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VfL Lüerdissen: Je oller, desto doller

Spielbericht

(hk). Im Stile eines echten Spitzenteams nimmt der VfL Lüerdissen diese Partie an, gewinnt mit 4:2 auf dem Braker Walkenfeld. Der gastgebende TuS Brake startet direkt mit so einigen Hiobsbotschaften. Die drei Unterschiedsspieler Andre Kirsch, Christian Martens und Nico Dörmann senken allesamt nach dem Warmmachen den Daumen. Dementsprechend muss Brake-Coach Alexander Kirsch seinen Matchplan ummodeln.

 

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Von Henning Klefisch

 

Tjalf Deppe. Foto: Michael Reimer

Die Marschroute der Hausherren ist klar ausgerichtet. Mit reichlich Kompaktheit soll den spielstarken Lüerdissern das Betätigungsfeld entzogen werden. Das erste Mal das Netz zum Zittern bringen die Hausherren. 21 Minuten sind absolviert, als Tjalf Deppe nach einem Eckball zum Endverbraucher wird, das Runde in das Eckige befördert. Zuvor ist Kirsch per Kopf involviert, ehe Deppe mit der Fußspitze erst den gegnerischen Pfosten trifft. Den Abpraller köpft er ein. Es ist ein echter Wirrwarr vor dem Treffer, doch VfL-Spielertrainer Tim Steffen hat zuvor auch ein „klares Foulspiel“ beobachtet, was Referee Jannik Simon allerdings nicht ahndet. Auch Kirsch erkennt ein „hohes Bein“ von seinem Torschützen. In der Folgezeit treten die Lüerdisser mächtig auf das Gaspedal, fühlen sich durch den strittigen Gegentreffer motiviert. Ein Mittel, um das Braker Abwehrlabyrinth zu pulverisieren, sind lange Diagonalbälle. Vor allem Ballmagnet und Ex-Brake-Kicker Norman Wehmeier besticht in dieser Disziplin außerordentlich.

 

 

VfL-Zentrum als Game-Changer

 

 

Innerhalb von nur vier Zeigerumdrehungen verwandeln sie einen 0:1-Rückstand in einen 3:1-Vorsprung. In der 38. Spielminute fabriziert Brake-Spieler Fynn-Luca Weber ein Eigentor zum Ausgleich. Wenig später schiebt Marcus Klewe aus fünf Metern Torentfernung ein. Nach einer zuvor schönen Kombinationspassage gelangt die Kugel letztlich glücklich zu ihm. Beim dritten Lüerdisser Tor spielt Norman Wehmeier einen famosen Pass in den Raum. Diesen verwertet der nie zu bändigende Heiner Beckmann im ersten Kontakt exzellent, kreuzt den TuS Brake-Defensiven und vollendet gekonnt in das gegnerische Gehäuse. „Ein tolles Tor“, schwärmt Steffen bei Lippe-Kick. Hinzufügend: „Wir finden immer mehr Lösungen, die tief stehende Abwehr zu überspielen.“ Kirsch wählt einen Superlativ: „Ich habe immer gerne neben Heiner Beckmann (Bild links) gespielt, weil er so viel läuft. Ich kenne keinen Spieler, der so viel läuft wie er.“ Neben dem Gelobten können auch Steffen und Sebastian Lehmeier im Zentrum überzeugen. Rigoros schachmatt gesetzt wird das spielfreudige Trio nicht, agieren beim TuS Brake doch drei Spieler, die unter der Woche erkrankt sind. Sie haben nicht die nötige Kraft. Mit dem Halbzeitpfiff zappelt die Kugel erneut im Gäste-Netz. Alexander Kirsch ist der Schütze von einem Freistoß, den VfL-Torwart Luc Brunton halten kann. „So ein knappes Ergebnis ist nervig gewesen“, räumt Steffen ein.

 

Steffen holt den Hammer raus

 

In den zweiten 45 Minuten hat der Aufstiegsaspirant weiterhin den Taktstock in der Hand, lässt die Kugel geschickt durch die eigenen Reihen zirkulieren. Aber Vorsicht! Die großartige Ausgleichsmöglichkeit vergibt der Außenseiter durch Samuel Herbrandt. Er scheitert frei stehend am stark parierenden Brunton (Bild links). Der Spielertrainer belohnt zehn Minuten nach dem Seitenwechsel die gute Vorstellung mit einem Freistoß-Hammer aus rund 18 Metern Torentfernung zum 4:2. Es läuft trotz des komfortablen Vorsprungs nicht nach Wunsch für Steffen. Er vermisst „die Klarheit im zweiten Kontakt.“ Schneller und flüssiger muss hier der Ball weitergespielt werden, bieten sich trotz ausreichender Räume nicht genügend Anspielstationen. Das finale Zuspiel versandet zu häufig.

 

„Klar verdienter Sieg für uns“

 

 

Die Probleme, warum sein TuS Brake als Verlierer vom Spielfeld geht, sind schnell ausgemacht.

Alexander Kirsch

„Wir haben nicht mehr die Power gehabt. Auch nicht das Personal, um Paroli bieten zu können. Es war unser schwächstes Saisonspiel gegen unseren stärksten Gegner. Die Lüerdisser sind trotz ihres hohen Alters sehr fit, sind auch taktisch eine sehr gut abgestimmte Einheit“, weshalb er seinen Ex-Verein jetzt erst recht als eine „ganz heiße Aufstiegsaktie“ sieht. „Ein klar verdienter Sieg für uns. Aus dem Spiel heraus hatte Brake keine einzige Chance. Ich bin glücklich, dass wir weiter ungeschlagen sind. Diese Woche werde ich weiter konzentriert trainieren“, sagt Tim Steffen nach dem Spiel bei Lippe-Kick.

 

 

Fazit: Dieser Auswärtssieg ist völlig berechtigt. Lüerdissen setzt sich mit all seiner Klasse durch. Brake muss sich gegen andere Kaliber seine nötigen Punkte für den Klassenerhalt einsammeln.

 

 

Tore:

1:0 Tjalf Deppe (21. Min.)
1:1 Fynn-Luca Webel (per Eigentor; 38. Min.)
1:2 Marcus Klewe (41. Min.)
1:3 Heiner Beckmann (42. Min.)
2:3 Alexander Kirsch (45. Min.)
2:4 Tim Steffen (55. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
26. September 2021 90' Kreisliga A Lemgo 2021/22 7

Spielort

Zentrum Walkenfeld
4, Walkenfeld, Brake, Lemgo, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, 32657, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
TuS Brake202Loss
VfL Lüerdissen314Win

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