Asemissen II sichert sich das Aufstiegs-Match

Spielbericht

(hk). Mit einem 4:2-Auswärtssieg bei einem starken TBV Lemgo III sichert sich die Reserve vom TuS Asemissen ein Aufstiegsspiel für die A-Klasse. Das Team von Cheftrainer Florian Meerkötter ist durch diesen hart erkämpften Auswärtssieg nicht mehr vom zweiten Tabellenplatz zu verdrängen.

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Von Henning Klefisch

Raffael Giebel

Der Auftakt ist direkt vielversprechend aus Gäste-Sicht. Es ist noch keine Minute von der Uhr, als Raffael Giebel völlig freistehend vor TBV III-Torwart Noel Amir Strate steht, doch dieser mit einer grandiosen Fußparade den frühen Treffer verhindert. In der zehnten Spielminute haben die West-Lipper den nächsten Hochkaräter auf dem Fuß. Stefan Berg knallt beherzt von der Strafraumgrenze auf den gegnerischen Kasten, doch erneut ist Strate zur Stelle, vereitelt diesen Ball zur Ecke. Die Asemisser sind auch in der Folgezeit dominierend, gelangen nach einer halben Stunde Spielzeit erneut in eine vielversprechende Abschlussposition. Doch auch hier zeigt sich Strate auf seinem Posten. Wenige Augenblicke vor dem Pausenpfiff demonstrieren ebenfalls die Hansestädter Offensivpower. Nach einem feinen Verlagerungsball auf die Linksaußenposition wird die Kugel aus vielversprechender Position zwei Meter über das gegnerische Gehäuse gejagt. „So geht es in einem ausgeglichenen Spiel, bei dem wir die besseren Chancen in der ersten Halbzeit hatten, mit einem 0:0 in die Halbzeit“, resümiert Meerkötter bei Lippe-Kick. Ihm ist aufgefallen, dass die Lemgoer immer dann für Torgefahr sorgen, wenn Dimi Gegas (Bild rechts) seine Füße im Spiel hat.

Fand der Zych-Tanz im Aus statt?

Özcan Altunbas

Für die zweiten 45 Minuten hat sich der Tabellenzweite vorgenommen, konsequenter und spielstärker das gegnerische Gehäuse zu bestürmen. Der Plan wird allerdings drei Minuten nach dem Seitenwechsel bereits durchkreuzt. Die Hausherren gehen nämlich mit dem ersten echten Torschuss durch Özcan Altunbas in Führung. Auf der linken Außenbahn tankt sich Jonas Zych bockstark durch, bedient maßgerecht Altunbas, der nur noch seinen Fuß in die Schussbahn halten muss. Keine zehn Minuten später folgt allerdings die schnelle Asemisser Antwort. Marcel Spitzer (Bild rechts) wird von der Wingerposition exzellent bedient, dann im Lemgoer Strafraum zu Fall gebracht. Spitzer macht es selbst und trifft nervenstark zum Ausgleichstreffer. Kurze Zeit später liegt die TBV-Drittvertretung allerdings erneut in Führung. Zych wackelt gleich mehrere Gegenspieler aus und markiert gekonnt das 2:1. Meerkötter moniert: „Bei seinem Tanz auf der Außenlinie war der Ball, laut Aussage meiner Spieler, wohl sehr deutlich im Aus, sodass der Treffer nicht hätte zählen dürfen.“ Das Manko: „Der Schiedsrichter stand hier aber zu weit weg vom Geschehen, sodass er das von der Entfernung nicht sehen konnte.“

Meerkötter vermisst den dritten Elfmeterpfiff

Stefan Berg

In der Folgezeit sind die Asemisser das klar tonangebende Team, scheitern mehrfach sogar extrem aussichtsreich. Stefan Berg etwa haut den Ball aus wenigen Metern Torentfernung ans und nicht ins Netz. Raffael Giebel zieht das Objekt der Begierde knapp rechts unten vorbei. Es dauert bis zur 78. Minute, ehe erneut aus elf Metern Torentfernung ein Treffer erzielt wird. Nach einem Giebel-Geschoss berührt ein Lemgoer Abwehrmann den Ball mit der Hand.

