Ahmsen erlebt sein schwarz-weißes Wunder

Spielbericht

(hk). Die unfassbare Personalnot erweist sich für den TuS Ahmsen als leistungshemmend. Das ewig junge Kurstadt-Derby gegen den SV Werl-Aspe mutiert für die Johannfunke-Jungs zu einem ausgewachsenen Desaster. Am Ende gibt es die 0:5-Schlappe. Die Fäuste gen Himmel gereckt und den Freudentränen nahe jubelt derweil der siegreiche Coach Marcio Goncalves bei Lippe-Kick: „Es war ein bärenstarkes Spiel von uns.“ Woran liegt es denn, dass die Schwarz-Weißen die Ahmser so überrennen? „Heute hatten wir die Einstellung im Blut, die wir auch letzte Woche gebraucht hätten. Die Niederlage letzte Woche tut jetzt umso mehr weh! Aber wir blicken auf heute! Und das war stark!“

Von Henning Klefisch

T. Meßmann

Von Anpfiff an sind die Asper sehr gut drin im Spiel. Erfrischend tragen sie die Kugel nach vorne, haben einige Torschussaktionen. Vor allem der Maschinenraum, das zentrale Mittelfeld, erledigt einen exzellenten Job, stibitzt viele gegnerische Zuspiele, spielt die Bälle fein in das letzte Spielfelddrittel. In der 18. Spielminute wird diese engagierte Spielweise durch Till Messmann belohnt. Goncalves lobt den „unglaublichen Willen“ von seinem Kantonisten. In der 63. Spielminute sorgt Jan Lange für eine Art Vorentscheidung, als er mit dem Rücken zum gegnerischen Gehäuse auf 2:0 stellt. Glücksgöttin Fortuna ist an der Asper-Seite, denn Lang haut mit so viel Kraft einen Freistoß gegen Langes Rücken, dass dieser in das gegnerische Gehäuse trudelt.

Drei Aspe-Tore in Unterzahl

J-H. Lange

„Danach wurde es hektisch um die Ahmser Trainerbank! Es gab nach einem Foulspiel ein Gerangel“, schildert Goncalves die Situation, wie es zur Hinausstellung von seinem Spieler kommt. Ibrahim Sory Camara kassiert in der 71. Spielminute die glatt rote Karte durch Referee Lukas Wessel. Nur vier Minuten später erhöhen die Asper in Unterzahl. Alexander Pape knallt einen Freistoß aus 25 Metern Torentfernung direkt in den Torwinkel. Sein Coach Goncalves schnalzt nur mit der Zunge: „Ein Traumtor und eine Belohnung für seine tolle Leistung heute.“ In den Folgeminuten lässt es Ahmsen mit sich geschehen. In der 81. Minute fälscht Jan-Hendrik Lange einen präzise getretenen Eckball von Ole Maxim Seipt so gekonnt ab, dass dieser zum 4:0 einschlägt. Seipt krönt seine starke Leistung mit seinem Tor in der Schlussminute. Aus einem äußerst spitzen Winkel knallt er die Kugel in den gegnerischen Kasten. Goncalves fasst kurz und knapp zusammen: „Ein hochverdienter Sieg gegen schwache Ahmser.“

„Nicht mehr den Glauben zurückzukommen“

Ahmsen-Coach Thomas Johannfunke hat einen „verdienten Gäste-Sieg“ beobachtet. Mit freier Sicht auf den ersten Spielabschnitt wäre absolut mehr möglich gewesen. Weil: „Wir haben es leider in der ersten Halbzeit versäumt, aus sehr guten Chancen mindestens zwei, drei Tore zu machen.“ Die finale Überzeugung, um einen Treffer zu erzwingen, bleibt indes aus. Johannfunke moniert: „Die Tore für Aspe fielen zu glücklich“, benennt er explizit das 0:2, erzielt von Jan-Hendrik Lange nach einer guten Stunde Spielzeit. Dieses Tor zieht den Stecker bei den Hausherren, wie Johannfunke meint: „Danach hatten wir auch nicht mehr den Glauben zurückzukommen.“

Fazit: Nach dem 0:2 brechen bei den Ahmsern alle Dämme. Der SV Werl-Aspe überrollt den Nachbarverein vor allem in der Schlussphase gnadenlos, ist dem Rivalen in allen Belangen deutlich überlegen.

Tore:

0:1 Till Messmann (18. Min.)
0:2 Jan-Hendrik Lange (63. Min.)
0:3 Alexander Pape (75. Min.)
0:4 Jan-Hendrik Lange (81. Min.)
0:5 Ole Maxim Seipt (90. Min.)