Bexterhagen landet Befreiungsschlag im Abstiegskampf

Spielbericht

(hk). Für Herzkranke ist dieses Spiel ganz bestimmt nicht zu empfehlen. Moritz Gromann ist mit seinem 4:3-Sieg-Treffer in der ersten Minute der Nachspielzeit der Matchwinner in diesem umkämpften Vergleich. Erst zehn Minuten zuvor trifft Alex Jan Maksymowicz zum 3:3-Ausgleichstreffer für den TuS Bexterhagen gegen einen starken Gast aus Hörstmar/Leese. Die Hausherren müssen sogar einem 0:2-Rückstand hinterherlaufen. Bex-Obmann Andre Gronemeier spricht vom „erwarteten wahnsinnig spannenden Abstiegskrimi, Drama pur“, was sich in diesem Nachholspiel aus dem Lemgoer Kreisoberhaus ereignet.

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Von Henning Klefisch

Davide Ayena

Die ersten Augenblicke in diesem Spiel gehören den Bexterhägern, die nach zehn guten Anfangsminuten aber einen ersten Rückschlag erleiden. Davide Ayena bringt die Spielgemeinschaft mit dem ersten ansprechenden Spielzug in diesem Moment nämlich in Führung. Dieser Angriffszug wird dynamisch vorgetragen, macht es der Goalgetter dann im Stil von einem Klasse-Stürmer, als er das Runde in das Eckige knallt. „Es war von uns nicht gut verteidigt, doch vom Gegner gut gemacht“, spricht er respektvoll von diesem Gegentor, das für die 0:1-Hypothek sorgt.

Juan Sag

Zugleich ist dies ein echter Wirkungstreffer, räumt Gronemeier doch unverhohlen gegenüber Lippe-Kick ein: „Da war bei uns der Stecker gezogen, wir waren raus aus dem Spiel“, ist es doch zugleich auch die mentale Komponente, die keineswegs zu verachten ist. Es soll noch schlechter aus Bexterhäger Sicht kommen, denn Juan Sag baut den Gäste-Vorsprung in der 37. Spielminute auf 2:0 aus. Die Köpfe hängen tief bei den Schützlingen von Chef-Trainer Jens Reitemeier. Es ist bemerkenswert, wie die Reds sich in dieses Spiel zurückfighten, einen berechtigten Foulelfmeter in der 40. Minute durch Fabian Butzkies zum psychologisch wichtigen 1:2-Anschlusstreffer verwandeln, was zugleich auch der Halbzeitstand ist.

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Starke Hör/Lee-Druckphase

Eric Wöhler

Fast wie verwandelt treten die Hausherren in den zweiten 45 Minuten auf. Zwanzig Zeigerumdrehungen nach dem Seitenwechsel vollendet Eric Wöhler einen wunderbaren Angriffszug zum berechtigten 2:2-Ausgleichstreffer. Die Freude über diesen Punktgewinn besitzt indessen eine nur zehnminütige Haltbarkeit, denn dann knallt Ayena einen Freistoß überragend in die gegnerischen Maschen zum 3:2. Fünf Zeigerumdrehungen später schlägt der Moment vom Joker Alex Jan Maksymowicz, der in herausragender Art und Weise den Ausgleichstreffer markiert, für neuen Schwung sorgt, dem Spiel neue Impulse verleiht. Nach einem präzise getretenen Eckball liefert er sogleich den Lieferservice zum 4:3-Siegtreffer, der von Gromann (Bild rechts) erzielt wird. Die Mayer-Männer versuchen in den Schlusssequenzen alles, um auszugleichen. Bei ruhenden Bällen kommt sogar der Fänger Tim Niklas Krüger mit in den gegnerischen Strafraum. Nach dieser unfassbar spannenden Crunch-Time dient der Schlusspfiff von Referee Alexander Schnüll einer Erlösung für den TuS Bexterhagen, der mit diesem Dreier weg von einem Abstiegsplatz springt. Sie haben sich ein Pölsterchen von zwei Zählern vor dem TSV Kirchheide geschaffen.

„Wir haben verdient gewonnen“

Alex Jan Maksymowicz

Die immense Freude über diesen Last-Minute-Sieg wird durch die schwere Knieverletzung von Maksymowicz spürbar getrübt. Eine Minute vor dem Ende verdreht er sich das Knie bei einem Zweikampf. Gronemeier vermutet eine „schwere Verletzung.“ Lippe-Kick wünscht auf diesem Wege „alles Gute und eine schnelle Genesung.“ Die Erleichterung über diesen dreifachen Punktgewinn ist groß, weshalb Gronemeier davon spricht: „Wir haben verdient gewonnen. Wenn du dieses Spiel so drehst, mit der Leidenschaft in der zweiten Halbzeit, dann haben wir das einen Tick mehr verdient.“

Fazit: In einem packenden Abstiegskrimi setzt sich letztlich der Gastgeber deshalb durch, weil er die richtigen Lehren aus der ersten Halbzeit zieht, sich in den zweiten 45 Minuten deutlich steigert. Dieses Spiel bietet allerbeste Werbung für den hiesigen Kreisliga-Fußball.

Tore:
0:1 Davide Ayena (10. Min.)
0:2 Juan Sag (37. Min.)
1:2 Fabian Butzkies (per Elfmeter; 40. Min.)
2:2 Eric Wöhler (65. Min.)
2:3 Davide Ayena (76. Min.)
3:3 Alex Jan Maksymowicz (81. Min.)
4:3 Moritz Gromann (90. + 1 Min.)