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Das bittere TSV-Aus im Westfalen-Pokal

Spielbericht

(hk). Der Westfalen-Pokal ist für den Türkischen SV Horn bereits nach dem ersten Kapitel Geschichte. Nach 90 unterhaltsamen und spannenden Minuten unterliegt der Detmolder A-Ligist vor heimischer und ordentlicher Kulisse im Egge-Stadion dem SV Westfalen 21 Liesborn mit 3:4. Alle drei TSV-Treffer erzielen die Keles-Brüder vor 100 Zuschauern.

 

 

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Von Henning Klefisch

 

 

O. Keles

Dabei verläuft doch der Start aus Sicht der Horner äußerst vielversprechend. Die Hausherren lassen die Kugel und den Kontrahenten mächtig rotieren. Absolut folgerichtig fällt in der 38. Spielminute das Führungstor durch Oguzhan Keles. „Bis dahin ist es sehr zerfahren. Beim Gegentor helfen wir mit“, bemängelt Gäste-Coach Elmar Kirsch. Nur 120 Sekunden folgend ereilt sich eine Schreckensnachricht für die Rot-Weißen, hat sich doch Berat Köse die Schulter ausgekugelt.

Berat Köse

Trotz dieser Hiobsbotschaft haben die Egge-Kicker das wohl vorentscheidende zweite Tor auf dem Fuß. Auf der linken Außenbahn tankt sich Onur Karahan entschlossen bis zur Grundlinie durch, spielt herausragend Milcan Colak frei, der das Kunststück fertig bringt, aus zwei Metern Torentfernung die Kugel über das gegnerische Gehäuse zu jagen. Der Rasen ist holprig, doch Ünal findet: „Den kann und muss man machen.“ Ein echtes Ärgernis für ihn: „Wir haben es leider versäumt, im ersten Durchgang für die Entscheidung zu sorgen. Wir haben es selbst in der Hand gehabt und nicht ausgenutzt.“ Selbst Liesborn-Coach Kirsch gibt es ehrlicherweise bei Lippe-Kick zu: „Kriegen wir in der 42. Minute das 0:2, glaube ich nicht, dass wir zurückkommen.“

 

Colak trifft vor dem Tor falsche Entscheidungen

 

 

Milcan Colak

Diese mangelnde Kaltschnäuzigkeit wird vier Minuten nach dem Seitenwechsel von den Gästen eiskalt bestraft. Mit einem Freistoß knallt Niclas Schramme die Kugel aus 25 Metern Torentfernung direkt in den Knick. Was für ein wunderschöner Ausgleich, zudem ein Wirkungstreffer für die Egge-Jungs. Der ehrliche Ünal offenbart: „Das hat uns aus dem Konzept gebracht.“ Und: „Die Jungs waren auch die ersten 25 Minuten in der zweiten Halbzeit nicht da, es lag wohl am Schock wegen ihres Kollegen.“ Die Liesborner nutzen dieses Tohuwabohu in Spielminute 57 aus und profitieren von einem Horner Abwehrfehler bei ihrem Treffer zum 2:1. Nach einer Traumkombination im gegnerischen Strafraum gelingt Oguzhan Keles allerdings nur zwei Minuten später das Ausgleichstor.

C. Keles

Die Freude darüber währt nur kurz, stellt sich die Horner Abwehr nach 61 Minuten doch unkonzentriert an, weshalb sie durch Schramme das 2:3 schlucken. Fünf weitere Minuten später ist dieser mit seinem dritten Treffer des Tages für das 4:2 verantwortlich. Etwas Spannung wird fünf Minuten vor dem Schlusspfiff durch den verwandelten Elfmeter von Cihat Keles aufgebaut. Sogar der Ausgleich ist möglich, aber Colak entscheidet sich für den Alleingang, obwohl seine Mitspieler deutlich besser positioniert sind, scheitert am SV Westfalen-Fänger Laurenz Wittkampf. „Er hat heute nicht seinen besten Tag gehabt“, meint Ender Ünal väterlich und milde mit Blick auf seinen Zögling.

 

Horn geht ehrlich in die Spielanalyse

 

Als problematisch hat der TSV-Manager erkannt, dass sie sich mit einem gleichstarken Kontrahenten bespielen, was zu erheblichen Schwierigkeiten bei seinen Jungs führt. „Es war mehr drin“, ärgert er sich. Zugleich gibt er sich davon überzeugt: Uns fällt es leichter, Westfalen- oder Oberliga-Teams herauszuschießen. So haben die Horner ihre eigenen Fehler erkannt, ebenso die positiven Seiten. „Wir gratulieren unserem Gegner zum Sieg.“ Jetzt liegt der Fokus auf dem kommenden Sonntag, wenn es gegen das Top-Team FC Fortuna Schlangen gehen wird. „Denn Schlangen ist der Top-Favorit in meinen Augen.“ Im Brot- und Buttergeschäft Kreis-Liga richtet sich der wortgewaltige Ender Ünal an die treue TSV Horn-Anhängerschaft: „Ich wünsche mir genau dieselbe Unterstützung am Sonntag von unseren Fans.“ Für Elmar Kirsch ist dieser knappe Sieg „nach zwei, drei Umstellungen in der zweiten Halbzeit verdient.“ Immerhin hätten die Schwarz-Gelben aus dem Kreis Warendorf in diesem Vergleich doch längst für klare Verhältnisse sorgen können. Nach dem 4:2 vergeben sie Möglichkeiten zum fünften und sechsten Treffer. Was ihn stört: „Nach dem berechtigten Elfmeter müssen wir aber noch mal zittern“, hätte dies doch prophylaktisch verhindert werden können.

 

 

Fazit: Eine unglaublich bittere Niederlage für den Türkischen SV Horn, der frühzeitig das Spiel hätte auf seine Seite ziehen können. Letztlich wirken die Egge-Jungs nach der Schockdiagnose von Köse wohl zu paralysiert, was bei den hanebüchenen Gegentoren offensichtlich wird.

 

Tore:
1:0 Oguzhan Keles (38. Min.)
1:1 Niclas Schramme (49. Min.)
1:2 Tom Petermeier (57. Min.)
2:2 Oguzhan Keles (59. Min.)
2:3 Niclas Schramme (61. Min.)
2:4 Niclas Schramme (66. Min.)
3:4 Cihat Keles (per Elfmeter; 87. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
7. August 2022 90' Westfalen-Pokal 2022/23 1. Runde

Spielort

Eggestadion
Am Eggestadion 6, 32805 Horn-Bad Meinberg, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
Türkischer SV Horn123Loss
SV Westfalen 21 Liesborn044Win

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