Noel Amir Strate

Marcel Spitzer präsentiert sich cool wie eine Hundeschnauze und verwandelt sicher den Handelfmeter. Die Asemisser wollen mit aller Macht das dritte Tor nachlegen. Es hätte sogar einen dritten Elfmeter geben können, doch die Pfeife von Referee Stefan Wattenberg bleibt stumm. Meerkötter schildert bei Lippe-Kick die zu kritisierende Szene: „In einer Aktion ist der Lemgo III-Torwart kurz vor unserem Stürmer am Ball und stellt ihm anschließend unnötig und bewusst ein Bein. Auch hier hätte man durchaus auf Strafstoß entscheiden können. Die Szene wird aber laufen gelassen.“

Spitzer sorgt für finale Klarheit

Kai Bullock

Somit fällt eben in der 86. Spielminute das Asemisser Führungstor. Kai Bullock tritt einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld mit ordentlich Karacho Richtung gegnerischen Kasten. Marcel Spitzer ist der Adressat und wuchtet die Kugel unhaltbar für Noel Amir Strate unter die Torlatte. In der Folgezeit intensivieren die Hausherren das Risiko, haben in der zweiten Minute der Nachspielzeit sogar den Ausgleichstreffer auf dem Fuß. Doch der Asemissen-Goalie Walter Lemke pariert exzellent. In der fünften Minute der Nachspielzeit fällt die endgültige Entscheidung. Marcel Spitzer serviert für Giebel, der Strate mit einem Beinschuss zum 4:2-Endstand überwindet.

„Erste Halbzeit zufrieden, zweite wild“

Dennis Driedger

TBV Lemgo III-Trainer Dennis Driedger bescheinigt seinem Team, „ein gutes Spiel“ bestritten zu haben. Er geht etwas konkreter in die Analyse: „Insgesamt ist es ein Spiel auf Augenhöhe, in dem wir zweimal in Führung gehen und durch zwei Elfmeter unglücklich immer wieder den Ausgleich zulassen.“ Wie fällt seine Bestandsaufnahme der beiden Halbzeiten aus? „Wir sind mit der ersten Halbzeit sehr zufrieden, die zweite Halbzeit war wild – von beiden Seiten.“ Dass seine Jungs bis zur 86. Minute das Remis gehalten haben, freut ihn sehr. Umso ärgerlicher, „dass wir das Spiel noch verloren haben, gerade bei diesem Spielverlauf.“ Dass der TuS Asemissen II sich nun für das Playoff-Spiel im Kampf um das Kreisoberhaus qualifiziert hat, freut ihn. Deshalb beglückwünscht er die Meerkötter-Männer auch ganz artig.

„Wiederum ein verdienter Arbeitssieg“

Florian Meerkötter

Florian Meerkötter bejubelt den so bedeutungsvollen Sieg und rekapituliert gegenüber Lippe-Kick: „Wiederum ein verdienter Arbeitssieg. Wir haben aus meiner Sicht ein besseres Spiel gemacht als letzte Woche gegen St. Pauli.“ Es gibt trotzdem noch so einige Störfaktoren im eigenen Spielvortrag: „Allerdings haben wir insbesondere in der ersten Halbzeit etwas zu verkrampft gespielt. Insgesamt hatten wir klarere und mehr Chancen als der Gegner.“ Dennoch überwiegt, dass die Blau-Weißen einen guten Auftritt präsentieren, dies gegen einen anstrengenden und widerstandsfähigen Rivalen. Groß ist bei Meerkötter auch die Erleichterung, dass zunächst kein Endspiel auf sein Team wartet. „Wir sind froh, dass wir den zweiten Platz nun sicher haben und nun entspannt in das letzte Spiel gegen Holzhausen/Sylbach gehen können.“

Fazit: Beide Teams zeigen ein starkes Spiel, wobei die Abwehrreihen zuweilen ganz schön ungeordnet wirken. Die Asemisser demonstrieren in diesem Spiel den längeren Atem, weshalb sie verdientermaßen die maximale Ausbeute einkassieren, sich somit ein Entscheidungsspiel im Kampf um das A-Liga-Ticket sichern.

Tore:
1:0 Özcan Altunbas (56. Min.)
1:1 Marcel Spitzer (per Elfmeter; 65. Min.)
2:1 Jonas Zych (70. Min.)
2:2 Marcel Spitzer (per Elfmeter; 78. Min.)
2:3 Marcel Spitzer (86. Min.)
2:4 Robin Radeck (90. + 3 Min.)