Ahmsen II geht die Puste aus

Spielbericht

(hk). Drei späte Treffer sorgen für den rotweißen Party-Crasher. Die Werrekampfbahn hat sich pünktlich zum 100-jährigen Vereinsjubiläum ganz fein herausgeputzt. Bis eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff schnuppert der gastgebende TuS Ahmsen II auch am Bonuszähler gegen den TuS RW Grastrup-Retzen, der dann doch noch spät mit einem 3:0 die volle Punktzahl mit nach Hause nimmt.

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Von Henning Klefisch

Tobias Frenzel

In der emotionalen Zwickmühle befindet sich Tobias Frenzel, der Chefcoach der Hausherren. Was meint er denn konkret damit? „Zunächst finden wir einen guten Einstieg ins Spiel – sind präsent, griffig, haben eine gute Aufteilung von den Räumen und können zunächst die Offensive der „Roten“ gut verteidigen.“ Auch im eigenen Angriffsspiel dominiert Mut die eigene Tatenkraft, sind zahlreiche Balldiebstähle das Ergebnis einer erfrischenden Darbietung. Immer wieder gelingt es dem Gastgeber zudem, für spannende Umschaltmomente zu sorgen. Wenn sich einmal die Abschlussgelegenheit bietet, dann mangelt es an der nötigen Gelassenheit, um sich mit einem Treffer zu belohnen. Je länger die Partie andauert, desto mehr lassen Tempo und Spielkontrolle bei den Grün-Weißen nach. Folglich haben zunehmend die Gäste aus Grastrup-Retzen mehr Ballbesitz, erzeugen eine ständige Torgefahr. Hilfreich, dass Nick Bosse im Ahmsen II-Tor einen starken Tag erwischt, zahlreiche Bälle gekonnt unschädlich macht, weshalb es torlos in die Kabine geht.

Lienekampf-Treffer als „Gamechanger“

Bei schwülen Temperaturen auf dem Kunstrasenplatz in Ahmsen bringt der Gastgeber frische Personal-Kräfte, was sich ein wenig als Hemmschuh für den eigenen Spielfluss erweist. Nachdem die Gäste immer tonangebender werden, schlägt es in der 75. Spielminute zum ersten Mal im Gastgeber-Kasten ein. Nach einem Lapsus im Spielaufbau fahren die Rot-Weißen einen prompten Konter, der von Paul-Valentin Lienekampf konsequent mit einem Treffer finalisiert wird. Frenzel räumt es ehrlicherweise ein: „Ein klarer „Gamechanger“, der gefühlt eine Menge Last von den Schultern der Gäste nahm und befreiter fortan aufspielten.“

Tore fallen in wenigen Minuten

Leon Wippersteg

Das genaue Gegenteil ist mit Blick auf die Hausherren der Fall. Die Ahmser lassen körperlich nach, kontern, ohne dabei allerdings echte Torgefahr zu erzeugen. Stattdessen ist nur vier Zeigerumdrehungen nach dem ersten Tor erneut Lienekampf erfolgreich. Dieses Mal mit einem Kopfball nach einem ruhenden Ball. Das dritte Tor fällt durch Johann-Alex Warkentin nach einem Muster-Konter fünf Minuten vor dem Schlusspfiff. Das 1:3 liegt in der Luft. Doch Frenzel hadert: „Den vermeintlichen Anschlusstreffer von Wippersteg und Fleher parierte der Gästefänger dann auch noch in „Neuer“-Manier stark auf der Linie“, beweist Christopher Echterhoff in dieser Szene sein ganzes Können.

„Auftaktniederlage war theoretisch nicht nötig“

Tobias Frenzel reflektiert gegenüber Lippe-Kick: „So gesehen bitter, eine Auftaktniederlage einstecken zu müssen, die theoretisch nicht nötig war, weil mangels Chancenverwertung.“ Was ihn jedoch definitiv positiv stimmt: „Aber es war von Anfang an die geforderte Haltung und Einstellung spürbar und sichtbar.“ Ebenfalls fußballerisch gibt es einige erfreuliche Aspekte, die auf sein Wohlwollen treffen: „Darüber hinaus stellen wir fest, dass sich taktische Abläufe festigen und wir zunehmend Struktur haben und das stimmt uns positiv, um weiter dranzubleiben.“

Fazit: Ein Spiel, was der TuS Ahmsen II nicht verlieren muss. Wären die Grün-Weißen auch in der Endphase widerstandsfähiger und defensiv engagierter gewesen, dann wäre ein Bonuszähler keine Utopie.

Tore:
0:1 Paul Valentin Lienekampf (75. Min.)
0:2 Paul Valentin Lienekampf (79. Min.)
0:3 Johann-Alex Warkentin (85. Min.)