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Das Unentschieden, das beiden hilft

Spielbericht

(hk). Was für ein Spitzenspiel, was für eine furiose Schlussphase. Nach 90 extrem intensiven Minuten steht es 2:2-Remis in einem Spiel, das bis zur 75. Spielminute ohne Tore auskommt, dann aber eine wilde Crunch-Time erlebt. Zur kompletten Wahrheit gehört jedoch ebenfalls, dass dieser einfache Punktgewinn beiden Teams sogar weiterhilft, weil Primus TuS Lipperreihe II nämlich schwerwiegend gepatzt hat. Deshalb ist die Laune ganz passabel beim TBV III-Spieler-Trainer Dimitrios Gegas, der feststellt: „Es ist ein Ergebnis, mit dem beide Mannschaften ganz zufrieden sein können, denn es ist fair und leistungsgerecht.“

 

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Von Henning Klefisch

 

Steven Reimer

Die erste Duftmarke setzen die Hausherren, die schon in der Anfangsminute zu einer äußerst vielversprechenden Abschlussaktion kommen. Steven Reimer flankt präzise und Nick Klippenstein köpft entschlossen. Moritz Stenten (Bild rechts) im Lemgoer Kasten pariert aber grandios, weshalb der Asemisser Traumstart nicht verwirklicht wird. Dann sind aber nur noch die Gäste am Drücker, bereits 120 Sekunden später haben sie ihre erste Chance. TuS Asemissen II-Coach Florian Meerkötter kritisiert schonungslos: „Ich muss ehrlich sagen, dass die ersten 20-25 Minuten meiner Mannschaft mehr oder weniger ein totaler Ausfall waren.“ Allein im ersten Spielabschnitt beobachtet Gegas gleich drei eigene und jeweils hundertprozentige Abschlussaktionen, von denen keine einzige in einem Treffer endet. Vor allem in der Frühphase verteidigen die Asemisser eher etwas luftig und liberal, weshalb etwa Alex Bannikow im gegnerischen Fünfmeter-Raum zu einer hochkarätigen Torschusssituation kommt. Zunächst dribbelt er in dieser Zone sogar seinen Mitspieler aus, um dann den Asemisser Fänger Marvin Schröder zu verladen. Dieser liegt bereits am Boden, doch Bannikow lupft das Spielgerät über den gegnerischen Kasten. „Das hat er sich auch sicherlich anders vorgestellt“, mutmaßt Gegas im Gespräch mit Lippe-Kick.

 

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Gegas wünscht sich mehr Eiseskälte im eigenen Chancenumgang

 

Marcel Jablinski

Ebenfalls Jan Ehlert besitzt eine famose Abschlussaktion, als er in den gegnerischen Strafraum hineinläuft. Sein Schussversuch ist aber deshalb nicht erfolgreich, weil Schröder (Bild rechts) gekonnt heraus eilt, die gefährliche Ecke somit ausreichend verdichtet, letztlich den Schuss pariert. In einer dritten Szene muss der Asemisser Abwehrheld Marcel Jablinski auf der Torlinie in höchster Rettungsmission klären. Meerkötter besitzt dazu eine klare Meinung: „Alle Chancen sind aus meiner Sicht nicht der Klasse vom TBV Lemgo III zuzuschreiben, sondern sind die Folge unserer eigenen kapitalen Fehler.“ Nach einer halben Stunde Spielzeit sind auch die West-Lipper zunehmend besser drin in dieser Partie. Derweil rauft sich Gegas sein schütteres Haupthaar ob des verschwenderischen Umgangs seiner Schützlinge mit den Chancen. Als „ein bisschen ärgerlich“ bezeichnet er die Tatsache, dass seine Mannschaft in den ersten 45 Minuten nicht kaltschnäuzig genug mit den Abschlussaktionen performt. Was ihm aber gefällt: In einem famosen Umschaltspiel gelangen die Lemgoer vielversprechend hinter die gegnerische, grundsätzlich sehr kompakt stehende Viererkette, produzieren dann Torgefahr. Die Rhetorik, die von Meerkötter angewendet wird, ist zielgerichtet und gut wahrnehmbar: „In der Halbzeitpause wurde es etwas deutlich, was nicht gut gelaufen ist und wir sind dann deutlich besser in der Partie.“

