Schmiech trauert dem Dreier nach

Spielbericht

(hk). Ohne Sieger endet die nachbarschaftliche Begegnung zwischen dem TuS Eichholz/Remmighausen und dem Türkischen SV Horn. „Alles in allem ein absolut gerechtes Ergebnis“, bilanziert TuS-Trainer Tim Hosch gegenüber Lippe-Kick. Durchaus enttäuscht zeigt sich Gäste-Coach Thorsten Schmiech nach diesem 1:1. „Für uns ist das zu wenig.“ So haben seine Jungs doch zahlreiche hochwertigste Möglichkeiten vergeben, weshalb er sich überzeugt zeigt: „Bei konsequenter Nutzung unserer Möglichkeiten hätte das Spiel auch 8:2 ausgehen können.“

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Von Henning Klefisch

Bünyamin Yilmaz

Im ersten Spielabschnitt sieht Hosch seine Jungs in der besseren Verfassung, mit einem Mehrwert an Torabschlüssen. „Wir haben uns das Tor erarbeitet“, meint er das von Bünyamin Yilmaz produzierte Eigentor kurz vor dem Halbzeitpfiff. Die Egge-Kicker suchen ihr Heil in einem schnellen Vertikal-Spiel, womit sie ihre flinken Winger in Position bringen, die leidenschaftlich auf das gegnerische Gehäuse zustürmen. Vor allem die zudem technisch versierten Außenbahnspieler sind ständige Gefahrenherde. Eine völlig andere Herangehensweise präferiert Eichholz/Remmighausen, das vor allem über die Zentrale einige passable Spielzüge initiiert.

Schmiech hadert: „Unvermögen, Überheblichkeit und zu viel Egoismus“

Noch besser im Spiel drin sind die Gäste in den zweiten 45 Minuten, entfachen sie ein regelrechtes Powerplay. Es fehlt indes zunächst die Belohnung in Form von einem Tor, lassen es die Schmiech-Schützlinge an der relevanten Ruhe im Torabschluss mangeln.

Alexander Schneckener

Alexander-Chika Schneckener pariert an diesem Tag überragend, vereitelt somit mehrere sichere Tore für die Horner. Schmiech prangert das eigene „Unvermögen, Überheblichkeit und zu viel Egoismus“ an, warum die Monster-Möglichkeiten nicht mit einem Torerfolg belohnt werden. „Ein-, zweimal bekommen wir mit Glück kein Gegentor“, bilanziert Hosch via Lippe-Kick. In der 62. Minute klingelt es dennoch hochverdient im TuS-Kasten, als Sergio Frey nach einem Freistoß den Ausgleich markiert. In der Folgezeit beobachtet Hosch ein „verteiltes Spiel“, in dem beide Teams zu Torabschlussaktionen kommen. Ab der 85. Minute müssen die Gäste nach einer roten Karte gegen Akin Can zudem in Unterzahl weiterspielen.

„Wir schütteln uns kurz durch“

T. Hosch

Die Grün-Weißen steigern sich in der Endphase mit einem Mann mehr, weshalb Hosch findet: „In den letzten fünf Minuten haben wir die besseren Möglichkeiten, spielen es aber nicht clever aus.“ Deshalb betrachtet er diese Punkteteilung mit Blick auf die gesamten 90 Minuten als berechtigt. Einen „guten Job“ erledigt das Schiedsrichtergespann um Philip Dräger und seine Assistenten Alexander Blitze und Stefan Lang, lobt Tim Hosch diese im Gespräch mit Lippe-Kick. Angetan zeigt sich Schmiech von der Einstellung und Moral seiner Jungs, die sogar mit zehn Akteuren den Sieg im Blick haben, ein erhöhtes Risiko gehen, wodurch dem Gegner einige Umschaltaktionen offeriert werden. „So nehmen wir den Punkt mit, schütteln uns kurz durch und versuchen, an der Konsequenz vor dem Tor zu arbeiten, um am Sonntag gegen Diestelbruch/Mosebeck effektiver zu werden.“

Fazit: Mit mehr Eiseskälte und Entschlossenheit im Torabschluss wäre ein Auswärtssieg für den Türkischen SV Horn keine Illusion gewesen. So aber müssen sich die Schmiech-Spieler mit einer Punkteteilung begnügen.

Tore:

1:0 Bünyamin Yilmaz (per Eigentor; 45. Min.)
1:1 Sergio Frey (62. Min.)

Das zum Spiel. Etwas anderes belastet die Gäste sehr. Mit den Aussagen von seinem Gegenüber im Lippe-Kick-Vorbericht kann sich Schmiech nicht anfreunden. So teilt er nun mit: „Was mich allerdings richtig ärgert, ist die Tatsache, dass im Vorfeld des Spiels vonseiten des TuS öffentlich davon gesprochen wird, dass man sich gegen uns benachteiligt behandelt fühlt und durch ein Schiedsrichtergespann hofft, besser behandelt zu werden. In einer Sprachnachricht an uns im Vorfeld aber davon spricht, dass man dadurch seine eigenen Spieler „erziehen“ will! Ich kann ehrlich gesagt diese Aussagen im Vorbericht nicht nachvollziehen und möchte meinen Trainerkollegen gerne nochmal an die Spuck-Attacke seines spielenden Co-Trainers im Pokalspiel erinnern, der vom die Eichholzer so benachteiligenden Schiedsrichter Volker Schäfer nicht vom Platz gestellt wurde. Für mich wäre eine weitere Zusammenarbeit mit einem spuckenden Spieler undenkbar, aber das ist Sache des Vereins.

Thorsten Schmiech

Sich dann aber im Nachgang als benachteiligt darzustellen, halte ich zumindest für fragwürdig. Der Betreiber dieser Seite war damals als Journalist persönlich vor Ort und hatte nach meiner Erinnerung nach dem Spiel ebenfalls zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, der TuS wäre benachteiligt worden, sondern sprach vom Glück, dass der Schiri das Rotzen nicht gesehen hat. Hätte der TuS intern beschlossen, wir wollen ein Gespann aus diesen Gründen, ist das völlig okay. Aber öffentlich von einer steten Benachteiligung gegen den TSV Horn zu sprechen, ist respektlos! Dass daraus resultierend dann auch noch ein bereits woanders angesetzter Schiedsrichter für das Spiel angesetzt wird, zeigt die Auswirkungen. Ich würde mir für die Zukunft wünschen, dass der Verein und die Mannschaft die Dinge intern aufarbeiten, intern Entscheidungen treffen und nicht mit öffentlichen Äußerungen, die sinngemäß lauten: Wir werden gegen den Türkischen SV Horn immer benachteiligt. Auswirkungen auf die Ansetzung werden vielleicht dann auch auf die Spielleitung haben.“