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Warner Willhelm weckt seine Spieler auf

Spielbericht

(hk). Wenn man ein Mensch ist, der die Dinge nicht unbedingt hinterfragt, vielmehr einfach so hinnimmt, dann sieht dieser 4:0-Auswärtssieg vom TuS Bexterhagen II nach einer glasklaren Angelegenheit aus. Okay, natürlich ist vor allem der Fußballsport eine knallharte Ergebnisarithmetik. Allerdings zeigt sich Frank Willhelm, der Coach der gastgebenden TuS Helpup, schon arg enttäuscht, denn innerlich spürt er, dass mehr möglich gewesen wäre. So betont er doch bei Lippe-Kick: „Wir haben eigentlich 60 Minuten das Spiel komplett im Griff“, um allerdings ebenso eine gehörige Portion an Pragmatismus zu zeigen: „So ist Fußball.“

 

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Von Henning Klefisch

 

 

Max Mäscher

Na, schau mal einer an! Gleich vier Tore erzielen die Reds nach – mehr oder weniger – trostlosen letzten Wochen. Die angekündigte Umstellung von Trainer Dennis Lütkehölter scheint somit gefruchtet zu haben.
In der Anfangsphase sind es aber zunächst die Hausherren, die gleich dreimal vor dem Tor von Max Mäscher auftauchen. Entweder passt der letzte Ball nicht, oder Mäscher hält, wie im ganzen Spiel, hervorragend. „Dass es am Anfang etwas holpert und Helpup auf das frühe Tor geht, war uns durchaus bewusst. Da hatten wir das nötige Glück“, gesteht der Gästecoach ein. Die TuS Helpup hat auch weiterhin die Mehrzahl an Ballbesitz. Die Gäste ziehen sich kompakt zurück. „Das war auch durchaus der Spielplan, auch wenn es nicht schön anzusehen war“, so Lütkehölter im Gespräch mit Lippe-Kick.

 

 

Willhelm vermisst den Abseitspfiff

 

Nach exakt 57 Minuten schlägt der Ball zum ersten Mal im von Mirko Leesemann gehüteten Gehäuse ein. Die Bexterhäger hauen in Person von Kai Hansen einen Freistoß von der Mittellinie in den gegnerischen Strafraum. Linus Grosser (Bild rechts) lauert am zweiten Pfosten, sagt artig Dankeschön und erzielt das 1:0. Willhelm ist konsterniert, urteilt: „Der Ball ist 50 Meter in der Luft und wir pennen im Kollektiv.“ Vielleicht trägt der Fußball-Gott in diesem Moment das Gewand von einem Richter. Willhelm befürchtet nämlich: „Wer seine Chancen nicht nutzt, der bekommt halt die letzten Gurken rein. Passt gerade zu der Form, in der wir sind!“ In der 78. Spielminute beult sich zum zweiten Mal das Helpuper Netz. Aboubacar Soumah (Bild links) ist erfolgreich, als er seinen Turbo über die rechte Seite zündet, aus 15 Metern die Kugel in den Torwinkel knallt. Für Willhelm geht diesem zweiten Treffer „eine klare Abseitsposition voraus.“ Lütkehöhler beobachtet die Langzeitwirkung: „Damit hatten wir Helpup den Stecker gezogen.“ Per Doppelschlag bauen Dominik Niekamp (83. Min.) und Marc Stuhlmeyer (84. Min.) den Vorsprung weiter aus. Nach Ansicht von Frank Willhelm sind diese beiden Treffer „Zufallsprodukte, ‚wo wir nicht einen, sondern zwei, drei Zweikämpfe im Vorfeld verlieren, die man nicht verlieren sollte.‘“

 

 

„Dann wird es halt eng!“

 

 

Frank Willhelm

Diese Niederlage ist auch deshalb umso ärgerlicher für ihn, weil seine Mannschaft auch allerbeste Möglichkeiten nicht im gegnerischen Kasten unterbringt. Deshalb sind die Hausherren folglich nicht berechtigt, irgendwelche Punkt-Ansprüche stellen zu dürfen. Genügend Zeit, um Wunden zu lecken, ist nun vorhanden. In der folgenden Woche haben die Helpuper nämlich spielfrei. Frank Willhelm zeigt sich erwartungsfroh, wenn er Lippe-Kick in den Notizblock diktiert: „Mal schauen, ob wir das angeschlagene Leck wieder etwas in die Spur bekommen. Wenn uns das nicht gelingt und einigen Akteuren egal ist, was hier passiert, dann wird’s halt eng“, wählt er eine leicht verständliche Sprache in Richtung seiner Schützlinge. Die Tabelle ist gerecht. Die listet die Turn- und Sportlustigen an Position 14. Ein Punkt Bonus auf einen Abstiegsrang, wo aktuell der TuS Leopoldshöhe II steht, ist wahrlich dürftig. Dabei möchte er sich jetzt nicht in einer sinnlosen Grundsatzdiskussion verirren: „Verdient oder nicht verdient, am Ende stehen wir mit leeren Händen da und man muss auch sagen, dann zurecht.“

 

 

„Haben das umgesetzt, was wir spielen wollten“

 

Ein Muster an Kaltschnäuzigkeit ist dagegen der TuS Bexterhagen II, der „aus fünf Chancen vier Tore macht.“ Konträr die Helpuper: „Wir bekommen aus sechs Chancen nichts über die Linie.“ Daher schmunzelt Willhelm angestrengt: „Der Sommerausflug für Bexterhagen II hat sich gelohnt!“ In guter Stimmungslage befindet sich derweil Gästecoach Lütkehölter, der schlussfolgert: „Die Jungs haben das umgesetzt, was wir spielen wollten. In den Momenten, wo es mal eng wurde, war Max Mäscher zur Stelle. Vorne waren wir eiskalt und läuferisch überragend. Von der Bank konnten wir endlich mal nachlegen. Die Auswechslungen waren bei den hohen Temperaturen auch nötig. Das fehlte uns in den letzten Wochen leider.“ Neben dem starken Auftritt von A-Jugend-Spieler Linus Grosser, lobt er außerdem noch die Leistung von Schiedsrichter Sascha Kreye. Einmal mehr ein Muster an Souveränität, Körpersprache und Fachkenntnis.

 

 

Fazit: Ein Fußballspiel, auf das die Helpuper auch noch in 20 Jahren kopfschüttelnd zurückblicken werden. Sie sind emsig, spielen sich zahlreiche Torchancen heraus, doch der lippische Kevin Trapp, Max Mäscher, pariert mehrfach ausgezeichnet. Was Kaltschnäuzigkeit ist, beweisen die Reds auf vorbildliche Art und Weise.

 

Tore:
0:1 Linus Grosser (57. Min.)
0:2 Aboubacar Soumah (78. Min.)
0:3 Dominik Niekamp (83. Min.)
0:4 Marc Stuhlmeyer (84. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
15. Mai 2022 90' Kreisliga B2 Lemgo 2021/22 26

Spielort

Sportplatz Helpup
Am Sportpl. 11, 33813 Oerlinghausen, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
TuS Helpup000Loss
TuS Bexterhagen II044Win

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