Sportfreunde verpassen ersten Sieg gegen Heiden 2017

Spielbericht

(ab). TuRa Heiden bleibt gegen die SF Oesterholz-Kohlstädt auch im sechsten Spiel in Folge ungeschlagen, kommt aber nur mit Ach und Krach zu einem 2:2-Unentschieden.

Von André Bell

Die Umstellung auf den Kunstrasenplatz, mit dem die Sportfreunde beim letzten Aufeinandertreffen mit Heiden so ihre Probleme hatten, gelingt diesmal auf Anhieb. Die Gäste kommen gut ins Spiel und haben nach wenigen Minuten schon die Führung aus dem Fuß.

Nico Rellensmann

Heiden verschläft die ersten zehn Minuten des Spiels vollkommen, so Coach Alexander Grau: „Wir machen unnötige Fehler im Spielaufbau ohne eigentlich Druck bekommen zu haben. Da können wir froh sein, dass es nur 0:1 steht.“ Den „dritten individuellen Fehler“ nutzen die Sportfreunde zur verdienten Führung. Nico Rellensmann ist in der elften Minute der Torschütze. SF-Obmann Björn Brinkmann ist mit dem Start seiner Mannschaft einverstanden: „Eigentlich müssen wir nach nicht mal gespielten fünf Minuten schon 2:0 in Führung liegen. Wir kommen super ins Spiel, nehmen die Zweikämpfe an und haben hohes Tempo. Daraus resultiert auch das 1:0 für uns.“

Verdientes Remis zur Pause

Erst nach dem Rückstand legen die Gastgeber den Schalter um und nehmen das Spiel an.

Rene Bertels

„Bis zur Halbzeit sind wir auch die aktivere Mannschaft“, meint Grau. Heiden attackiert nun früher und drängt auf den Ausgleich. Und der gelingt den Gastgebern auch nach einer halben Stunde. Ein scharf geschossener Freistoß von Rene Bertels findet den Weg ins Netz zum verdienten 1:1. Und „mit ein wenig mehr Zielstrebigkeit und den richtigen Entscheidungen wäre vielleicht sogar eine Pausenführung möglich gewesen“, findet der TuRa-Coach. Es geht aber mit dem 1:1 in die Kabine, „was durchaus dem Spielverlauf entspricht“. Dem stimmt Björn Brinkmann zu: „Letztendlich ist die erste Halbzeit sehr ausgeglichen und somit das Ergebnis auch so ok.“

Grau: „Als hätte jemand den Stecker gezogen“

Was dann aber nach der Pause passiert, können Alexander Grau und sein Co-Trainer Dragan Ostojic nicht nachvollziehen. Es wirkt, „als hätte jemand den Stecker gezogen. Es wurden keine Zweikämpfe angenommen, es war keine Leidenschaft da. Bei den langen Bällen sind wir nicht mehr hingegangen und haben es so Oesterholz-Kohlstädt sehr einfach gemacht“, so ein fassungsloser Alexander Grau. Es spielen nur noch die Sportfreunde, erzählt Brinkmann: „Heiden wird in die eigene Hälfte gedrängt, kommt quasi gar nicht mehr hinten raus und wir erspielen uns sehr gute Chancen, die wir aber leider nicht nutzen.“ Mit Fernschüssen sind die Gäste gefährlich, einmal reagiert Schlussmann Thomas Hertel glänzend. Für Gefahr sorgen auch die Standardsituationen der SF Oesterholz-Kohlstädt. Und nach so einer fällt die erneute Führung. Einen langen Freistoß aus der Hälfte der Sportfreunde will Lukas Hülsiggensen wegköpfen, jedoch trifft er aus elf Metern den Ball mit dem Hinterkopf und dieser segelt unhaltbar ins Dreieck.

„Typisches“ Gegentor für die Sportfreunde

Nach dem erneuten Rückstand bleibt das Aufbäumen gegen die Niederlage aus. Die Sportfreunde sind dem 3:1 näher als TuRa Heiden dem Ausgleich. „Wir haben zwei, drei dicke Möglichkeiten.

Jan Kemmler

Aber die hält der gegnerische Torwart wahnsinnig. Man steckt leider nicht ohne Grund unten im Keller fest“, mahnt Brinkmann das fehlende Spielglück an. Das haben dafür die Heidener für sich gepachtet. Kurz vor Schluss landet ein langer Ball bei Manuel Pellkofer, der sich beim Versuch einer direkten Hereingabe selbst ins Gesicht schießt, den zweiten Ball aber an Freund und Feind vorbei an den langen Pfosten bringt, wo Jan Kemmler nur noch den Fuß hinhalten muss. 2:2. Björn Brinkmann kann es nicht fassen: „Das war wieder so ein Unentschieden, das ich vorab so unterschrieben hätte, aber nach den gespielten 90 Minuten fühlt es sich doch eher wie eine Niederlage an. Kurios ohne Ende, aber in unserer Situation irgendwie typisch.“ Nach dem Ausgleich hat Oesterholz-Kohlstädt sogar noch eine Kontersituation, „doch der zuvor eingewechselte Dennis Plöger verhindert mit einem Monstertackling, dass der Spieler frei durch ist“, lobt Alexander Grau.

Brinkmann: „Es darf nur einen Sieger geben“

Nach dem Spiel sind sich auf Seiten der Gäste alle einig, „dass es eigentlich nur einen Sieger geben darf, aber dafür können wir uns leider auch nichts kaufen.“ Seinen Hut zieht der Obmann dennoch vor den Jungs, „die alles gegeben haben“. Weiter geht es für die SF Oesterholz-Kohlstädt am kommenden Sonntag beim RSV Hörste, „mit Sicherheit nicht minder interessant und wichtig“.

Björn Brinkmann

Alexander Grau hält fest, dass es ein „schmeichelhafter Punktgewinn“ für seine Mannschaft ist. Seine Bewertung: „Das Spiel hatte leider viel zu viel Hektik und Härte, weil der Schiedsrichter nicht seinen besten Tag und alles laufen gelassen hat. Selbst klare Foulspiele wurden nicht unterbunden. Aber zum Glück auf beiden Seiten.“ Den Gästen wünscht der Coach „für die restliche Saison viel Erfolg. Sie waren die galligere Mannschaft, haben einen hohen Aufwand betrieben und den Dreier verdient gehabt. Ich hoffe, dass sie die Klasse halten können, weil es immer Spaß macht. Daher wünsche ich Guido, Björn und Co. viel Erfolg.“

Fazit: Heiden kommt zu einem schmeichelhaften Punktgewinn gegen die SF Oesterholz-Kohlstädt. Ein kurioses Tor bringt die Sportfreunde um den verdienten Lohn. Im Kampf um den Klassenerhalt verpassen die Gäste damit den Befreiungsschlag.

Tore:

0:1 Nico Rellensmann (11. Min.)

1:1 Rene Bertels (30. Min.)

1:2 Lukas Hülsiggensen (Eigentor; 71. Min.)

2:2 Jan Kemmler (90. Min.)