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Kopfballungeheuer Stolle köpft FSV zum Auswärtssieg

Spielbericht

(hk). Freunde! Das ist ja überhaupt nichts für schwache Nerven. Ein unfassbar aufregendes Match liefern sich die beiden Offensivgeister vom TuS Eichholz/Remmighausen und von der FSV Pivitsheide. Am Ende triumphieren die Gäste in einem Achterbahnspiel mit 4:3. TuS-Trainer Tim Hosch ist ob des Ergebnisses enttäuscht, doch verfügt über die Gabe zu differenzieren: „Mit der gezeigten Leistung bin ich absolut zufrieden.“ Immerhin präsentieren sich die Grün-Weißen als taktisch diszipliniert, verfolgen den gesteckten Match-Plan mit reichlich Passion und Engagement.

 

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Von Henning Klefisch

 

 

Alexander Schneckener

Einen Traumstart erwischt der Gastgeber in diesem Match. Nach flott heraus kombinierten Toren von Alexander-Chika Schneckener (2. Min.) und Marco Barkowski (22. Min.) wird eine zeitige 2:0-Führung bejubelt, wodurch der Gegner auf dem falschen Fuß erwischt wird. Die Grün-Weißen sind körperlich enorm präsent, hauen oft die Kugel weit in die gegnerische Spielfeldzone, lauern gierig auf die zweiten Bälle. „Da waren wir zu nachlässig, nicht wach genug, haben es selbst dann nicht geschafft, unsere Spielidee heute durchzubringen“, ärgert sich FSV-Cheftrainer Robin Haustein über eine zu große Ideenarmut im Ballbesitzvortrag.

Tilman Demmer

Für die mentale Stärkung äußerst ungünstig ist, dass Jannik Rother sogar wenige Augenblicke später einen Elfmeter zum möglichen 3:0 vergibt. Die famose Ausgangslage schenkt der TuS jedoch leichtfertig her, denn Tilmann Demmer (per Elfmeter; 25. Min.) und Eric Bokel (nach einer feinen Kombination über die rechte Flanke; 45. Min.) egalisieren den Vorsprung.

 

 

„Gedanklich mit dem Punkt schon abgefunden“

 

Tim Hosch

Hosch ärgert sich über eigenes Verschulden in diesen Szenen. Er stellt grundsätzlich fest: „Jeder Gegner, der auf uns trifft, hat die Chance zu gewinnen. Die können alle kicken.“ Zuweilen treffen sie auch. Wie etwa Jan Szage nach 74 Minuten, der mit seinem Tor für die endgültige Wende in diesem Spiel sorgt.

J. Lukas

Nur fünf Zeigerumdrehungen danach allerdings gleicht Jan Lukas per verwandeltem Handelfmeter aus. Ausgerechnet Torschütze Szage ist der Übeltäter und kassiert die Ampelkarte, genießt somit das Vorrecht bei der Duschwahl. Die Gastgeber sind am Drücker und bevölkern mit reichlich Ballbesitz die gegnerische Spielhälfte. Sie müssen nicht rotbäckig werden, würden sie in Führung gehen. Es geht aufgeregt zu, häufig kommt es zu einer Interaktion mit Referee Sebastian Lange. „Gedanklich habe ich mich mit dem Punkt schon abgefunden. Die Jungs haben weiter daran geglaubt. Das macht sie aus. Ein unfassbarer Charakter, eine unfassbare Mentalität“, glänzen dabei die Augen vom stolzen Haustein wie ein Smaragd.

 

TuS verpasst riesige Ausgleichschance

 

 

Moritz Stolle

Zum ultimativen Matchwinner steigt Moritz Stolle in der Schlussminute mit seinem Siegtor auf. Dies im Anschluss an ein Ecken-Doppel. Die erste Ecke wird noch entschärft. Beim zweiten Eckball, der nach Aussage von Hosch zumindest strittig ist, fehlt die richtige Verständigung und Positionierung beim TuS zwischen Verteidigung und Torwart Jonas Meise. Stolle freut sich darüber sehr und trifft nach einem akkuraten Landwehr-Eckstoß entscheidend. In der Nachspielzeit haben die Grün-Weißen allerdings ebenso den Torschrei auf den Lippen. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld springt die Kugel an den Pfosten und die Monstermöglichkeit ist somit vertan. Kollektives Haareraufen genießt beim TuS nach dieser Szene Hochkonjunktur.

 

„Haben unser Herz auf dem Platz gelassen“

 

Mit freier Sicht auf die Spielanlage gibt Hosch sich überzeugt, dass seine Jungs durchaus als Sieger das Spielfeld hätten verlassen können. Nicht verhehlen möchte der 36-jährige Coach, dass auch „ein wenig Slapstick“ von seinen Schützlingen bei den Gegentoren präsentiert wird. Trotzdem möchte er seinem Ensemble nicht absprechen, dass „wir unser Herz auf dem Platz gelassen haben.“ Dennoch erleiden sie eine schmerzhafte Heimniederlage, weshalb sie mit Hörste die Plätze tauschen und einem Abstiegsrang nähergekommen sind. Gewinnt Müssen am Dienstagabend sein Nachholspiel gegen Schlusslicht Türkgücü Detmold, würde der Vorsprung auf die gefährliche Zone bis auf einen Zähler zusammenschmelzen.

 

 

„Viel, wo man darauf aufbauen kann“

 

In Zukunft hofft Hosch auf mehr Match-Glück, mehr Gegenwehr, das Lösen von Fehlerketten, prangert er in einigen Szenen zudem eine gewisse Naivität an. Oft ist es die fehlende geistige Wachsamkeit nach ruhenden Bällen vom Gegner, die zu unliebsamen Gegentreffern führen. „Hinter jedem Gegentor steckt eine gewisse Geschichte“, seufzt Tim Hosch bei Lippe-Kick. Er rechnet mit einem harten und dauerhaften Kampf um den Klassenerhalt. „Wenn es am letzten Spieltag für uns reicht, drinzubleiben, dann sind wir damit genauso zufrieden.“ Im spielerischen Sektor sieht Haustein seine Jungs besser als die Hausherren. Er lobt explizit die „guten Ballpassagen“, die seine technisch beschlagenen Talente zeigen. Dennoch möchte er keineswegs die Augen vor Defiziten verschließen. „Es gibt viel, wo man darauf aufbauen kann und muss. Wir sind sehr happy über die drei Punkte und den guten Start.“

 

 

Fazit: Das kämpferische Element genießt in den zweiten 45 Minuten allergrößte Beliebtheit. Echter Spielfluss kommt nicht auf. Als ganz viel auf ein Remis hindeutet, schlägt Stolle im Stil von einem Puncher gnadenlos zu und sorgt für glückliche, dennoch nicht völlig unverdiente drei Punkte.

 

 

Tore:
1:0 Alexander-Chika Schneckener (2. Min.)
2:0 Marco Barkowski (22. Min.)
2:1 Tilmann Demmer (per Elfmeter; 25. Min.)
2:2 Eric Bokel (45. Min.)
2:3 Jan Szage (74. Min.)
3:3 Jan Lukas (per Elfmeter; 79. Min.)
3:4 Moritz Stolle (90. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
13. Februar 2022 90' Kreisliga A Detmold 2021/22 18

Spielort

Sportplatz Remmighausen
14, In der Fried, Detmold, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, 32760, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
TuS Eichholz-Remmighausen213Loss
FSV Pivitsheide224Win

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