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Spektakel-Fußball ohne Sieger

Spielbericht

(hk). Ein großartiges Torfestival und einen hohen Unterhaltungswert erleben die Zuschauer in der Ahmser Werrekampfbahn. Sämtliche Geschmäcker werden bei diesem kurzweiligen Aufeinandertreffen der beiden Kellerkinder bedient. Nach 90 ereignisreichen Minuten trennen sich der TuS Ahmsen II und der TSV Schötmar II mit einem 4:4-Unentschieden voneinander. Damit bewegen sich beide Reserve-Teams nicht so wirklich von der Stelle.

 

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Von Henning Klefisch

 

 

Daniel Töws

In den Anfangsminuten agieren die Hausherren fahrig, nervös und unaufmerksam. Gegenteilig performen die Schötmaraner, denen es in dieser Frühphase immer wieder gelingt, mit dynamischen Tempogegenstößen für Torgefahr zu sorgen. Zumindest bis zur zehnten Spielminute. Dann übernehmen die Ahmser die Initiative, werden selbstbewusster und entschlossener im eigenen Offensivvortrag. Die ersten Angriffsversuche verteidigen die Schötmaraner noch rigoros, aber in der 13. Spielminute schlägt es zum ersten Mal in ihrem Kasten ein. Daniel Töws belohnt mit seinem Treffer eine couragierte Startphase der Hausherren.

Kadir Demir

Dass ein zuvor begangenes Handspiel nicht geahndet wird, überrascht die Gäste durchaus. „In der Folge sorgte der Führungstreffer für mehr Sicherheit und glich das Spiel in puncto Spielanteilen aus“, berichtet TuS Ahmsen II-Spieler-Trainer Tobias Frenzel im Gespräch mit Lippe-Kick. Von diesem Treffer angestachelt, sind die Gäste gedanklich deutlich stabiler, nehmen mehr am Spielgeschehen teil. Bereits sechs Minuten nach dem Rückstand verwandelt Kadir Demir nervenstark einen berechtigten Hand-Elfmeter. Nach einem Eckball und einem Tohuwabohu im Ahmser Strafraum können die Gastgeber das Spielgerät nicht angemessen klären, stattdessen fliegt der Ball an die Hand. Er feiert mit seinem Team damit ein grandioses Comeback in dieser Begegnung.

 

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Große Spielkunst bei Ahmser 3:1

 

Marcel Riesenberg

Die Freude über das 1:1 währt nicht lange, ist Marcel Riesenberg nach 27 Minuten im Anschluss an einen Eckball erfolgreich, nachdem die Grün-Weißen zuvor einige Chancen haben liegen lassen. Der Aufsteiger erhöht die Schlagzahl und das Risiko, doch passt hinten nicht auf, weshalb Leon „Wippe“ Wippersteg (Bild rechts) zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff den Vorsprung auf 3:1 ausbaut. Die Ahmser Spielkunst wird bei diesem akkurat vorgetragenen Spielzug offensichtlich, wird dieser doch sehr präzise aus der eigenen Hälfte aufgebaut. Die Kugel landet auf der rechten Offensivseite, damit bei Tom Oertel, der dynamisch in den gegnerischen Strafraum hinein dribbelt, den mitgelaufenen Wippersteg in Szene setzt. TSV II-Spielführer Ersan Dargecit kritisiert schonungslos gegenüber Lippe-Kick: „Die erste Hälfte ging ganz klar an Ahmsen II, da wir vorne zu selten gefährlich wurden und die Rückwärtsbewegung nicht gut lief.“

 

 

Hicheri und die erfolgreiche Kopfarbeit

 

Karim Hicheri

Um im zweiten Spielabschnitt deutlich mehr Zugriff zu erhalten, haben die Lohfeld-Jungs taktisch und personell einige Umstellungsmaßnahmen vorgenommen. Ein lächelnder Dargecit stellt hocherfreut fest: „Die Mannschaft war wie ausgewechselt.“ Mit einer enormen Spielfreude gesegnet, produzieren sie einen schönen Spielzug an den anderen, erzeugen immer wieder Torgefahr, lassen zugleich in der Verteidigung nichts mehr anbrennen. Frenzel muss säuerlich feststellen: „Durch den Seitenwechsel verloren wir ein wenig den Drive, und waren im Defensivverbund nicht mehr so kompakt und im Mittelfeld nicht mehr so dominant und kraftvoll.“ Anders agieren die Lohfeld-Jungs, die „druckvoller“ und in den „Offensivaktionen bissiger wirkten.“ Sie belohnen sich mit Toren.

