Bexterhagen bekommt Bonus-Punkt

Spielbericht

(hk). Ohne aus unnötigem Schamgefühl zu erröten, freuen sich die „Reds“ über den Punktgewinn mit dem 1:1. Immerhin wird dieses doch gegen den favorisierten Nachbarn TuS Leopoldshöhe eingefahren. „Ein gewonnener Punkt. Die Mannschaft hat sich äußerst gut präsentiert“, so ein spürbar fröhlich gestimmter TuS Bexterhagen Co-Trainer Maximilian Illgner in einer ersten Reaktion bei Lippe-Kick. Etwas miesepetrig unterwegs ist derweil Leo-Cheftrainer Jan Plöger. Er trauert „mal wieder zwei verlorenen Punkten“ hinterher.

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Von Henning Klefisch

Vor allem die talentfreien Tugenden wie Kampf-, Lauf- und Einsatzbereitschaft beherzigen die Bexterhäger gnadenlos. In einer wilden ersten Halbzeit, in der zahlreiche Unterbrechungen die Partie dominieren, sind die Hausherren sogar tonangebend. „Wir waren galliger, wollten das Tor erzwingen“, so die Erkenntnis von Illgner. Zunächst scheitern die Hausherren bei einigen Abschlussaktionen noch, doch in der 44. Spielminute klingelt es im Leo-Kasten. Bexterhagen-Spielführer Eric Wöhler bedient Steve Maurice Thiede (Bild links) mustergültig per Pass in die Spitze. Dieser überwindet den Leopoldshöher Schlussmann Andre-Pascal Bultmann mit einem platzierten Abschluss. Direkt im Anschluss jedoch gleicht Marian Gamm zum 1:1-Halbzeitstand aus.

„Leo war am 2:1 näher dran als wir“

In den zweiten 45 Minuten drückt der Favorit vehement Richtung gegnerisches Gehäuse. Bexterhagen möchte die eigene Struktur nicht verlieren, kämpft leidenschaftlich um jeden Ball, doch der Druck erhöht sich peu a peu. Die Hausherren werden in die eigene Defensive gedrängt. Ihnen gelingen nur wenige Entlastungsangriffe, weshalb auch Maximilian Illgner einräumen muss: „In der zweiten Halbzeit war Leopoldshöhe am 2:1 näher dran als wir.“ Der Stolz, der in seinen Worten über seine Mannschaft mitschwingt, ist jedoch extrem. Immerhin haben die nunmehr weiterhin sieglosen Bexterhäger doch einen nachahmenswerten Kampfgeist an den Tag gelegt.

Das Illgner-Sonderlob für einspringenden Wehmeyer

„Ein Riesen-Respekt an meine Mannschaft. Deshalb haben wir uns den Punkt verdient“, betont Illgner gegenüber Lippe-Kick. Mit einer ähnlich starken Leistung könnte der lang ersehnte Dreier gegen die SG Leese/Hörstmar/Lieme tatsächlich Realität werden. Auch dem Gast aus Leopoldshöhe attestiert er allerdings eine „tolle Mannschaftsleistung.“ Ein Sonderlob nach zweijähriger Pause holt sich Fänger Dennis Wehmeyer ab. „Ein riesiges Lob. Unglaublich, was er da für Paraden gezeigt hat. Ich bin stolz, dass wir solche Leute im Verein haben. Das zeigt mir, welch einen tollen Zusammenhalt wir im Verein haben. Solche Menschen wie Dennis zeichnen unseren Verein aus.“

„Bexterhagen weiß selbst nicht, wie sie einen Punkt behalten konnten“

Plöger möchte seinem Team ganz gewiss nicht vorwurfsvoll gegenübertreten. Dafür haben es seine Jungs zu gut gemacht.

J. Plöger

Immerhin haben sie „Bexterhagen 90 Minuten keine Luft zum Atmen gelassen, es war ein Spiel auf ein Tor, aber die Kugel wollte an diesem Abend einfach nicht da rein.“ Es hat am relevanten Abschlussglück gehapert. Der letzte Funken Genauigkeit, die finale Entschlossenheit haben gefehlt, um das Siegtor zu erzwingen. Plöger glaubt: „Ich denke, am Ende weiß Bexterhagen selbst nicht, wie sie da einen Punkt zu Hause behalten konnten.“ Nach dieser aus Leo-Sicht völlig überflüssigen Punkteteilung rangieren die nimmersatten Löwen in der mittleren Etage vom Lemgoer Kreisoberhaus. Es wird mühsam, was auch Plöger bei Lippe-Kick so erkannt hat: „Wir müssen jetzt versuchen, uns von Spieltag zu Spieltag wieder heranzukämpfen, an die Plätze, wo wir hinwollen.“

Fazit: Leopoldshöhe sollte in den folgenden Übungseinheiten vermehrt Torschusstraining einbauen. Bexterhagen setzt viel Kampf und Leidenschaft entgegen, doch mehr vom Spiel und die lukrativeren Möglichkeiten haben die Leopoldshöher. Sie investieren mächtig Engagement, was aber unbelohnt bleibt.

Tore:

1:0 Steve Maurice Thiede (44. Min.)
1:1 Marian Gamm (45. Min.)