Meerkötter-Männer gewinnen Verfolger-Duell

Spielbericht

(hk). Der mit einem hervorragenden Kader antretende TuS Asemissen II schickt im Spitzenspiel dieser zwölften Runde den SC St. Pauli mit einem klaren 7:3 auf die Heimreise. Mit diesem Erfolg verteidigen die Asemisser den zweiten Tabellenplatz, rangieren mit dem Klassenbesten TBV Lemgo III mit 27 Punkten ganz weit oben. Die Meschonat-Männer hingegen rutschen mit weiterhin 22 Zählern auf den fünften Tabellenplatz ab.

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Von Henning Klefisch

Tobias Kock

Die Hausherren erwischen den perfekten Spielstart. Die ersten 35 Minuten sind ausgezeichnet von den Blau-Weißen, die mit viel Bewegung und Spielfreude den Ball und Gegner laufen lassen. 20 Minuten sind von der Uhr, als nach einem mustergültigen Eckball von Tobias Kock sein Mitspieler Lukas Schmidt zum 1:0-Führungstor einköpft. Gerade einmal 120 Sekunden folgend brilliert Kock erneut mit einer Bananenflanke, die wieder zu einem Kopfballtreffer führt. Dieses Mal ist Robin Radeck der Endverbraucher. In bester Butler-Manier glänzt der Flankenfürst Kock auch in Spielminute 28, als das Spielgerät von den Paulianern schlampig geklärt wird, letztlich bei Lukas Schmidt (Bild rechts) landet, der aus Nahdistanz vollendet. Weitere lukrative Möglichkeiten, um das Resultat kontinuierlich in die Höhe zu schrauben, vergeben sie mit einer zu großen Verschwendungssucht. In den zehn Minuten vor dem Halbzeitpfiff lassen die Hausherren spürbar nach, während parallel die Paulianer stärker werden, in der 41. Minute durch Oliver Isaak verkürzen. Nach einer exzellent herausgespielten Kombination versenkt er die Kugel im langen Eck. TuS A II-Coach Florian Meerkötter moniert: „Bei dem Treffer sind wir viel zu passiv und unsere Zuteilung passt nicht wirklich.“

Drexhage sorgt für neuen Schwung

Jan-Luca Drexhage

Der Auftrag, der von Meerkötter an sein Team erteilt wird, ist glasklar. Allzu gerne möchten sie an die überragenden Anfangsminuten anknüpfen, als der Sportclub nicht den Hauch einer Chance hat. Dieser Plan wird in der ersten Minute nach dem Wiederanpfiff jäh durchkreuzt, als nämlich Jan Henrick Billotin zum 3:2 verkürzt, nachdem ihn Jan-Luca Drexhage mit einer lehrbuchhaften Flanke auf den zweiten Pfosten bedient. „Hier nochmal Lob an Jan-Luca Drexhage, der als Joker zur Halbzeit kam und ein überragendes Spiel abgeliefert hat“, zollt sein Co-Trainer Thomas Zacharias ihm hier ein Sonderkompliment. Der Hausherren-Trainer lobt voller Anerkennung: „Insgesamt war es der beste Angriff von St. Pauli, wo sie über mehrere Stationen direkt spielen. Aber auch hier waren wir aus meiner Sicht zu passiv.“ In zwanzig Minuten, zehn vor und zehn nach dem Seitenwechsel, droht diese Begegnung tatsächlich etwas zugunsten der West-Alm-Jungs zu kippen.

