Heerser Bruch-Boys machen High Five

Spielbericht

(hk). Solch einen Start in das neue Fußball-Jahr hätte nicht einmal Picasso besser malen können. Im Nachbarschaftsduell liest der SV Werl-Aspe II der Reserve aus Ahmsen kräftig die Leviten, triumphiert nach einer grandiosen Leistung deutlich mit 5:0 in der Werrekampfbahn. Nach der knappen Pausenführung bauen die Gäste ab Mitte der zweiten Halbzeit das Ergebnis dermaßen deutlich aus.

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Von Henning Klefisch

Am vergangenen Sonntag war es jetzt endlich so weit. Die lange Winterpause ist vorbei und die zweite Saisonhälfte startet direkt mit einem Derby. Die Testspielbilanz des SV Werl-Aspe II liest sich beeindruckend, blieben sie doch in sämtlichen vier Vorbereitungspartien gänzlich ungeschlagen. Neben den beiden Unentschieden gegen TuRa Heiden II (2:2) und TuS Leopoldshöhe II (3:3), gab es Kantersiege gegen die B1-Ligisten TuS Almena (5:0) und TSV Kirchheide II (7:1). Im Pflichtspielmodus möchten die Schwarz-Weißen jetzt also auch überzeugen. SVWA II-Routinier Marius Grimm verrät bei Lippe-Kick: „Zusätzlichen Druck machte uns auch das Trainergespann, denn seit Oktober sind wir ungeschlagen und das will das Trainerteam auch weiter ausbauen. Neun Spiele ohne Niederlage standen zuvor auf der Liste und Nummer zehn sollte folgen. Das gelang uns auch.“ Die Motivation der Spieler ist immens. Die Akteure sind heiß wie Frittenfett, doch Chef-Trainer Salvatoro Völkel muss die Qual der Wahl treffen. Grimm zeigt sich versöhnlich: „Die Wahl der ersten Elf fiel nicht leicht, aber im nächsten Spiel wird es eine neue Chance geben für die Startelf.“

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Kurzer Schreck nach Außennetz-Zappeln

Mit einer gehörigen Portion Spielfreude im Schlepptau starten die Gäste in die Partie. Da auch der TuS Ahmsen II munter nach vorne spielt, entwickelt sich eine kurzweilige Unterhaltung auf dem gut bespielbaren Kunstrasenplatz in Ahmsen. Die Hausherren stehen defensiv äußerst stabil, drängen den Kontrahenten zeitweise beachtlich in deren eigenen Hälfte hinein, weil sie mit der Kugel geschickt umzugehen wissen. Grimm beobachtet „viele Ballwechsel im Zentrum und wenige Lücken in der Offensive.“ Ebenfalls die Werl-Asper Kombinationsmaschinerie funktioniert prächtig, weshalb sie sich immer wieder geschickt aus der eigenen Abwehr heraus kombinieren, fußballerische Duftmarken setzen, doch Schwächen in der Präzisionsarbeit in Torraumnähe offenbaren. „Den größten Schreck verursachte ein Ball, der plötzlich durchkam und das Tornetz zum Zappeln brachte. Glücklicherweise war es, wenn auch nur knapp, das Außennetz. Diese Situation zeigte, dass Ahmsen II nicht aufgeben wird und weiter Fehler provoziert und diese gerne eiskalt ausnutzen will“, erörtert Marius Grimm im Gespräch mit Lippe-Kick.

Kryeziu bricht den Bann

Noah Elias Kryeziu

Der SV Werl-Aspe II lässt sich von der druckvollen Ahmser Spielweise, die zeitweise einem Powerplay ähnelt, nicht einschüchtern. Sie suchen und finden ihre Möglichkeiten. Sie tasten sich so langsam heran, verbessern ihre Chancen-Qualität. In einer Szene leisten sie sich einen gravierenden Lapsus, schenken sie doch im Spielaufbau die Kugel allzu leicht her, weshalb sie in einen Konter laufen. Der heraus sprintende Fänger Alexander Peters wird überspielt, aber sein aufmerksamer Mitspieler Niklas Weber (Bild rechts) fungiert als Tatort-Reiniger in dieser Szene, klärt die Kugel unmittelbar vor der Torlinie. Grimm spricht in diesem Zusammenhang von „Glück im Unglück.“ Obendrein zeigt er sich davon überzeugt: „Unsere Feinjustierung im Abschluss musste noch getätigt werden, doch der Treffer schien nicht fern.“ Der aufregendste Moment ist mit dem Kapitän Julian Hennemeier verbunden, der mit einem satten Distanzschuss die Torlatte zum Beben bringt. Davon beseelt, verstärken die Schwarz-Weißen den Druck, erzielen fünf Minuten vor dem Seitenwechsel durch Noah Elias Kryeziu die knappe Pausenführung.