Osman Degirmenci

Wie etwa elf Minuten nach dem Seitenwechsel, als Karim Hicheri mit einem Knaller aus 20 Metern Torentfernung in die Ecke für das so hoffnungsvolle 2:3 sorgt. Zehn Minuten vor dem Schlusspfiff mutiert er sogar zum Doppelpacker, köpft nach einem Eckball den 3:3-Ausgleichstreffer. 180 Sekunden später demonstriert der TSV Schötmar II erneut seine Fähigkeiten bei Ecken, als jetzt Osman Degirmenci dieses Mal Köpfchen beweist, seine Farben sogar mit 4:3 in Führung bringt. Erneut schaffen es die Ahmser nicht, einen Eckball konsequent zu entschärfen, weshalb der Ball auf den zweiten Pfosten geschlagen wird, wo Degirmenci den Kopf-Nicker macht. Frenzel ärgert sich, dass er dieses „ungeachtet, ob Ball oder Gegenspieler tut.“ Deshalb klassifiziert er diese Situation als „fragwürdig“, gibt es doch ein „nicht gesehenes Stürmerfoul.“ Dargecit hat aufmerksam registriert: „Bis dato haben wir Ahmsen II immer in der eigenen Hälfte oder spätestens an der Mittellinie abgefangen, sodass sie die langen Bälle für einen Konter nicht mehr spielen konnten. Wie in der ersten Hälfte“, hat sich dieser taktische Schachzug absolut bezahlt gemacht.

 

 

Schüler als Daddy Cool

 

Philipp Schüler

Nach dem erstmaligen Rückstand in dieser Begegnung intensiviert der Gastgeber seine Bemühungen, drängt auf den Punktgewinn. In der Schlussminute fällt der viel umjubelte 4:4-Ausgleichstreffer, als Spielführer Philipp Schüler Verantwortung übernimmt, einen Handelfmeter nervenstark versenkt. Damit agiert der Führungsspieler in dieser wichtigen Szene im Daddy Cool-Modus. Die Frenzel-Schützlinge gehen in dieser Crunch-Time all in.

Finn Plassmeier

Auf dem linken Flügel im finalen Spielfelddrittel wird Finn Plaßmeier in Szene gesetzt. Dieser demonstriert Übersicht, als er den Kopf hebt, den lauernden Riesenberg per Flankenball bedienen möchte, doch dieses Vorhaben durch einen Handspielenden Schötmar II-Abwehrmann konterkariert wird. Referee Kai Baumgart pfeift Hand-Elfmeter, Schüler trifft vom Punkt. Im unmittelbaren Gegenzug vergibt der TSV Schötmar II die grandiose Siegchance.

 

 

„Es hätte anscheinend nicht sein sollen“

 

Tobias Frenzel

Frenzel hat eine Partie wahrgenommen, in der es, „wie vorher vermutet, eng zur Sache ging, sich nicht viel geschenkt wurde, aber beide Seiten, Moral bewiesen haben.“

Ersan Dargecit

Ersan Dargecit resümiert im Gespräch mit Lippe-Kick nach dem Spiel: „Hätte man mich in der Halbzeit gefragt, ob ich ein Unentschieden nehme, hätte ich sofort zugeschlagen, aber nach der 4:3-Führung in der letzten Minute noch das Gegentor zu kassieren, war dann schon bitter.“

Vielleicht hat der Fußball-Gott an diesem Tag mit den Protagonisten etwas anderes vorgehabt. So präsentiert sich Dargecit fast schon fatalistisch: „Aber es hätte anscheinend nicht sein sollen. Den Punkt nehmen wir trotzdem mit.“ Weil: „Im Abstiegskampf ist jeder Punkt von Bedeutung.“

 

 

Fazit: Im ersten Spielabschnitt ist der TuS Ahmsen II tonangebend, führt deshalb auch berechtigterweise mit 3:1, während in den zweiten 45 Minuten die Schötmaraner deutlich besser sind. Am Ende ist es eine leistungsgerechte Punkteteilung nach einem spektakulären Match im Tabellenkeller.

 

Tore:
1:0 Daniel Töws (13. Min.)
1:1 Kadir Demir (per Elfmeter; 19. Min.)
2:1 Marcel Riesenberg (27. Min.)
3:1 Leon Wippersteg (43. Min.)
3:2 Karim Hicheri (56. Min.)
3:3 Karim Hicheri (80. Min.)
3:4 Osman Degirmenci (83. Min.)
4:4 Philipp Schüler (90. + 2 Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
7. Mai 2023 90' Kreisliga B2 Lemgo 2022/23 25

Spielort

Werrekampfbahn
TuS Ahmsen, 1, Am Sportplatz, Biemsen-Ahmsen, Bad Salzuflen, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, 32107, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
TuS Ahmsen II314Draw
TSV Schötmar II134Draw

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