Ahmser Doppelschlag erlegt Lockse

Spielbericht

(hk). Was für ein Derby, das durch einen späten Doppelschlag entschieden wird. Am Ende setzt sich der TuS Ahmsen mit 2:0 gegen den Nachbarverein aus Lockhausen durch. Erstaunlich: Was für eine eklatante Personalnot beim Gast, der gerade einmal mit einem Dutzend Akteuren anreist. Bemerkenswert findet Lockhausen-Coach Stefan Braunschweig zunächst einmal, dass offenbar die Magen-Darm-Grippe in Lockhausen einen Zwischenstopp eingelegt hat. Am Matchday um 13.00 Uhr bekommt er die Hiobsbotschaften mit zwei Ausfällen zugesteckt. Braunschweig zuckt mit den Schultern, atmet schwer, um dann zu spekulieren: „Einige können offenbar nur an ungeraden Tagen Fußball spielen.“

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Von Henning Klefisch

Jan-Hendrik Pluskat

Der Außenseiter kämpft wie ein Löwe, ist präsent und griffig in den Zweikämpfen. Im ersten Spielabschnitt ist es eine wilde Partie. Die Kugel wechselt oft den Besitzer – wie in einem Flipperautomaten. In den zweiten 45 Minuten macht Ahmsen es spürbar besser. Chefcoach Thomas Johannfunke dreht einige taktische und personelle Rädchen. Dies erfolgreich. 73 Minuten sind absolviert, als Shootingstar Jan-Hendrik Pluskat sich das Spielgerät kurz vor der Außenlinie und kurz hinter der Mittellinie sichert. Der insgesamt prächtig aufspielende Christian Rupprecht stellt sich in dieser Szene eher suboptimal an und verliert die Kugel zu leicht. Es folgt ein schicker Doppelpass mit Jörn Seifert, der die Kugel überragend in den Raum legt.

Seifert hat den Torriecher intus

Niclas Lehbrink

Pluskat wird zum personifizierten Lieferservice, setzt Niclas Lehbrink (Bild links) in Szene. Dieser beherrscht das Spielgerät schnell und liebevoll, zieht am Gegner vorbei, um dann auch Lockse-Schnapper Florian Stuke mit einem beherzten Schuss in die kurze Ecke zu überlisten. Allerdings erleben die Ahmser in dieser Szene offensichtlich eine kurze, aber heftige Affäre mit der Glücksgöttin Fortuna. Schließlich landet der Lehbrink-Versuch am Innenpfosten. Nur 120 Sekunden danach initiieren die Ahmser eine passable Kombination über die rechte Flanke. Sören Seifert beweist seinen Torriecher, erzielt den 2:0-Endstand.

„Es war eine gute Leistung.“

J. Seifert

Für seinen Zwillings-Bruder Jörn steht fest: „Im Großen und Ganzen ein verdienter Derbysieg.“ Das möchte Braunschweig auch überhaupt nicht in Abrede stellen. Er lügt nicht, dass sich die Balken biegen, weshalb er ehrlich wie der Papst Lippe-Kick in den Notizblock diktiert: „Sie haben verdient gewonnen, hatten die besseren Einzelspieler, haben es gut gemacht. Ich kann und möchte meinen Jungs keinen Vorwurf machen. Es war eine gute Leistung.“ Die Sterne haben die Ahmser nicht vom Himmel gespielt, denn Braunschweig stellt fest: „Sie waren nicht wirklich gut, aber für uns reicht es eben.“ Was seine ohnehin schon breite Brust auf Tim Wiese-Niveau anschwellen lässt: „Wir haben uns gegen das zukünftige Bayern München der A-Liga gut gewehrt.“

Fazit: Es ist ein packendes und intensives Derby. Ahmsen steigert sich im zweiten Abschnitt, weshalb sie verdientermaßen die volle Ausbeute einsacken. Lockhausen müht sich nach Kräften, macht es nicht schlecht, aber eben nicht gut genug.

Tore:

1:0 Niclas Lehbrink (73. Min.)
2:0 Sören Seifert (75. Min.)