 

 

 

Klare Leistungssteigerung der Meerkötter-Männer

 

Alex Bannikow

Die eindringlichen Worte von Florian Meerkötter erzielen ihre gewünschte Wirkung. So betrachtet er sein Team in den zweiten 45 Minuten als „besser.“ Mehrfach spielen sie sich geschickt frei, doch vergeben jeweils aus vielversprechender Position vor dem gegnerischen Kasten. Die Jahnplatz-Jungs möchten vor allem über Konterangriffe Torgefahr entwickeln. Die Lemgoer Treffer entstammen jeweils weiten Zuspielen. In der 75. Minute fällt das viel umjubelte Lemgoer Führungstor. Nachdem die Asemisser es nicht schaffen, das Spielgerät rigoros zu entschärfen, gelangt ebenfalls der zweite Ball bei den Lemgoern. Mit einem Heber wird Alex Bannikow in Position gebracht, der mühelos einschiebt.

 

 

„Da sind wir teilweise zu unerfahren“

 

Bei den schnell folgenden Asemisser Ausgleichstoren bleibt die Kugel so vor dem gegnerischen Strafraum liegen, dass Michel Klippenstein letztlich der erfolgreiche Endverbraucher wird. Gegas ärgert sich sehr darüber, wie die Gegentore fallen. „Da sind wir teilweise zu unerfahren, teilweise ist es der mangelnde Einsatz, die Bereitschaft.“ Beispielhaft ist das erste Klippenstein-Tor. Wir beschreiben es etwas genauer. Ein langer Ball wird aus dem Halbfeld auf den zweiten Pfosten geschlagen. Die Lemgoer sind eigentlich präsent, klären das Spielgerät, doch es bleibt dennoch so liegen, kann erneut in den gegnerischen Strafraum befördert werden. Nach einem kolossalen Kuddelmuddel landet der Ball letztlich im Lemgoer Kasten, weil Nick Klippenstein den finalen Einschieber macht.

 

 

Jablinski ist der ertragreiche Lieferheld

 

J. Ehlert

In der ersten Minute der Nachspielzeit erzielt Jan Ehlert das vermeintliche 2:1-Siegtor für die Gegas-Elf, nachdem ebenfalls hier der Ball schlecht vom Gegner verteidigt wird. Auch das 2:2 entspringt einem langen Zuspiel der zunehmend anrennenden und risikofreudigen Asemisser. Dieses wird von halbrechter Position aus von Marcel Jablinski in die Gefahrenzone geschlagen. Der TBV III-Defensivmann verlängert äußerst unglücklich, mangelt es in dieser Szene aber auch daran, dass kein Kommando erfolgt, dass er dieses Zuspiel durchlassen darf. Bereits der Flankengeber wird nicht effektiv gestört, dominiert Passivität das Verteidigungsverhalten der Lemgoer in dieser Szene. Nachdem der Kopfball auf den zweiten Pfosten verlängert wird, serviert der wachsame und durchstartende Asemisser für den lauernden Joker Michel Klippenstein (Bild rechts). Dieser ist aus Nahdistanz zum 2:2-Endstand erfolgreich.

