Kirchheide gewinnt das Aufsteiger-Duell

Spielbericht

(hk). Da munden Speis und Trank für die Kirchheider im Bad Salzufler Café Extrablatt doch umso mehr. Nach einem äußerst spät realisierten 1:0-Auswärtssieg beim TSV Schötmar holt sich der TSV Kirchheide zum Abschluss drei wichtige Saisonzähler. In einem ausgeglichenen und fairen Vergleich zwischen personell zwei äußerst massiv reduzierten Teams gewinnt der Aufsteiger durchaus ein wenig glücklich. Die Kirchheider etwa können gerade einmal auf einen 13-Mann-Kader bauen, steht als Ersatzoption neben dem Feldspieler Rico Zachert einzig der Fänger und O-Ton-Geber Andreas Siebert zur Verfügung. TSV Schötmar-Vereins-Boss Ersan Dargecit zeigt sich mehr als zufrieden mit dem Auftritt von seinem Team: „Das Spiel war gut. Wir konnten alles umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten und waren die spielbestimmende Mannschaft.“

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Von Henning Klefisch

Andreas Siebert

Auf Augenhöhe ereignet sich die Szenerie in den ersten 45 Minuten, in denen beide Kontrahenten spannende Abschlussmöglichkeiten besitzen, das Führungstor auf dem Fuß haben. Deshalb ist das torlose Remis zur Halbzeitpause zu wenig für beide Kontrahenten. „Was die Chancenverwertung anging, haben sich beide Teams nicht mit Ruhm bekleckert“, konstatiert ein gewohnt meinungsstarker Siebert im Gespräch mit Lippe-Kick. Dargecit findet: „Defensiv standen wir kompakt und offensiv konnten wir das Spiel bestimmen.“

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Ärgerliches Gegentor aus Schötmar-Perspektive

Michel Ebert

In der Frühphase der zweiten Spielhälfte hat der TSV Schötmar mehr Ballbesitz. Sie pressen früher und intensiver, übernehmen zunehmend die Initiative. Zugleich erhöhen sie spürbar das Spieltempo, erspielen sich zudem einige ansprechende Abschlussaktionen, doch gehen damit absolut verschwenderisch um. Die Gäste investieren ebenfalls eine Menge, doch schaffen sie es nicht, sich ausreichend spielerisch zu befreien. Ab Mitte der zweiten Halbzeit gelingt ihnen das aber signifikant besser, ist die Leistungssteigerung offenkundig. Produkt davon ist es, dass sich die Männer vom Westhang eine Vielzahl an Abschlussmöglichkeiten erspielen, doch äußerst fahrlässig damit umgehen. Beispielhaft dafür ist ein Angriffszug über die rechte Außenbahn und damit über Michel Ebert, der mit einem Tiefenball in Position gebracht wird.

Sascha Wotzke

Von seinem Gegenspieler wird er läuferisch eingeholt, muss dennoch nur noch die Kugel auf den links besser postierten Mitspieler Nathanael Freese weiterleiten, der ins leere Gehäuse einschieben könnte. Er fasst sich aber selbst ein Herz, schließt ab und schießt dem TSV-Keeper Mehmet Can Akin in die Hände. Wenige Augenblicke später spielen sich Sascha Wotzke und Florian Schiller auf der linken Außenbahn die Kugel zu. Wotzke geht mit dem Spielgerät rund 40 Meter in die gegnerische Gefahrenzone, dringt in den Strafraum ein, lässt ein, zwei Gegenspieler stehen, befördert letztlich die Kugel aus sehr spitzem Winkel auf den Schötmaraner Kasten, doch trifft nur den Pfosten. Beim Nachschuss wird erst Akin angeschossen, ehe das Spielgerät gegen die Torlatte fliegt. Nach diesem Ping-Pong-Spiel ist Schiller der Endprofiteur und schiebt den Ball wenige Zeigerumdrehungen vor dem Schlusspfiff zum viel umjubelten Siegtreffer hinter die Torlinie. Ärgerlich ist es für Dargecit, dass sein Team in dieser Szene den Gefahrenherd nicht löschen kann.

Unterschiedliche Spielansichten

Ersan Dargecit

Ersan Dargecit bilanziert gegenüber Lippe-Kick: „Es war alles in allem eine unverdiente und bittere Niederlage, die in keinster Weise unser Spiel widerspiegelt.“ Etwas anders bewertet der Gäste-Akteur die Szenerie. „Am Ende gewinnen wir nicht unverdient mit 1:0“, rekapituliert Siebert nach dem Spiel im Gespräch mit Lippe-Kick. Ein Extralob verdient sich TSV-Goalie Tom Limberg, der mit einigen soliden Paraden die TSV-Kantonisten zur Verzweiflung treibt. „Er war sehr souverän, so wie wir ihn kennen“, urteilt fachmännisch Andreas „Berti“ Siebert.

Fazit: Eine Punkteteilung wäre ganz bestimmt auch kein gänzlich unberechtigtes Resultat gewesen. So allerdings erkämpfen sich die Kirchheider vielleicht dieses erforderliche Matchglück, weshalb sie kurz vor dem Schlusspfiff über den späten Siegtreffer jubeln dürfen.

Tor:
0:1 Florian Schiller (85. Min.)