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Die überflüssige TBV III-Niederlage

Spielbericht

(hk). Ist dies der entscheidende Patzer für den TBV Lemgo III gewesen? Denkbar knapp, deshalb wohl umso bitterer verlieren die aufstiegswilligen Hansestädter mit 0:1 bei der Zweitvertretung vom TuS Ahmsen. TBV III-Trainer Dimitrios Gegas stellt kopfschüttelnd fest: „Leider hat es für uns nicht gereicht. Enttäuscht sind wir definitiv. Es ist wirklich schade, weil wir in meinen Augen das Spiel hätten gewinnen müssen.“ Denn: „Wir waren das bessere Team, was den Spielverlauf angeht, die Spielweise, die Druckphasen, die Großchancen, Ballbesitz.“ Ergo versichert er gegenüber Lippe-Kick: „Es gibt wohl keine Statistik, in der wir nicht geführt haben.“

 

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Von Henning Klefisch

 

Mika Bosse

Die Ahmser sind sich vollkommen bewusst, dass der Aufstiegsaspirant über eine immense Offensivpower verfügt. Von Anpfiff an wollen sie eng und emsig den Kontrahenten beschatten, zugleich versuchen, ein flinkes Angriffsspiel aufzuziehen. Folglich halten die Hausherren die Begegnung ergebnisoffen. Bis zu sieben große Möglichkeiten zählt Gegas, hat er davon allein drei Monsterchancen beobachtet. Deshalb steht für ihn fest: „An einem normalen Tag gewinnen wir solch ein Spiel 3:1 oder 4:1.“ In dem Bereich der eklatanten Chancenverwertung habe sein Team „versagt“, kritisiert der Deutsch-Grieche gewohnt, schonungslos und ehrlich. Es wäre viel zu einfach, explizit der Angriffsreihe die Schuld in die Schuhe zu schieben, darf sich stattdessen die komplette Mannschaft angesprochen fühlen. Zwischen Aufwand und Ertrag klafft eine gravierende Lücke. So wären problemlos gleich mehrere Tore möglich gewesen. Fußballerisch überzeugt der Favorit allemal, spielt er sich auf engem Raum exzellent frei, selbst im gegnerischen Strafraum. Gleich mehrfach scheitern sie am überragend parierenden TuSA II-Keeper Mika Bosse, der sich in diesem Spiel zum Teufelskerl aufschwingt, weshalb es torlos in die Halbzeitpause geht. Allerdings hat TuS Ahmsen II-Spieler-Trainer Tobias Frenzel ebenfalls eine monströse Möglichkeit für sein Team beobachtet, die in einen direkten Zusammenhang mit einem „kleinen Slapstick-Moment vom Gastgeber“ gesetzt werden kann. Auf der linken Außenposition setzen sich die Hausherren durch, scheitern dann aus halblinker Position mit einem Abschluss, der auf den langen Pfosten anvisiert wird. Der Ball prallt an den Pfosten, von dort aus gegen TBV III-Aushilfs-Keeper Dimi Gegas, schließlich erneut gegen das Aluminium, schlussendlich wieder in die Arme vom Fänger.

 

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Ahmsen II erzeugt Gefahrenmomente

 

 

Marcel Riesenberg

Dieses Remis zur Halbzeitpause ist für den Außenseiter aus der Werrekampfbahn ein absoluter Erfolg. Frenzel verrät gegenüber Lippe-Kick: „An der taktischen Marschroute wollten wir auch im zweiten Abschnitt festhalten und Lemgo III ein wenig aus der Ruhe und Geduld bringen.“ Er stellt mit Genugtuung in seiner Stimme fest: „Dies ist durch wiederkehrendes, kompaktes Defensivverhalten sehr gut gelungen und über Balleroberungen konnten wir dann gezielt in Offensivaktionen übergehen, die zumeist in Marcel „Curry“ Riesenberg die Schalt-& Waltstation fanden.“

 

 

Ahmser Umschalt-Aktion sitzt entscheidend

 

Gianluca Sieveking

Bis auf einige fixe Umschaltaktionen, die sich bei solch einer offensiven Spielweise für den Widersacher ergeben, nimmt meistens der TBV Lemgo III auf dem Fahrersitz dieser Partie Platz. Nach einem überflüssigen Ballverlust bestraft der Ahmser Gianluca Sieveking die nachlässigen Lemgoer und erzielt nach 52 Minuten den entscheidenden Treffer. Dabei kann er in allerbester Vollstrecker-Qualität das Führungstor erzielen. Danach sind die Lemgoer richtig wütend, probieren es deutlich angriffslustiger, besitzen eine Vielzahl an Abschlussaktionen, denen es aber an der erforderlichen Genauigkeit mangelt. Oder sie haben sich am Ahmser Bollwerk ihre Zähne ausgebissen. Somit bleibt es beim äußerst knappen 1:0-Heimsieg für den TuS Ahmsen II.

 

Gegas vermisst „die entscheidenden fünf Prozent“

 

Gegas befindet sich auf der Suche nach den „entscheidenden fünf Prozent.“ Ihm fehlt die letzte Gier und Konzentration, um auch solche engen Spiele auf die eigene Seite ziehen zu können. Die Hausherren werfen wahrlich alles in die Waagschale, um mit aller Macht den Gegentreffer zu verhindern, agieren extrem leidenschaftlich und hingebungsvoll. Diese intrinsische Motivation, gepaart mit dem erforderlichen Spielglück, erweist sich als ein veritabler Erfolgsfaktor in dieser umkämpften Partie. „Es ist eine Niederlage, bei der wir über die ganzen 90 Minuten die bessere Mannschaft waren. Fast die kompletten zwei Halbzeiten findet das Spiel in der Spielhälfte der Ahmser statt“, findet Gegas.

