Hungrige Löwen erlegen den nächsten Primus

Spielbericht

(hk). Einen echten Statement-Sieg im Paukenschlag-Modus erringt der TuS Leopoldshöhe II. Der sich in bester Stimmungslage befindliche Chef-Trainer Kubilay Ayar rühmt insbesondere die unfassbare Moral, die seine blauweißen Löwen in diesem Spitzenspiel beim SV Wüsten III demonstrieren. Nach einer famosen Mannschaftsleistung triumphieren die Leos beim Aufstiegskonkurrenten mit 3:1.

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Von Henning Klefisch

Dabei müssen die Gäste kurz vor dem Anpfiff einige Rückschläge verkraften. Die Personalmalaise trifft sie mit voller Wucht, müssen sie doch verletzungsbedingt auf die Leader Julian Diekmann, Eugen Serjoschkin und Thomas Ginter (Bild rechts) verzichten. Melvin Schulz, Alexander Potanin und Louis Behn müssen innere Widerstände überwinden und lädiert, weil krank dieses Top-Spiel bestreiten. Ein dankbarer Ayar schwärmt im Gespräch mit Lippe-Kick: „Sie haben sich für die Mannschaft geopfert.“ Als ein One-Hot-Wonder möchten die Löwen mit Blick auf den Erfolgs-Coup gegen die TSG Holzhausen/Sylbach II nicht in Verbindung gebracht werden. Sie wollen vielmehr gegen die Wüstenfüchse unbedingt den nächsten Sieg gegen einen Tabellenführer nachlegen. Der personell breit ausstaffierte Kader sollte hier aber Abhilfe schaffen. „Wir haben gezeigt, dass wir zusammenhalten können, eine Mannschaft sind, Fußball spielen können“, verweist Kubilay Ayar sehr gerne auf diese Erfolgskomponenten.

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Leo II-Fänger Behn hält sein Team im Spiel

Louis Behn

Eine emotionale Brandrede muss das Trainer-Duo Kubilay Ayar und Timo Schlingmann überhaupt nicht halten, ist ihr Löwen-Rudel doch motiviert und voller Leidenschaft. Reichlich Ausgeglichenheit prägt die Szenerie in den ersten 45 Minuten, was sich auch im 1:1-Halbzeitstand niederschlägt. Leo II-Torwart Louis Behn mutiert beim Spielstand von 0:0 zum Teufelskerl, als er eine hochkarätige Torchance aus dem Winkel kratzt. Damit ist er der Wegbereiter für den Führungstreffer seiner Mannschaft, die fünf Minuten vor dem Pausenpfiff durch Amir Cahani (Bild rechts) mit 1:0 in Führung gehen. Der bombastische Behn pariert wenige Augenblicke folgend den nächsten Hochkaräter, ist in der 45. Minute beim Einschuss von Rosh Al Aliko allerdings machtlos. „Eine bärenstarke Leistung. Er hat uns im Spiel gehalten, hat daran einen enormen Anteil“, möchte Ayar an dieser Stelle seinen Schlussmann liebend gerne für die Elf der Woche bei Lippe-Kick nominieren. Im ersten Durchgang ist es eine extrem intensive, körperbetonte, aber stets faire Begegnung zwischen den beiden Aufstiegskandidaten.

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Schulz und Potanin überschreiten die innere Schmerzgrenze

Melvin Schulz

In den zweiten 45 Minuten nehmen die Gäste auf dem Fahrersitz dieser Partie Platz, lenken das Spiel zu den eigenen Gunsten. Im Mittelfeld wissen sie mit einer immensen Zweikampfstärke zu gefallen, löschen auch in der Verteidigung mögliche aufkommende Brandherde bereits im Ansatz. Melvin Schulz und Alexander Potanin zeigen eine herausragende Leistung. Obwohl sie körperlich nicht voll auf der Höhe sind, verausgaben sie sich über alle Maßen.

