian Hennemeier und entfacht auf der rechten Seite gleich einigen Wirbel. Das Wüstener Abwehrbollwerk schwimmt, dennoch bietet es den Schwarz-Weißen nur wenig Raum für den letzten, den entscheidenden Weg zum Tor. Erst ein weiterer schneller Abschluss lässt den Ball den Weg ins Tor finden. Dieses Mal ist es Lynus Cedric Lenz, der sieben Minuten nach dem Seitenwechsel nicht lange zögert und finished. Der Ball findet zwar die Lücke und den Weg, doch ein Rücken vom SV Wüsten II-Kicker Pascal Sturhan (Bild rechts) ist dann doch noch dran und befördert den Ball in eine neue Flugbahn. So kann der SV Wüsten II-Schlussmann Kevin Hesse nur noch einen langen Hals machen und zusehen, wie der Ball im Netz landet.

Werl-Asper Nachlässigkeiten nach einem ruhenden Ball

Ionica Serea

„Wir wollten das Ergebnis höher drehen und schalteten daher nicht zurück. Aber wie bereits in der ersten Hälfte besaßen wir viel Ballbesitz, doch die letzten Bälle kamen nicht an. Wir ackerten und liefen“, gibt Grimm gegenüber Lippe-Kick zu Protokoll. Die Wüsten-Füchse mauern und werfen alles dazwischen, was sie haben. Immer wieder versucht es das Team von Chef-Trainer Marc Schmidt mit Entlastungsangriffen, aber diese verpuffen meistens. Die gefährlichsten Situationen entstehen durch leichtsinnige Ballverluste des Favoriten. Wie es bei solchen Spielverläufen dann immer kommen muss, fängt sich die Zweite des SV Werl-Aspe dann den Ausgleich. Wieder ist es ein Standard, den sie nicht sauber verteidigt haben. Der Meister des ruhenden Balles, Ionica Serea, ist der Torschütze. Statt mehr Sicherheit in die Defensive zu bringen und aus einer kompakten Defensive die Offensive zu unterstützen, löst das Trainergespann die Vierer-Kette auf und bringt weitere Offensivpower. Mit Frederik Karadeniz und Ahmet Mahir Citakoglu (Bild rechts) wollen sie jetzt den Sieg erringen. Viele Möglichkeiten und Chancen erspielen sie sich. Doch es fehlen zu oft nur wenige Zentimeter oder das Quäntchen Glück. So müssen die Werl-Asper am Ende dieser gefühlten Niederlage und der Punkteteilung einwilligen. Wüsten II feiert, nicht ganz unberechtigt, ihren Punkt, als wäre es ein Sieg. Somit reihen sich die Werl-Asper mit diesem Unentschieden ein, in die lange Reihe der Unentschieden der Top-Klubs der Liga. Sie werden in den kommenden Einheiten alles dafür tun, damit sie im nächsten Spiel den Platz wieder als Sieger verlassen können.

„Den Punkt hat sich die Mannschaft echt verdient“

Marc Schmidt

Groß ist die Zufriedenheit im Lager des SV Wüsten II. Chef-Trainer Marc Schmidt lobt die Vorstellung seiner Elf: „Die Mannschaft hat eine super geschlossene Leistung gebracht, jeder hat für den anderen gekämpft und den Extra-Meter gemacht.“ Schmidt bescheinigt seinen Schützlingen, „eine echt starke Teamleistung, den Punkt hat sich die Mannschaft echt verdient.“ Auf das nächste Spiel muss das Team von Chef-Trainer Salvatore Völkel allerdings etwas warten. Erst am 7. Mai geht es für sie mit dem Heimspiel gegen Yunus Lemgo um 13.00 Uhr weiter. Grimm reibt sich die Hände: „Hier haben wir noch etwas gut zu machen! Das Hinspiel endete mit einer 1:7-Niederlage.“

Fazit: Spielerisch und ebenfalls mit freier Sicht auf die Chancen-Vielfalt und Qualität sind die Werl-Asper im Vorteil, doch aufgrund der kämpferischen und läuferischen Aspekte verdient sich der SV Wüsten II diesen Zähler redlich.

Tore:
1:0 Henning Bohlen (19. Min.)
1:1 Niklas Weber (29. Min.)
1:2 Pascal Sturhan (per Eigentor; 52. Min.)
2:2 Ionica Serea (71. Min.)