Spielbericht
(hk). A-Liga-Fußball zum Verlieben bieten die Protagonisten auf dem Spielfeld den Zuschauern rund um den Jahnplatz. Die in der Rückserie stark aufspielenden Lemgoer trotzen dem Bezirksliga-Neuling und Klassenbesten TuS Asemissen ein äußerst achtbares 2:2-Unentschieden ab. Nach einem Doppelschlag führt der Gastgeber nach 21 Minuten sogar mit 2:0. Folglich spricht TBV Lemgo II-Coach Benjamin Rawe auch von einem „kurzweiligen Fußballspiel mit ganz viel Tempo, ordentlichen Zweikämpfen, ein paar Fouls auf beiden Seiten und jeder Menge Chancen.“ Gäste-Trainer Carsten Skarupke rekapituliert bei Lippe-Kick: „Das Ergebnis geht so in Ordnung. Beide Mannschaften hatten aber auch die Möglichkeit, das Spiel zu gewinnen.“
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Von Henning Klefisch
Die Zuschauer, die sich bei sommerlichen Temperaturen an der Pideritstraße in Lemgo versammelt haben, erleben eine ereignisreiche Angelegenheit, mit unzähligen Torchancen, vielen Strafraumszenen, zwei überragenden Fängern, mal Pech, dann auch wieder Unvermögen, sodass selbst ein deutlich höheres Remis keineswegs unrealistisch gewesen wäre. Es sind keine 90 Sekunden von der Uhr, als Marius Seipt eine erstklassige Möglichkeit vergibt. Nur zwei Minuten danach scheitert der gleiche Spieler erneut aus sehr aussichtsreicher Position. Nach einer Viertelstunde Spielzeit führen die Hansestädter mit 1:0. Dennis Reichert flankt per Freistoß und Alan Naamo trifft eiskalt.
Skarupke legt den Finger in die Wunde: „Wir waren unsortiert, haben nicht zielstrebig verteidigt.“ Sechs Zeigerumdrehungen folgend, erhöht Louis Hagemann auf 2:0. Nach einem Balldiebstahl von Jonas Hildebrand und zwei ansprechenden Zuspielen ist Hagemann der Endverbraucher. „Das ist ein klares Foulspiel vor dem Tor. Dieses hätte niemals zählen dürfen“, versteht Skarupke hier die Fußballwelt nicht mehr. Bereits in Spielminute 26 stellt Manuel Giebel aber den Anschlusstreffer her. Die Lemgoer verlieren das Spielgerät in der Mitte allzu leicht, Marius Seipt agiert als Service-Kraft und Giebel ist zur 2:1-Halbzeitführung erfolgreich. Die Asemisser verpassen sogar noch knapp den Ausgleichstreffer.
Rawe sieht falsches Maß nach Hildebrand-Aktion
Sieben Minuten nach dem Seitenwechsel leistet sich die TBV-Reserve einen eklatanten Ballverlust auf der linken Seite. Der A-Liga-Meister vollzieht einen geschickten Konter, wird im Strafraum zu Fall gebracht. Den von Referee Carsten Grandt zu Recht verhängten Elfmeter verwandelt der Gefoulte Marius Seipt souverän. Dieser Seipt, Giebel, Leon Schrenke, aber auch Lemgos Hildebrand vergeben noch zahlreiche aussichtsreiche Möglichkeiten. Eine Situation nach rund 80 Minuten sorgt für Fassungslosigkeit bei Rawe. „Bei einem langen Ball wird Hildebrand von zwei Spielern in die Zange genommen und am Strafraum im vollen Lauf zu Fall gebracht. Das MUSS entweder Gelb und Elfmeter geben oder Rot und Freistoß, je nachdem, wo der erste Kontakt ist“, sieht er sich hier um einen klaren Vorteil gebracht.
Leistungsgerechte Punkteteilung
Dass es letztlich mit einer Punkteteilung endet, ist für Benjamin Rawe „absolut gerecht.“ Denn er steigt etwas tiefer in die Analyse ein: „Beide Teams hatten Phasen, in denen sie das Spiel entscheiden können. Asemissen speziell im Zeitraum um das 2:2, wir in den letzten 15 Minuten. Von daher passt das am Ende.“ Skarupke bewertet dieses Remis ebenfalls als leistungsgerecht, einschränkend: „Wir hätten am Ende das Spiel gewinnen müssen.“ Vor allem erinnert er sich an eine Szene, als Seipt ab der Mittellinie alleine auf das gegnerische Gehäuse zuläuft, auch diesen Hochkaräter gegen TBV II-Torwart Christian Sawert vergibt.
„Dieser 3:2-Sieg wäre allerdings nicht verdient gewesen, denn das Ergebnis geht so völlig in Ordnung“, präsentiert sich Skarupke als ehrliche Haut. Ebenso in der Kenntnis befindlich, dass wichtige Korsettstangen wie etwa Jan Heidschuster, Hatim Batri, Patrick Barthelmeus, Basel Neamy, Tim Tews und Sebastian Klaßes gefehlt haben, was auch spürbar gewesen ist. Die Moral ist löblich beim Meister. „Nach einem 0:2 hat meine Mannschaft bei einem sehr guten Gegner noch ein 2:2 herausgeholt, hatte sogar die Möglichkeit, das Spiel zu gewinnen. Trotzdem war es von uns kein so gutes Spiel wie sonst“, hat der Meister-Trainer in dieser Saison schon Fußball mit mehr Verwöhn-Aroma von seinen Jungs präsentiert bekommen.
Fazit: In einem hochklassigen Kreisligaspiel kommt es zu einer leistungsgerechten Punkteteilung. Beide Teams hätten noch weitere Tore verdient, doch letztlich fehlt bei einigen Akteuren die letzte Gier und Genauigkeit beim Torabschluss.
Tore:
1:0 Alan Namo (15. Min.)
2:0 Louis Hagemann (21. Min.)
2:1 Manuel Giebel (26. Min.)
2:2 Marius Seipt (per Elfmeter; 52. Min.)
Details
Datum | Zeit | Liga | Saison | Spieltag |
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15. Mai 2022 | 90' | Kreisliga A Lemgo | 2021/22 | 26 |
Spielort
Jahnplatz |
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Pideritstraße 15, 32657 Lemgo, Deutschland |
Ergebnisse
Club | 1st Half | 2nd Half | Goals | Spielausgang |
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TBV Lemgo II | 2 | 0 | 2 | Draw |
TuS Asemissen | 1 | 1 | 2 | Draw |