Pokal-Reise für den Titelverteidiger geht weiter

Spielbericht

(hk). Für solche Spiele lieben wir den Fußball doch. In einem aufregenden Pokal-Viertelfinale schmeißt der Titelverteidiger TBV Lemgo einen starken TuS Asemissen aus dem Wettbewerb. Nach diesem 4:3-Auswärtserfolg geht es für die Männer von Chefcoach Matthias Wölk am 27. April 2023 im Halbfinale beim TuS Lipperreihe um den abermaligen Finaleinzug. Im zweiten Halbfinale duellieren sich die TuS Helpup und der TSV Oerlinghausen. Ein spürbar geknickter Asemissen-Coach Carsten Skarupke konstatiert nach dem Pokal-Knock-Out: „Wir mussten heute unfreiwillig einer Niederlage zustimmen, weil wir es nicht geschafft haben, in der zweiten Halbzeit unser Vorhaben durchzusetzen. Wir haben es dann unglücklich gespielt.“

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Von Henning Klefisch

Willi Lemke

Dabei beginnt das Match doch äußerst vielversprechend für die Hausherren. Nach einem wunderschönen Spielzug über Jonas König und Gordon Kral auf der rechten Außenbahn zirkelt Kral das Spielgerät schulbuchmäßig auf den zweiten Pfosten, wo der lauernde Willi Lemke vollendet. Die Freude über diesen Führungstreffer dauert keine 120 Sekunden an. Louis Hagemann freut sich über eine „schlampige Verteidigung“ der Hausherren, erzielt das 1:1. Arno Warkentin sorgt in der 25. Spielminute sogar für die Wende in dieser Partie. Mit einem „Tor des Monats“ (O-Ton: Skarupke) überwindet er den machtlosen Jannik Großmann im TuS Asemissen-Kasten mit einem Knaller in den Winkel. Dass es mit einem leistungsgerechten 2:2-Unentschieden in die Halbzeitpause geht, dafür sorgt Jonas König, der es fußballerisch exzellent macht, dafür mit seinem Treffer belohnt wird.

Skarupke hadert mit verpassten Ausgleichschancen

Louis Hagemann

Mit einigen taktischen Veränderungen im Hinterkopf haben sich die West-Lipper im zweiten Abschnitt eine Menge vorgenommen. Da eklatante Kommunikationsprobleme in der Hintermannschaft existieren, fabriziert Leon Schrenke nur 180 Sekunden nach dem Wiederanpfiff ein äußerst unglückliches Eigentor, „das uns etwas in die Bredouille bringt“, erklärt Skarupke gegenüber Lippe-Kick. Nach einem Defizit im gegnerischen Stellungsspiel erhöht Hagemann drei Zeigerumdrehungen folgend mit seinem zweiten Treffer des Tages auf 4:2. Der TuS-Trainer urteilt: „Für mich ist das eine klare Abseitsposition“, wodurch diese Begegnung eine klare Richtung zugunsten des TBV Lemgo einschlägt. Die Hausherren besitzen jedoch eine vorbildliche Moral und verkürzen in der 70. Spielminute durch Willi Lemke auf 4:3. „Nachdem der TBV Lemgo das Spielen eingestellt hat, hatten wir noch die eine oder andere Chance“, berichtet Skarupke. Er bezieht sich konkret wohl auf einen Knaller an den Außenpfosten oder einen exzellent getretenen Freistoß. Zudem bemängelt Skarupke: „Wir hätten einen Elfmeter bekommen müssen“, der vom Referee Thomas Gerbrandt allerdings verweigert wird.

„Haben es am Ende unnötig spannend gemacht“

Carsten Skarupke

Weil trotz einer unglaublichen Energieleistung das so wichtige vierte Tor nicht mehr fällt, „mussten wir dem TBV Lemgo zum Sieg gratulieren“, so Skarupke. Weiter ausführend: „Ich denke, es wäre okay gewesen, wenn wir Unentschieden gespielt hätten, es ein Elfmeterschießen gegeben hätte. Unter dem Strich ist es nun so, dass Lemgo die Nase vorn hatte. Wir können dem TBV Lemgo nur zum Erreichen des Halbfinales gratulieren“, präsentiert sich der erfahrene Trainer-Fuchs als ein fairer Verlierer. Etwas anders bewertet TBV Lemgo-Cheftrainer Matthias Wölk diesen Spielausgang: „Ich weiß, dass wir verdient gewonnen haben. Wir hätten mit unseren Chancen dieses Spiel aber auch schon früher entscheiden müssen. Am Ende haben wir es dann unnötig spannend gemacht, Asemissen noch einmal auf 3:4 herankommen lassen.“ Summa summarum indessen ist für ihn völlig klar: „Ein hochverdienter Sieg“, freut er sich somit über den zweiten Erfolg hintereinander. Wölk hat auch die heilsame und prophylaktische Wirkung bereits im Hinterkopf: „Wir wissen, dass es am Sonntag gegen Lipperreihe sehr schwer wird.“

Fazit: Beste und kurzweilige Fußball-Unterhaltung wird am Donnerstagabend den Zuschauern auf dem Kunstrasenplatz in Greste geboten. Es ist ein abwechslungsreiches Tor-Spektakel, das der TBV Lemgo letztlich zu seinen Gunsten entscheidet.

Tore:
1:0 Willi Lemke (14. Min.)
1:1 Louis Hagemann (16. Min.)
1:2 Arno Warkentin (25. Min.)
2:2 Jonas König (42. Min.)
2:3 Leon Schrenke (per Eigentor; 48. Min.)
2:4 Louis Hagemann (51. Min.)
3:4 Willi Lemke (70. Min.)