Kurstädter landen Big-Points

Spielbericht

(hk). Ein wichtiges Etappenziel ist erreicht. Mit dem 3:0-Auswärtssieg beim TSV Kirchheide verlässt der SC Bad Salzuflen den unliebsamen letzten Tabellenplatz und klettert auf den zwölften Rang. Deshalb ist die Stimmung beim Sportclub-Coach Andreas Wiens auch durchaus ansprechend: „Das Spiel war heute absolut okay, wir hatten einen klaren Fokus und haben das, was wir uns vorgenommen haben, gut umgesetzt.“ Der Gastgeber kassiert eine enttäuschende Heimniederlage, weshalb Torwart Andreas „Berti“ Siebert mit Blick auf die Leistung mitteilt: „Wir haben deutlich mehr gemacht“, um schnell anzuführen: „Im Ergebnis haben wir deutlich zu wenig gemacht.“

Ihr benötigt ein neues Outfit? Dann schaut gerne vorbei!

Von Henning Klefisch

Adis Hulic

Die Vorstellung vom Sportclub ist absolut manierlich. Einzig der Belohnungseffekt bleibt zu häufig auf der Strecke. Hier hapert es bei den Kurstädtern, was ein echtes Ärgernis für Wiens darstellt. Zunächst belohnt nur Adis Hulic seine Farben in der 37. Spielminute zum 1:0. Nach einem Kirchheider Eckball kontern die Gäste dynamisch und energisch mit mehreren schnellen und kurzen Stationen.

Alpay Arslan

Alpay Arslan und Robin Derbas bedienen letztlich Hulic, der gekonnt den Ball in die lange Ecke einschießt. Es wäre allerdings noch mehr möglich gewesen. Derbas, Hulic und gleich zweimal Pyrlitesku vergeben aus vielversprechender Position. Selbst Siebert findet: „Bad Salzuflen war gut unterwegs, sie haben den Ball gut laufen lassen.“ Seine Mannschaft agiert ebenfalls, doch wenig zielorientiert, mangelt es doch an der finalen Überzeugungskraft bei der Entscheidungsfindung oder beim Torabschluss.

„Da müssen wir uns cleverer anstellen“

Andrei Pyrlitesku

Weil eben der verschwenderische Umgang mit den eigenen Abschlussaktionen zu offensichtlich wird, entwickelt sich vor allem in den Augenblicken nach der Halbzeitpause „zu viel Unruhe im Spielaufbau“, kritisiert Wiens. Sein ausformulierter Wunsch ist leicht nachvollziehbar: „Da müssen wir uns cleverer anstellen und den Gegner mehr ins Laufen bringen.“ Durch die zahlreichen eigenen Ballverluste machen sie es dem Aufsteiger zu einfach, der zudem weiterhin ambitioniert in der Partie bleibt.

Philipp Smerat

Vor allem über die ruhenden Bälle erzeugen die Kuckelkorn-Kicker über die gesamte Spielzeit eine ständige Torgefahr. Einzig eine wirklich gefährliche Abschlussaktion beobachtet Wiens, die von seinem Fänger Philipp Smerat allerdings hervorragend vereitelt wird. Da kommt dem 2:0 von Andrei Pyrlitesku nach 73 Minuten schon fast einer Erlösung gleich. Alpay Arslan setzt sich im gegnerischen Strafraum gegen gleich drei Gegenspieler durch, spielt überlegt auf Pyrlitesku, der aus Nahdistanz erfolgreich ist. Vier Zeigerumdrehungen folgend verwandelt Arslan nervenstark einen Elfmeter, nachdem Pyrlitesku zuvor von TSV-Torwart Tim Limberg gefoult wird.

„Es waren gute Ansätze da“

Andreas Siebert

Siebert moniert, dass seine Mannschaft insbesondere bei den Gegentoren nach eigenem Ballbesitz in eine gegnerische Kontersituation läuft, die leicht vermeidbar ist. Trotzdem möchte er nicht alles in Schutt und Asche reden. Denn: „Es waren gute Ansätze da. Das muss man positiv festhalten. Wir werden weiter an der Stimmung und an der Spielqualität arbeiten.“ Vor allem wünscht er sich von seinen Vorderleuten, dass diese mehr „zwingende Chancen“ erarbeiten. Diese sollen liebend gerne auch mit Torerfolgen belohnt werden.

Andreas Wiens

„Ich bin positiv gestimmt, dass uns das in den nächsten Wochen auch wieder gelingen wird.“ Er ist sich allerdings ebenfalls bewusst, dass die folgenden Kontrahenten hohe Hürden darstellen. In den Übungseinheiten am Dienstag und Donnerstag werden die aufgetretenen Defizite konkret angegangen. Andreas Wiens bilanziert im Gespräch mit Lippe-Kick: „Insgesamt bin ich aber zufrieden. Man darf nicht vergessen, dass wir als Tabellenletzter nach Kirchheide gereist sind. Wenn du unten stehst, funktioniert halt eben nicht alles von alleine.“

Fazit: Sicher im eigenen Kombinationsspiel, aber unfassbar fahrlässig im Umgang mit den eigenen Tormöglichkeiten, so präsentiert sich der SC Bad Salzuflen, der den Liga-Neuling lange Zeit im Spiel lässt. Der Sieg für die Wiens-Elf ist absolut verdient.

Tore:
0:1 Adis Hulic (37. Min.)
0:2 Andrei Pyrlitesku (73. Min.)
0:3 Alpay Arslan (per Elfmeter; 77. Min.)