Alexander Potanin

Ein Anführer, wie er im Lehrbuch steht, ist Spielführer Felix Stabenow, der den Taktstock in die Hand nimmt, unglaublich zweikampfstark ist. „Wir haben rund 80 Prozent der Zweikämpfe gewonnen. Wüsten III kam nur noch gelegentlich auf unser Tor zu“, ist das erneute Führungstor von Eggebrecht der Breaking-Point in diesem hart umkämpften Vergleich. Nach einem intensiven Austausch unter der Woche ist für Amir Cahani die Lieferzeit angebrochen. Er hat es allen gezeigt, nach dem 2:1-Führungstor von Mirko Eggebrecht in der 88. Minute nur fünf Minuten später das dritte Tor für die Leopoldshöher nachgelegt. „Amir ist über sich hinausgewachsen, ist enorm viel gelaufen, hat extrem viel gemacht für seine Mannschaft“, lobt Ayar.

Verletzungsbedingte Ausfälle als Knackpunkt

Bashir Azimi

SV Wüsten III-Trainer Bashir Azimi fasst die Partie wie folgt zusammen: „Bis zur Halbzeitpause war das Spiel ausgeglichen. Es stand 1:1. In der zweiten Halbzeit haben sich mein Kapitän, ein Spieler auf Sechs, und ein Mittelfeld-Spieler verletzt.“ Dieser Aderlass von zwei echten Leadern ist ein gravierender Einschnitt für die Wüstenfüchse, weshalb Azimi mit Bedauern feststellen muss: „Zum Ende des Spiels haben wir noch zwei Gegentore bekommen.“

„Wir orientieren uns an keinem Gegner“

Kubilay Ayar

„Dieser Sieg zeigt uns wieder unsere harte Arbeit, unseren Zusammenhalt. Dann belohnen wir uns auch. Wir orientieren uns an keinem Gegner, der Gegner soll sich nach uns richten. Wir sind eine junge Mannschaft, wollen so viele Punkte mitnehmen, Tabellenführer schlagen, wie es geht. Wenn jeder bereit ist, für jeden zu kämpfen, sind wir schwer zu schlagen“, resümiert Kubilay Ayar, der sich über einen verdienten 3:1-Sieg beim direkten Tabellennachbarn außerordentlich freut. Sein Trainer-Kollege Timo Schlingmann bestätigt seinen Vorredner: „Wir haben klar verdient gewonnen, waren eindeutig die stärkere Mannschaft.“ So zählt er in den gesamten 90 Minuten gerade einmal zwei, drei Abschlussaktionen für die Hausherren. Insbesondere dem Erfolg gegen die TSG Holzhausen/Sylbach II räumt er eine enorme Bedeutung ein, haben sich die Leopoldshöher durch diesen Triumph doch „gefunden.“ Worte der Anerkennung findet er ebenfalls für den Unparteiischen Denis-Toprak Kudat: „Man hat wirklich gemerkt, dass er ein Bezirksliga- oder Landesliga-Schiedsrichter ist. Ich habe noch nie erlebt, dass ein Spiel, was so aufgeheizt war, so unter Kontrolle gewesen ist, auch alle Entscheidungen erklärt worden sind, warum sie so getroffen wurden“, hat er sich dadurch den Respekt und die Wertschätzung aller Beteiligten gesichert.

Fazit: Es ist einmal mehr eine beeindruckende Mannschaftsleistung des TuS Leopoldshöhe II, der erneut den Spitzenreiter entzaubert. Als nachteilig für die Wüstenfüchse hat sich erwiesen, dass sie im zweiten Abschnitt den Ausfall von gleich zwei Leistungsträgern verkraften müssen, was unglaublich schwer wiegt.

Tore:
0:1 Amir Cahani (40. Min.)
1:1 Rosh Al Aliko (45. Min.)
1:2 Mirko Eggebrecht (88. Min.)
1:3 Amir Cahani (90. + 3 Min.)