 

 

Lemgoer lassen es an Konsequenz vermissen

 

J. Ehlert

„Die Enttäuschung resultiert daraus, dass die gezeigte Leistung für einen Sieg hätte reichen müssen.“ Dimitrios Gegas möchte nicht allzu sehr mit seinem Team schimpfen. Dennoch ärgert er sich über die fehlende Präzision in den torgefährlichen Räumen. Dadurch verpassen sie es geradezu fahrlässig, noch weitere Abschlussaktionen zu entwickeln. Ob Jan Ehlert, Alex Bannikow oder auch Eric Meierjürgen (Bild rechts), ihnen fehlt der Killerinstinkt, nachdem sie die Spielzüge über die Flanken geschickt ausgespielt haben. Mit Vehemenz und Überzeugung im eigenen Handeln gewinnen sie die Vielzahl an direkten Duellen im Mittelfeld. Vielleicht ist dies aber auch „utopisch“, jeden Angriff chirurgisch präzise, wie am Reißbrett entworfen, durchzuspielen. Als nachteilig hat sich ebenfalls die Personalnot ausgewirkt, muss deshalb notgedrungen der nicht gerade als Hüne bekannte Dimitrios Gegas zwischen die Torpfosten rücken. Stammfänger Moritz Stenten fällt aus, auch Noel Amir Strate steht in diesem Match nicht zur Verfügung. Gegas musste nicht zur Krake mutieren, denn seine Abwehr erledigte die Aufgaben meistens souverän und voller Pflichtbewusstsein. „Das Gegentor hätte ein normaler Keeper auch bekommen“, versichert Gegas.

 

„Stolz und zugleich ein klein wenig enttäuscht“

 

Dimitrios Gegas

Von der Reife und Abgeklärtheit seiner Schützlinge zeigt sich Tobias Frenzel durchaus beeindruckt. So hat er im Vergleich zu den vorherigen Begegnungen „eine gewisse Souveränität im Umgang mit dem finalen Druck des TBV III“ erkannt. Sein Team „blieb geschlossen und hat nicht ganz unverdient den Dreier zu Hause behalten und damit den Klassenerhalt sichergestellt“, ist dieser in Einklang mit einem Favoritensturz gebracht worden. „Ich kann mir vorstellen, dass der TuS Ahmsen II die drei Punkte als verdient ansieht. Das kann man ihnen sicherlich nicht absprechen. Sie haben ihre Möglichkeiten genutzt.

Tobias Frenzel

Das, was sie gut machen können, haben sie gut gemacht, haben sehr gut verteidigt, standen wie im Hinrundenspiel tief“, zieht Gegas einen direkten Vergleich, um dies zu veranschaulichen. „Nichtsdestotrotz waren sie im Hinrundenspiel spielstärker, da haben sie deutlich besser die Konter gefahren, waren gefährlicher.“ Deshalb schwankt er inhaltlich ein wenig: „Ich bin stolz und zugleich ein klein wenig enttäuscht“, ist die Spielzeit vielleicht zu intensiv gewesen, weshalb vor allem im Gastspiel in der Werrekampfbahn die nötigen Körner gefehlt haben. „Einige sind mental und körperlich schon ein bisschen ausgelaugt, sodass sie nicht mehr bei 100 Prozent sind“, was sich vor allem beim Torabschluss negativ bemerkbar macht.

 

 

„Wir haben diesen Flow gerade nicht“

 

Den siegreichen Ahmsern möchte er an dieser Stelle seinen Glückwunsch aussprechen, ärgert er sich zugleich, vor dem Giganten-Duell gegen den TuS Lipperreihe II den Spannungsbogen nicht weiter erhöht zu haben. Nach deren 11:0-Kantersieg über den SV Wüsten II sind die La Furia Roja mit drei Punkten davongezogen. Dennoch weiß Gegas, dass sein Team mit zwei eigenen Siegen alle Perspektiven in der eigenen Hand hält, um dann ein mögliches Entscheidungsspiel gegen die Lipperreiher anzustreben. Die wiederum haben gegen den TuS Ahmsen II deutlich mit 6:1 triumphiert. „Wir haben diesen Flow gerade nicht. Diese Leichtigkeit fehlt uns ein bisschen“, weshalb er die folgende Heimaufgabe als „sehr schwierig“ bewertet. In der folgenden Trainingswoche wollen sie die Sinne schärfen, gezielt an den Defiziten arbeiten. Mit zu viel Pessimismus in die folgende Woche zu gehen, ist gewiss auch nicht unbedingt hilfreich für den angestrebten Erfolg. Denn: „Mit einem Sieg gegen Lipperreihe II sieht das alles wieder ganz rosig aus“, vertraut Gegas seinem Team.

 

Fazit: Diese Niederlage hätte aus Sicht des TBV Lemgo III auf keinen Fall sein müssen. Sie haben genügend Spielanteile und Abschlussaktionen, doch entwickeln nicht die ausreichende Gier und Vehemenz, um letztlich erfolgreich zu sein.

 

Tor:
1:0 Gianluca Sieveking (52. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
29. Mai 2023 90' Kreisliga B2 Lemgo 2022/23 28

Spielort

Werrekampfbahn
TuS Ahmsen, 1, Am Sportplatz, Biemsen-Ahmsen, Bad Salzuflen, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, 32107, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
TuS Ahmsen II011Win
TBV Lemgo III000Loss

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