Die mit dem Wolf tanzen

Spielbericht

(hk). Eminent wichtige drei Punkte landet der TuS Asemissen II. Das Verfolger-Duell gegen den TuS Rot-Weiß Grastrup-Retzen entscheiden die Meerkötter-Männer dank zwei später Tore mit 4:2 für sich. Mit dem Verbuchen der Saisonzähler 28, 29 und 30 übernehmen die Asemisser nunmehr die Spitzenposition, haben drei Zähler Bonus vor dem ersten Verfolger TuS Lipperreihe II.

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Von Henning Klefisch

Kevin Wolf

Die Hausherren erwischen einen prächtigen Start in diese Partie. Es sind erst fünf Zeigerumdrehungen vom Tacho, als sie schon zweimal gefährlich vor das gegnerische Gehäuse kommen. In der ersten Szene mangelt es Raffael Giebel an der nötigen Zielstrebigkeit, in der zweiten bedient Kevin Wolf Giebel schulbuchmäßig per Flankenball. Dieser köpft die Kugel allerdings rund einen halben Meter über das gegnerische Gehäuse. Wir schreiben die achte Minute, als die Gäste zum ersten Mal verhaltensauffällig werden. Der Asemisser Tobias Gröschl (Bild rechts) rutscht aus, wodurch Paul Valentin Lienekampf vogelfrei auf den gegnerischen Keeper Marvin Schröder zuläuft, im Eins-gegen-eins-Duell an diesem scheitert. 120 Sekunden später ist allerdings auch er völlig machtlos. Ein Kommunikationsproblem in der Asemisser Defensive nutzt er für sich entscheidend aus, bezwingt dieses Mal Schröder im direkten Duell.

Spiel-Wende in nur drei Minuten

Nick Klippenstein

Die Hausherren müssen sich infolgedessen kurz schütteln, sind ab Mitte der zweiten Halbzeit wieder voll funktionsfähig. Nick Klippenstein setzt Raffael Giebel mit einem Zuckerzuspiel in die Schnittstelle in Szene. Dieser läuft mutterseelenallein auf Gäste-Torwart Christopher Echterhof zu, bedient per Querpass Wolf, der als Einschieber fungiert. 180 Sekunden später drehen die West-Lipper die Partie vollends. Erneut glänzen sie mit einem überragenden Schnittstellenpass von Nick Klippenstein auf Wolf. Dieser ist aus halbrechter Position der Vollstrecker. In der Folgezeit übernehmen die Hausherren immer mehr die Initiative, während Grastrup-Retzen vor allem in der Arbeit gegen den Ball extrem emsig ist. Trotz einiger spannender Abschlussaktionen bleibt es beim 2:1-Pausenvorsprung für die Hausherren.

Machtloser Schröder beim Lienekampf-Kunstschuss

Marvin Schröder

Meerkötters Marschroute für die zweiten 45 Minuten ist klar: Möglichst zeitnah wollen sie eine Spielentscheidung herbeiführen. Seine Jungs versuchen es zumindest. In der Frühphase der zweiten Halbzeit erspielen sich die Asemisser einige attraktive Abschlussaktionen, die allerdings nicht mit einem Treffer belohnt werden. Deshalb lassen sie die Gäste im Spiel, die dies nach 58 Minuten entscheidend ausnutzen können. Goalgetter Lienekampf ist mit einem wunderschön direkt verwandelten Freistoß aus 20 Metern Torentfernung zum 2:2-Ausgleichstreffer erfolgreich. Die Hiobsbotschaft folgt prompt. Keine zwei Minuten später nämlich muss Echterhof nach einem Zusammenprall mit einem Asemisser Offensivspieler verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Meerkötter fühlt mit: „Wir wünschen dem Torwart von Grastrup-Retzen eine schnelle Genesung.“ Pablo Perner steht fortan zwischen den Pfosten.

„Wir haben zunächst kein Spielglück“

Raffael Giebel

In der Folgezeit entwickelt sich eine anarchische Partie. Die Ordnung leidet darunter sehr, dominiert Wildheit die Szenerie. Eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff verpasst Leon Beckmann den Führungstreffer, weil Schröder überragend hält. „Wir kommen zu weiteren guten Abschlussaktionen, doch haben zunächst kein Spielglück“, schildert Meerkötter im Gespräch mit Lippe-Kick. Sechs Minuten vor dem Schlusspfiff darf er endlich jubeln, als Raffael Giebel den Lieferhelden für Jonas Epp macht, der zum 3:2-Führungstor erfolgreich ist. Nach 88 Spielminuten bedient Kai Bullock Giebel. Dieser tanzt gleich mehrere Gäste-Akteure aus, um sodann zum finalen 4:2 einzuschießen.

„Das Spiel hätte auch kippen können“

Florian Meerkötter

Meerkötter blickt auf dieses Spiel wie folgt zurück: „Insgesamt war es das erwartet schwere Spiel. Wir machen es über weite Phasen sehr gut und sind insgesamt in den meisten Phasen des Spieles aus meiner Sicht die bessere Mannschaft.“ Dennoch kommt es zu Situationen, wo die vollständige Konzentration fehlt. Wie etwa nach dem 1:0 und dem 2:2. Meerkötter offenbart bei Lippe-Kick: „Mit der Großchance von Leon Beckmann hätte das Spiel auch kippen können.“ Sein Resümee? „Grastrup-Retzen arbeitet gut gegen den Ball und wird sporadisch gefährlich. Aufgrund der Überzahl an Chancen geht der Sieg aus meiner Sicht in Ordnung.“

Fazit: Selbst die schwierigen Phasen überstehen die Asemisser mit Glück und Können zugleich. Hart erkämpft ist dieser Sieg, trotzdem absolut verdient, da die Meerkötter-Männer jeweils zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt treffen, was auch eine Kunst darstellt.

Tore:
0:1 Paul Valentin Lienekampf (10. Min.)
1:1 Kevin Wolf (20. Min.)
2:1 Kevin Wolf (23. Min.)
2:2 Paul Valentin Lienekampf (58. Min.)
3:2 Jonas Epp (84. Min.)
4:2 Raffael Giebel (88. Min.)