Werl-Aspe gewinnt intensives, torreiches Derby

Spielbericht

(hk). Den doppelten Derby-Sieg feiern die Seniorenteams vom SV Werl-Aspe am heutigen Sonntag. Zunächst sichert sich das B-Liga-Team den Klassenerhalt mit einem Sieg im Reserveduell bei den Bexterhägern. Dann triumphiert das A-Liga-Team von Cheftrainer Marcio Goncalves nach drei frühen und zwei späten Toren mit 5:2 am Alten Postweg. „Das ist ein Riesenschritt für den Verein“, jubelt Goncalves gegenüber Lippe-Kick.

Von Henning Klefisch

Alexander Pape

Mit gerade einmal elf Akteuren gehen die Gäste in diese Partie. Hilfreich, dass einige fähige Kicker aus der Zweitvertretung während der Partie als Alternativen dazustoßen. Wie etwa ein Till Meßmann, der für die Pape-Jünger verlässlich knipst, für die Erstvertretung das vorentscheidende 4:2 beisteuert. Obwohl die Asper die Saison gewiss ganz entspannt austrudeln lassen können, beweisen sie einen vorbildlichen Charakter, demonstrieren einen unglaublichen Erfolgshunger, sind mit dem Anpfiff direkt voll drin im Spiel. Nach einer guten Viertelstunde führen die Gäste nach Toren von Alexander Pape (2. Min.), Ali Fayad (5. Min.) und Tim Lambracht (16. Min.) bereits mit 3:0. „Das ist ganz cool gewesen, dass wir so schnell die drei Tore gemacht haben. Die Jungs hatten heute echt Bock auf Fußball“, registriert ein zufrieden wirkender SV Werl-Aspe-Coach Marcio Goncalves.

„Das hat Werl-Aspe herausragend gemacht“

Eric Wöhler

Bis Mitte der ersten Halbzeit läuft es wie geschnitten Brot für den Favoriten. Völlig gegensätzlich läuft es hingegen für die Reds. Co-Trainer Maximilian Ilgner schimpft: „Die ersten 30 Minuten waren wir überhaupt nicht drin im Spiel. Wir können froh sein, dass wir bis dahin nur drei Gegentore kassiert haben. Das hat Werl-Aspe herausragend gemacht, mit einem überragenden Pape und Niklas Haupt, die das echt toll gespielt haben. Sie sind sehr gute Einzelspieler.“ Dann schwächelt Werl-Aspe aber merklich, während Bexterhagen einige Gänge hochfährt, was mit dem 3:1 veredelt wird. Eric Wöhler verkürzt in der ersten Minute der Nachspielzeit zum Bexterhäger Anschlusstor. „Wir haben da Bexterhagen etwas stark gemacht“, bemängelt Goncalves im Gespräch mit Lippe-Kick.

Der lippische Tedesco besitzt die Propheten-Gabe

Linus Grosser

In der Halbzeitpause prophezeit der lippische Tedesco eine anspruchsvolle Angelegenheit für sein Team. So glaubt er fest daran, dass die Bexterhäger, die ebenfalls frei von der Leber aufspielen können, früh pressen, um möglichst schnell in Torraumnähe zu gelangen. Vielleicht sollte Goncalves häufiger Lotto spielen, denn tatsächlich verkürzen die Reds sechs Minuten nach dem Seitenwechsel durch Linus Grosser zum 2:3. In der Folgezeit intensiviert sich die Hektik in diesem umkämpften Spiel. Der Gäste-Coach wechselt in dieser Spielphase einige Akteure aus der eigenen Reservemannschaft ein. „In der zweiten Halbzeit war Bexterhagen gieriger und griffiger“, dürfen sich die Heerser Bruch-Boys glücklich schätzen, dass Burhan Gündogan sein Team mit so einigen Glanzparaden vor dem Ausgleichstreffer bewahrt.

Eiskalte Konter bringen die Entscheidung

Marc Hotes

„Wir haben das Spiel in die Hand genommen, versucht, Fußball zu spielen. Das hat ganz gut geklappt“, findet Ilgner. Die Asper entfachen in den zweiten 45 Minuten gerade einmal ein laues Sturmlüftchen, nutzen es nicht aus, dass mit Marc Philip Hotes in dieser Spielphase nur ein Feldspieler zwischen den Bex-Pfosten steht. Stammtorwart Marcel Frormann muss verletzungsbedingt das Spielfeld verlassen. „Da hätten wir cleverer agieren können, mit ein paar mehr Torabschlüssen“, nörgelt Goncalves bei Lippe-Kick. Das gelingt ihnen erst in der Nachspielzeit, als die schulbuchmäßig konternden Till Meßmann (90. + 1 Min.) und Alexander Pape (90. + 3 Min.) das Ergebnis auf 5:2 hochschrauben können. Die Schwarz-Weißen nutzen dabei, die sich bietenden Räume exzellent, denn Bexterhagen erhöht spürbar das Risiko, um den Ausgleich zu erzielen.

„Über ein Unentschieden auch nicht beschweren dürfen“

Till Meßmann

Ilgner veranschaulicht: „Beide Mannschaften haben sich nichts geschenkt. In der ersten Halbzeit waren wir nicht ganz da. In der zweiten Halbzeit war Werl-Aspe nicht ganz da. Sie haben aufgehört, Fußball zu spielen. Anhand unserer Chancen hätten wir schon das 3:3 erzielen können, aber nach den ersten 30 Minuten waren wir mit 0:3 noch gut bedient. Werl-Aspe hat das unter dem Strich ganz gut gemacht, verdient gewonnen. Über ein Unentschieden hätte man sich allerdings auch nicht beschweren dürfen, so wie wir aus der Halbzeitpause herausgekommen sind.“ In der Schlussphase allerdings haben die Asper bis auf einige Konteraktionen „nicht viel auf die Kette bekommen.“ Dem Nachbarverein wünscht Ilgner noch eine „gute Rest-Saison und viel Erfolg weiterhin.“ Die Reds wollen alle Kräfte bündeln, sich gezielt darauf vorbereiten, um sich gegen Oerlinghausen II und Lüerdissen zu straffen, alles zu investieren, um das eigene Habenkonto zu vergrößern. „Ich bin froh, zufrieden und stolz auf alle Spieler, die auch dazu beigetragen haben, dass die Zweite drinbleibt. Einige Akteure spielten in beiden Mannschaften, hatten deshalb oft auch eine Doppelbelastung. Ich freue mich auf die letzten beiden Spiele in dieser Saison“, so Goncalves abschließend bei Lippe-Kick.

Fazit: Ein nicht gänzlich unberechtigter Sieg. Allerdings wäre es keine kolossale Ungerechtigkeit gewesen, wenn dieses Spiel mit einer Punkteteilung endet. Beide Teams schenken sich nicht viel, spielen mit offenem Visier und liefern sich einen leidenschaftlichen Fight.

Tore:
0:1 Alexander Pape (2. Min.)
0:2 Ali Fayad (5. Min.)
0:3 Tim Lambracht (16. Min.)
1:3 Eric Wöhler (45. + 1 Min.)
2:3 Linus Grosser (51. Min.)
2:4 Till Meßmann (90. + 1 Min.)
2:5 Alexander Pape (90. + 3 Min.)