Delphine verzweifeln am Teufelskerl Bosse

Spielbericht

(hk). Ohne einen Gewinner endet dieser Vergleich zwischen der Reserve vom TuS Ahmsen und Yunus Lemgo. Die beiden Treffer des Tages fallen im zweiten Spielabschnitt. Früh gehen die Hausherren mit 1:0 in Führung, ehe die Gäste in der zweiten Minute der Nachspielzeit den späten Ausgleichstreffer erzielen. Nach Ansicht von Yunus-Trainer Yusuf Tümenci hat sein Team leichtfertig zwei Zähler verschenkt. „Wir waren sehr überlegen und haben das ganze Spiel gemacht. Doch leider haben wir die spielerische Überlegenheit nicht mit Toren entscheiden können. Vor allem der gegnerische Torwart bot eine Leistung wie Courtois im Champions-League-Finale“, meint er damit den Keeper von Real Madrid.

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Von Henning Klefisch

In seiner Prophezeiung soll TuS Ahmsen II-Spielertrainer Tobias Frenzel Recht behalten. Er ist sich bereits im Vorfeld bewusst, dass die Lemgoer die Verteidigungsleistung seiner Mannschaft austesten. Bis auf wenige Ausnahmen bestehen die Ahmser diesen Test ausgezeichnet und lassen zunächst nur wenig zu. Frenzel bemerkt: „Yunus hat’s gut gemacht, ist relativ früh zugelaufen beziehungsweise hat zugestellt, sodass wir nach vorne nur wenige Momente durchspielen konnten, die dann aber auch gefährlicher waren.“ Was er mit Bedauern in seiner Stimme feststellt: „Allerdings zeigt sich hier auch wieder der Geist des „Chancentods.“

„Wir hatten richtig Spaß an unserem Spiel“

Mehrfach scheitern die Grün-Weißen in einer ausgesprochen aussichtsreichen Position, verpassen somit das absolut mögliche Führungstor. Bei den Gästen ist es vor allem Tolga Pulat, der die Fäden seiner Mannschaft zieht, somit torgefährlich in Erscheinung tritt, doch im aufmerksamen Nick Bosse (Bild rechts) seinen Meister findet. Unglaublich, welche Möglichkeiten die Gäste nicht verwerten.

Tolga Pulat

Bis zum gegnerischen Strafraum macht Yunus wirklich vieles richtig, doch dann mangelt es an der erforderlichen Präzision, um sich mit einem Torerfolg zu belohnen. Tümenci stellt mit Genugtuung fest: „Wir haben den Ball laufen lassen, uns Möglichkeiten heraus gespielt und hatten richtig Spaß an unserem Spiel.“ Wenige Augenblicke vor dem Halbzeitpfiff haben die Hausherren den Torschrei auf den Lippen. Was ist passiert? Auf der linken Außenbahn spurtet beherzten Schrittes Julius Fleher entlang. Bis zur Grundlinie läuft er durch, flankt mit reichlich Präzision auf die Rübe von Mirsad Berisha, der aus Nahdistanz allerdings in die Arme von Yunus-Torwart Eyigün Abdul Kadir köpft.

Nick Bosse als Mr. Endstation

Nach der Halbzeitpause nehmen die Yunus-Jungs so einige Umstellungen vor, forcieren das Angriffsspiel und die eigene Druckperiode. Sie schnüren die Hausherren in die eigene Spielhälfte ein. Die Ahmser können einzig ihr Glück über Umschaltaktionen suchen. Dann passiert es. Zuvor sind die Hansestädter im eigenen Angriff, doch verlieren das Spielgerät. Ein Konter ist die Konsequenz. Dieser führt vier Minuten nach dem Seitenwechsel zum 1:0. Über die starke linke Seite spurtet abermals der auffällige Fleher (Bild rechts) Richtung Grundlinie, flankt das Spielgerät in das Zentrum.

Finn Plassmeier

Dort lauert der mitgelaufene Finn Plaßmeier, schiebt den Ball aus wenigen Metern Torentfernung per Flachschuss zum 1:0 in das gegnerische Gehäuse. In der Folgezeit erhöht Yunus die eigene Dominanz, produziert eine Vielzahl an Abschlüssen, während bei den Ahmsern merklich die Kräfte nachlassen. Mehrfach testen die Gäste sogar das Aluminium auf seine Standfestigkeit. Die Zweikämpfe werden nicht mehr mit der erforderlichen Konsequenz geführt. In der zweiten Minute der Nachspielzeit klingelt es dann im Ahmser-Kasten. Tolga Pulat wählt den passenden Laufweg hinter die Ahmser Abwehrkette, wird per Steckball im Strafraum bedient. Pulat nimmt den Schwung mit, umkurvt Nick Bosse und markiert den mehr als berechtigten Ausgleichstreffer. Zuvor bedient ihn Talha Keles per Zuckerpass.

„Mit der Leistung und Willen meiner Mannschaft sehr zufrieden“

Tobias Frenzel resümiert im Gespräch mit Lippe-Kick: „Unserer Truppe kann ich allerdings ein großes Kompliment aussprechen. Gerade bei der Offensivqualität von Yunus haben wir das umgesetzt, was (ab)verlangt wurde und können mit dem Punkt gut leben. Gerade, weil dadurch der Klassenerhalt fix gemacht wurde.“ Damit können die Ahmser ohne den gewaltigen Druck in die beiden abschließenden Saisonbegegnungen in Helpup und Grastrup antreten. Natürlich trauert Tümenci den zwei verpassten Punkten hinterher. Was ihn allerdings wahrlich beeindruckt: „Meine Jungs haben charakterlich bis zur letzten Minute weitergemacht und alles getan, was man machen muss, um die Partie zu drehen.“ Er führt weiter aus: „Auch, wenn wir das Spiel am Ende verloren hätten, war ich mit der Leistung und dem Willen meiner Mannschaft sehr zufrieden.“ Weil: „Wir haben gut gearbeitet und hätten den Sieg verdient gehabt.“ Der Ahmser Mannschaft attestiert er hingegen, „auch gut dagegengehalten zu haben.“ Diese Begegnung ist gut anzuschauen, beurteilt Yusuf Tümenci (Bild links) doch via Lippe-Kick: „Insgesamt war es für mich eine attraktive und gute Begegnung.“

Fazit: In einer gut anzuschauenden Partie mit zahlreichen Torchancen verpassen die überlegenen Yunus-Jungs den Auswärtssieg. An dieser Stelle muss allerdings auch die vielbeschäftigte Ahmsen-Abwehr, vor allem Torwart Nick Bosse, ausdrücklich gelobt werden. Sie sind im Dauerstress. By the way: Beste Grüße gehen raus an die Screenshot-Leser und Account-Dealer.

Tore:
1:0 Finn Plaßmeier (49. Min.)
1:1 Tolga Pulat (90. + 2 Min.)