 

 

„Leider können wir sehr gute Chancen nicht nutzen“

 

Florian Meerkötter

Diese Partie kann aus Asemisser Sicht in mehrere Teile untergliedert werden. Florian Meerkötter charakterisiert „das erste Drittel als richtig schlecht.“ In dieser Phase kommen sie glimpflich davon. „Da“, gibt er bei Lippe-Kick zu, „dürfen wir uns nicht über einen Rückstand beschweren.“ Die Leistungssteigerung macht allerdings Hoffnung: „In der zweiten Halbzeit sind wir dann deutlich besser drin. Leider können wir sehr gute Chancen nicht nutzen.“ Hier mangelt es an der nötigen Entschlossenheit im Umgang mit diesen. Deshalb sinkt die eigene Erwartungshaltung: „Und am Ende müssen wir mit dem Ausgleich in der 92. Minute zufrieden sein.“ Das zweite Spitzenspiel endet für den TuS Asemissen II also sieglos. Meerkötter zieht einen Vergleich: „Wenn ich die Partie heute mit der Partie gegen Lipperreihe II vergleiche, war es letzte Woche auf einem anderen Level.“ Der Aufstiegs-Express ist allerdings noch nicht davon gedüst. Weil: „Durch die unerwartete Niederlage von Lipperreihe II ist nun wieder alles offen, insofern wir unsere Hausaufgaben in unseren Nachholspielen gegen TuS Bexterhagen II und den TSV Schötmar II machen.“ Obacht: Hier droht definitiv eine Stolpergefahr.

 

 

„Asemissen II hat mehr Biss, Einsatz gezeigt, sehr viel investiert“

 

„Im gesamten Spielverlauf hat Asemissen II gar nicht solche klaren Chancen gehabt.“ Stattdessen blickt Dimitrios Gegas stolz auf sein Team: „Wir haben die klareren Chancen gehabt, diese zweimal in der zweiten Halbzeit genutzt.“ Dann allerdings mangelt es an der erforderlichen Wachsamkeit bei der Verteidigung der eigenen Führung. Ebenfalls ist es für Dimi Gegas ärgerlich, dass sein Team in der ersten Minute der Nachspielzeit den vermeintlichen Siegtreffer erzielt, der gerade einmal sechzig Sekunden später wieder ausgeglichen wird. „Vom Spielverlauf her haben wir zweimal geführt. Da wurmt es einen schon“, gibt er im Gespräch mit Lippe-Kick zu. Wobei er den Asemissern mit einem Kompliment an dieser Stelle zugestehen muss, „die hartnäckigere Mannschaft“ gewesen zu sein. „Sie haben ein bisschen mehr Biss, Einsatz gezeigt, sehr viel investiert“, weshalb sie sich diese Punkteteilung „verdient“ haben, geht diese demnach „völlig in Ordnung.“ Bei den Gästen ist äußerst auffällig gewesen, dass ihnen die intensive Begegnung von Donnerstagabend, dem 7:2 beim TuS RW Grastrup-Retzen, noch in den Knochen steckt. Die körperliche und mentale Frische fehlt den Hansestädtern komplett. „Viele waren müde, haben nicht ihre Leistung abrufen können“, moniert Gegas deshalb.

 

 

Fazit: Es ist kein hochklassiges, kein schönes Spitzenspiel, vielmehr ist es intensiv, aber destruktiv, mit wenigen fußballerischen Feinheiten versehen. Beide Teams verriegeln zunächst einmal ihr eigenes Gehäuse, sind tief stehend positioniert, verdichten die Räumlichkeiten, weshalb das Zentrum meistens versperrt ist. Vor allem sind es Zuspiele über die Flankenpositionen, die für Torgefahr sorgen sollen.

 

Tore:
0:1 Alex Bannikow (75. Min.)
1:1 Michel Klippenstein (83. Min.)
1:2 Jan Ehlert (90. + 1 Min.)
2:2 Michel Klippenstein (90. + 2 Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
14. Mai 2023 90' Kreisliga B2 Lemgo 2022/23 26

Spielort

Sportzentrum Greste
Grester Str. 169, 33818 Leopoldshöhe, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
TuS Asemissen II022Draw
TBV Lemgo III022Draw

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