Starke Schiedsrichterleistung von Prüßner

Für eine spürbare Entspannung im Asemisser Lager sorgt allerdings Raffael Giebel nach 58 Minuten. Mit einem Spurt über 30 Meter markiert er das 4:2. Dieses Tor ist zugleich ein Brustlöser, denn fortan sind wieder die Meerkötter-Männer die klar tonangebende Mannschaft. Nach einer Stunde Spielzeit kommt Kevin Wolf in diese Partie hinein. Gerade einmal sechzig Sekunden später legt er herausragend per Hacke für Marcel Spitzer (Bild rechts) auf, der zum 5:2 vollendet. In der 71. Minute versenkt Jan-Luca Drexhage einen von Referee Marco Prüßner berechtigt verhängten Elfmeter. Meerkötter lobt diese Entscheidung: „Der Pfiff ist durchaus vertretbar.“ Vor allem funktionieren seine Wechsel, denn auch der zweite Joker sticht sofort. Nach 80 Minuten wird Jonas Epp eingewechselt, trifft eine Minute danach nach einem Assist von Wolf zum 6:3. Diese spezielle Wiederholung geht weiter, hat eine echte Tradition. Yannick Klippenstein kommt nämlich in der 87. Minute in diese Partie, markiert eine Zeigerumdrehung folgend nach dem Lieferdienst von Kevin Wolf zum 7:3-Endstand.

„Mindestens zwei Gegentore waren komplett unnötig“

Nach zuletzt etwas schwächeren Leistungen überwiegt bei Florian Meerkötter die pure Erleichterung, wenn er bei Lippe-Kick von einem „hochverdienten Sieg meiner Mannschaft“ spricht. Allerdings gibt es noch einiges zu beanstanden: „Wir hätten durchaus mehr Tore erzielen können und mindestens zwei Gegentore waren komplett unnötig.“ Es gibt zudem einige aufregende Minuten, die für eine Wende in diesem Spitzenspiel hätten sorgen können: „Die zehn Minuten vor und nach der Halbzeit waren von uns nicht gut und hier hätte das Spiel kippen können.“ In Summe bescheinigt er seinem Team aber ein „sehr gutes Spiel“. Vor allem die startenden 35 Minuten im ersten Abschnitt verlaufen äußerst vielversprechend. Das nächste West-Lipper-Derby steht vor der Tür: „Nun gilt es, diese Leistung zu konservieren und gegen Helpup erneut abzurufen.“

„Wir haben eine super Moral gezeigt“

Thomas Zacharias

SC St. Pauli –Co-Trainer Thomas Zacharias resümiert im Gespräch mit Lippe-Kick: „Aus unserer Sicht konnten wir die ersten 60 Minuten sehr gut mithalten, auch wenn das Ergebnis das natürlich nicht so durchblicken lässt.“ Aufgefallen ist ihm die unglaubliche Kaltschnäuzigkeit des TuS Asemissen II. Dass die Blau-Weißen am Ende siegreich sind, ist für ihn „natürlich verdient.“ Deshalb möchte er seinen „Glückwunsch an den TuS Asemissen II“ aussprechen. Zacharias bemerkt mit Wohlwollen: „Aber unsere Jungs haben sich in keiner Phase hängen lassen und immer weiter dagegengehalten.“ Es bleibt auch so einiges Positives hängen: „Nichtsdestotrotz sind wir stolz auf unsere Jungs, die eine super Moral gezeigt haben und als ein Team auf dem Platz standen und sich immer weiter gewehrt haben.“ Bereits jetzt ist die Vorfreude groß vor dem Rückspiel auf der West-Alm, „auf dem heimischen Acker.“

Fazit: Dieser Sieg entspricht zweifelsfrei den Verhältnissen auf dem Spielfeld. Es wäre allerdings höchst interessant zu erfahren gewesen, wenn die Paulianer inmitten ihrer starken Phasen rund um die Halbzeitpause weitere Tore erzielt hätten.

Tore:
1:0 Lukas Schmidt (20. Min.)
2:0 Robin Radeck (22. Min.)
3:0 Lukas Schmidt (28. Min.)
3:1 Oliver Isaak (41. Min.)
3:2 Jan Henrick Billotin (46. Min.)
4:2 Raffael Giebel (58. Min.)
5:2 Marcel Spitzer (61. Min.)
5:3 Jan-Luca Drexhage (per Elfmeter; 71. Min.)
6:3 Jonas Epp (87. Min.)
7:3 Yannick Klippenstein (88. Min.)