„Ahmsen II fand keine Mittel und Wege“

Ole Haupt

In der Pausenpredigt empfehlen die Trainer dem eigenen Team, dass an diese Leistung angeknüpft werden soll. Es entwickelt sich eine äußerst lauf- und zweikampfintensive Angelegenheit zwischen den beiden Nachbarvereinen. Beide Teams glauben an ihre Perspektive, stehen gut strukturiert, gewähren kaum einen bespielbaren Raum. Mit einer enormen Dynamik und einer wohltuenden Ballsicherheit schafft es der SV Werl-Aspe II aber immer wieder, die Ahmser-Abwehr in Verlegenheiten zu manövrieren. In der Crunch-Time fallen auch die Treffer. 65 Minuten sind von der Uhr, als Ole Haupt erfolgreich ist. Die Werl-Asper haben spürbar Blut geleckt, streben nach weiteren Toren. Mit einer immensen Spielfreude drehen sie mächtig auf, bauen nur fünf Zeigerumdrehungen später durch Felix Schürmann den Vorsprung auf 3:0 aus. Marius Grimm stellt zufrieden fest: „Ahmsen II fand keine Mittel und Wege, wir spielten weiter munter.“ Es kommt zu einigen Torabschlüssen, denen aber die Überzeugung fehlt. Nihat Durmaz (Bild rechts; 78. Min.) und Luca Danjel Emmerich (87. Min.) machen es besser, bauen den Vorsprung weiter aus, sorgen somit für die High-Five-Variante.

Grimm möchte Ungeschlagen-Serie weiter fortführen

SV Werl-Aspe II-Akteur Marius Grimm rekapituliert im Gespräch mit Lippe-Kick diese Partie: „Ein verdienter Sieg, der durch die Spielfreude und dem Spaß am Fußball geprägt war. Diese Freude spürten auch die Zuschauer.“ Was ihm aufgefallen ist: „Trotz des Ergebnisses zeigte auch der Gastgeber eine sehr ordentliche Leistung und hielt bis zum Schluss dagegen, auch wenn es in diesem Spiel kaum eine Chance gab.“ Allerdings ist er sich auch bewusst: „Dieses Spiel war eines der leichteren verbleibenden Spiele. Eines der schwersten folgt am kommenden Sonntag.“ Dann geht es vor heimischer Kulisse gegen das Spitzenteam TuS Lipperreihe II. Grimm hat noch die deutliche Hinspiel-Klatsche im Hinterkopf, weshalb am Sonntag Wiedergutmachung angesagt sein wird. Ein weiterer Aspekt, der als Anreiz dient: „Auch steht nach nun zehn niederlagenfreien Spielen weiter der Wunsch und das Ziel einer Fortführung der Serie auf dem Tableau.“ Am Sonntag um 13.00 Uhr auf dem Kunstrasenplatz in Aspe dürfen die Schwarz-Weißen demonstrieren, wie groß das Können und das Selbstbewusstsein tatsächlich sind.

Fazit: Im ersten Durchgang entwickelt sich eine verteilte Partie. Je länger diese allerdings andauert, umso deutlicher wird die Überlegenheit der Gäste, die schöne Tore erzielen, mit breiter Brust die volle Ausbeute in diesem Lokal-Duell einfahren. Die Ahmser enttäuschen allerdings keineswegs, machen es nicht schlecht, doch haben einen bockstarken Kontrahenten vor der Brust.

Tore:
0:1 Noah Elias Kryeziu (40. Min.)
0:2 Ole Haupt (65. Min.)
0:3 Felix Schürmann (70. Min.)
0:4 Nihat Durmaz (78. Min.)
0:5 Luca Danjel Emmerich (87. Min.)