Asemissen II gewinnt auch mäßige Spiele

Spielbericht

(hk). Die allerhöchste Priorität genießt natürlich die Gesundheit von jedem Akteur. Deshalb wünschen alle Beteiligten dem verletzten TSG Holzhausen/Sylbach-Spielertrainer Rolf Hermann alles Gute und eine schnelle Genesung. Was ist passiert? In der 43. Spielminute ist er mit seinem Torwart Moritz Lucks zusammengekracht, muss verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Gäste-Coach Florian Meerkötter ist ein tadelloser Sportsmann: „Die zweite Mannschaft hofft, dass er schnell wieder fit und auf dem Feld ist.“ Trotzdem lässt sich der fußballverrückte Hermann von seinem Team informieren, sagt deshalb nach dem Match: „Das war, bis auf ein paar Aussetzer, ein gutes Spiel von uns.“

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Von Henning Klefisch

Marvin Schröder

Die absolute Anfangsphase in dieser Partie gehört eindeutig den Hausherren. In den direkten Duellen sind sie deutlich präsenter, agiler, erobern zudem eine Vielzahl an zweiten Bällen für sich. Die Asemisser Kunstrasentruppe kommt zudem mit den Gegebenheiten vom Naturrasenplatz in der Eichenkampfbahn zunächst nicht zurecht. Zehn Minuten sind von der Uhr, als Gäste-Fänger Marvin Schröder mit einer Glanzparade einen gegnerischen Kopfball gekonnt entschärft. Das ist offensichtlich der richtige Wachmacher, denn fortan freundet sich der Spitzenreiter immer besser mit diesem Spiel an. Vor allem auf den Flankenpositionen erzeugen sie eine ständige Torgefahr. Die TSG hingegen möchte mit weiten Diagonalbällen aus dem Halbfeld Torgefahr erzeugen. Diese weiten Schläge quer über das Spielfeld verteidigen die Asemisser allerdings gekonnt. Hermann bemängelt, dass sein Ensemble mehr Kapital aus den eigenen Torchancen ziehen muss.

Radeck und die richtige Intuition

Vor allem ist es in den ersten 45 Minuten ein Mittelfeldgeplänkel, genießen Abschlussaktionen auf beiden Seiten eher Seltenheitscharakter. So sind es ruhende Bälle, die den Puls etwas weiter nach oben treiben. Äußerst vielversprechende Möglichkeiten haben die Gäste nach Eckbällen, verpasst hier Dennis Müller nur denkbar knapp das Führungstor. In der 45. Minute knallen die Asemisser eine Ecke unmittelbar an den Pfosten. In der dritten Minute der Nachspielzeit schlägt es dann letztlich im gegnerischen Gehäuse ein. Tobias Kock schlägt einen Eckball auf den ersten Pfosten. Robin Radeck (Bild rechts) steht goldrichtig, verlängert das Spielgerät in das TSG-Tor. Nach einer verteilten ersten Halbzeit geht die Asemisser Reserve somit mit einem knappen Vorsprung in die Kabine. Meerkötter meint: „Insgesamt war es nicht unverdient, da wir uns mehr und mehr in die Partie gekämpft haben und auch immer mehr Übergewicht im Mittelfeld erzeugt haben.“

Asemisser brillieren mit Traumtor

Kevin Wolf

Bei den Hausherren wird die Vakanz von Zentrumsspieler Rolf Hermann allzu deutlich. Aber: Auf beiden Seiten mangelt es an einer fähigen Spielkultur, wird oft nach dem Motto verfahren: Lang und weit bringt Sicherheit. Trotz dieser fußballerischen Mangelerscheinungen verpassen die Asemisser wenige Augenblicke nach dem Seitenwechsel den zweiten Treffer nur denkbar knapp. Erfolgreich blocken die TSG Holzhausen/Sylbach-Abwehrspieler die gegnerischen Schussversuche. In der 55. Minute gelingt Kevin Wolf beinahe ein artistisches Haken-Traumtor, nachdem er von Raffael Giebel in Position gebracht wird. Acht Zeigerumdrehungen später schlägt es dann doch im TSG-Gehäuse ein. Stefan Berg setzt Giebel in Szene, der Lucks per Lupfer überwindet. Die Hausherren stecken allerdings nicht auf, verkürzen in der 73. Spielminute zum 1:2. Nach einem scharf getretenen Eckstoß fliegt die Kugel Tobias Kock unglücklich gegen seine Füße und von dort aus ins eigene Tor. Nur 180 Sekunden danach allerdings folgt die prompte Asemisser Antwort. Wolf bringt den auffälligen Thilo Bednorz (Bild rechts) in Position. Der knallt aus 25 Metern Torentfernung das Spielgerät wunderbar und wuchtig in das gegnerische Kreuzeck. Holzhausen/Sylbach beweist eine bemerkenswerte Moral, drückt auf den Anschlusstreffer, der aber erst in der 89. Spielminute durch einen wunderschönen Schuss von Stefan Janzen fällt.

„War nicht unser bestes Spiel diese Saison“

Hermann (Bild links) stellt etwas enttäuscht fest: „Der Ausgleich lag in der Luft, weil die Mannschaft weiter alles nach vorne gehauen hat.“ Er ist absolut davon überzeugt: „Ein 3:3 wäre meiner Meinung nach gerecht gewesen. Es war ein intensives Spiel, mit wenig Glück für uns.“ Florian Meerkötter bilanziert bei Lippe-Kick: „Insgesamt ein verdienter Sieg. Es war aber das erwartete Spiel gegen einen guten Gegner.“ Er muss ehrlich konstatieren, dass fußballerisch einige Sehnsüchte ungestillt bleiben: „Insgesamt war es sicherlich nicht unser bestes Spiel diese Saison.“ Die Marschroute klingt äußerst planvoll: „Nächste Woche gegen Bexterhagen II wollen wir nachlegen und uns dann in unserer spielfreien Woche erholen.“ Löblich ist der äußerst umsichtige Referee Dirk Vögeli, der eine starke Leistung zeigt.

Fazit: Die Meinungen der beiden Trainer unterscheiden sich doch etwas voneinander. Klar ist hingegen, dass im Offensivbereich beide Teams vor allem in den zweiten 45 Minuten äußerst aktiv sind, während sie im Abwehrbereich die nötige Sorgfaltspflicht vermissen lassen.

Tore:
0:1 Raffael Giebel (45. + 6 Min.)
0:2 Raffael Giebel (64. Min.)
1:2 Tobias Kock (per Eigentor; 73. Min.)
1:3 Thilo Bednorz (76. Min.)
2:3 Stefan Janzen (89. Min.)