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Knöfel-Kicker erteilen Di-Mo eine Lehrstunde

Spielbericht

(hk). Die Horner Fußballer belegen gutgelaunt das Sonnendeck. An der Tabellenspitze im Detmolder Kreisoberhaus thront der Türkische SV Horn mit zwölf Punkten. Zwei Zähler dahinter lauert der Lokal-Rivale TuS Horn-Bad Meinberg als Tabellenzweiter. Wie die Kicker von Erfolgstrainer Toni Knöfel den Nachbarverein SV Diestelbruch-Mosebeck in alle Einzelteile zerlegt haben, ist aller Ehren wert. Am Ende steht ein überragender 6:1-Heimsieg der Kurstadt-Kicker. Knöfel schwärmt nach diesem Gala-Auftritt enthusiastisch bei Lippe-Kick: „Eine durchweg souveräne Vorstellung meiner Truppe.“ Ein spürbar enttäuschter Arne Dreier schnauft: „Eine unterirdische Leistung von uns. Ganz, ganz schlecht. Wir finden zu keiner Phase der Partie in diese hinein“, schüttelt der sportliche Leiter vom SV Diestelbruch-Mosebeck dauerhaft mit dem Kopf.

 

 

Von Henning Klefisch

 

 

Selcuk Cakil

In den Übungseinheiten haben die TuS-Spieler schon häufiger eine bemerkenswerte Kostprobe ihrer Fähigkeiten demonstriert. Gegen Di-Mo gelingt es jetzt auch im Ernstfall. Durch ein extrem hohes Pressing setzen sie die Gäste unter Druck. In den Anfangssequenzen stockt es indessen zu häufig im eigenen Angriffsdrittel an der richtigen Lösung, um diese Überlegenheit auch in Torgefahr umzumünzen. In der elften Spielminute allerdings zappelt die Kugel im Dörenwald-Gehäuse. Nach einem erfolgreichen Balldiebstahl wird der ehemalige Bundesliga-Crack Daniel Brinkmann per Steckpass überragend in Position gebracht. Mutterseelenallein steht er vor Di-Mo-Torwart Selcuk Cakil. Äußerst empathisch, wie er dem mitgelaufenen Hendrik Laabs die Kugel zur 1:0-Führung formvollendet serviert. Keine Minute später genießt Laabs links im gegnerischen Strafraum völlige Entfaltungsfreiheiten, passt das Objekt der Begierde quer zu Dennis Barner. Bum-Bang-Barner macht das, was er am besten kann: Er schießt den Ball in das gegnerische Gehäuse. Dadurch verdoppelt der Edeltechniker die Führung.

 

„War überrascht über die Lethargie von Diestelbruch-Mosebeck“

 

 

Marcel Brinkmann

Toni Knöfel beobachtet mit Wohlwollen, aber auch mit Argwohn: „Anschließend war das Spiel in unserer Hand, aber der Unparteiische hat in der Phase jeden Kommentar und jede Situation auf beide Seiten gepfiffen und mit Gelb geahndet.“ Nach der Karten-Trilogie nehmen wieder die Hausherren auf dem Fahrersitz Platz. Nach einer halben Stunde Spielzeit demonstrieren sie ihre enorme Spielstärke. Laabs genießt das Urheberrecht an diesem schönen Spielzug, der von Marcel Brinkmann gekonnt finalisiert wird. Knöfel zuckt etwas verdutzt mit den Schultern und befindet: „Ich selber war überrascht über die Lethargie von Diestelbruch-Mosebeck. Sie hatten bis dato keinen Zugriff zum Spiel und wirkten wirklich geschockt von unserer Effektivität.“ Dennoch gelingt ihnen nach einem ruhenden Ball zwei Minuten vor dem Seitenwechsel durch Malte Wrenger das 3:1-Anschlusstor. „Der Freistoß entsprang eines harmlosen Protestes von einem meiner Spieler. Aber der Schiedsrichter hatte nicht seinen besten Tag“, würde er dieser Freistoß-Entscheidung kein Like geben, wäre diese eine Facebook-Seite. Knöfel ist traditionell ein äußerst interessierter Zeitgenosse, der allzu gerne beim Kartenspieler sich so manche Informationen beim Kabinengang abholt. „In der Halbzeitpause musste ich sogar fragen, wie viele Spieler bei uns Gelb haben. Weil der Schiedsrichter nicht geizig damit umging.“ Es dominiert bei Knöfel jedoch das positive Gedankengut, denn bis zum Halbzeitpfiff ist es die „beste Saisonleistung“ seiner Mannschaft.

 

Daniel Brinkmann-Show per Doppelpack

 

Toni Knöfel

Entscheidend für den Gastgeber ist es, auch im zweiten Abschnitt an die famose Leistung aus den ersten 45 Minuten anzuknüpfen, es nicht zu entspannt angehen zu lassen. Was ein Lächeln in sein Gesicht zaubert: „Aber die Mannschaft hat einfach weitergemacht und Diestelbruch-Mosebeck komplett unter Druck gesetzt, und das schon an deren 16-Meter-Raum.“ Zehn Minuten nach dem Seitenwechsel stockt der stark aufspielende Laabs zum 4:1 auf. Zeitig erobern sich die Horner das Spielgerät und vollenden geschickt. Da Laabs und auch Marco Stellmach akut von einer Ampelkarte bedroht sind, wechselt Knöfel sie aus Selbstschutz vorzeitig aus. Felix Tcheon und Chris Capelle bekommen ihre Einsatzminuten. Wohl der, der über solche Wechseloptionen verfügt. Per Doppelschlag (58.; 62. Min.) glänzt Daniel Brinkmann, demonstriert damit „seine individuelle Klasse.“ Auch hier sind es frühzeitige Ballgewinne, die bei den Toren begünstigend wirken. Nach diesem Doppelschlag lassen es die Hausherren etwas ruhiger angehen, ohne allerdings dem SV Di-Mo zu viele Entfaltungsmöglichkeiten zu gestatten.

 

„Heute hat es echt Spaß gemacht“

 

Toni Knöfel bilanziert abschließend gegenüber Lippe-Kick: „Klar war Diestelbruch-Mosebeck heute nicht mit Herz und Seele dabei, aber das, was ich heute von der Mannschaft gesehen habe, hat echt Spaß gemacht. Ich denke, für alle Zuschauer und Anwesende war es ein guter Auftritt.“ Hilfreich ist auch die Langzeitwirkung, denn die Horner haben mächtig Selbstvertrauen getankt. Mit dem Rückenwind gehen wir natürlich mit einem guten Gefühl in die Trainingswoche und in das Spiel gegen die SG Belle/Cappel.

 

 

„Hat gut ausgesehen, was sie gemacht haben.“

 

Hendrik Laabs

„Ein auch in der Höhe verdienter Sieg für den TuS Horn-Bad Meinberg“, resümiert Dreier. Fortführend: „Beeindruckend, dass sie selbst nach einem 3:1 früh draufgehen, Lust haben. Das hat gut ausgesehen, was sie gemacht haben.“ Folglich steht für ihn als Konsequenz: „So kann man ein Spiel in der Kreisliga A gewinnen.“ Einerlei. Andererseits: „So, wie wir heute gespielt haben, gewinnt man kein Spiel in der Kreisliga A.“ Jetzt fordert er von seinem Team, dass sich der Erfolg „zurückerarbeitet werden muss.“ Mehr Kampfgeist entwickeln, ein erhöhtes Maß an Konzentration, weniger Ärger über potenzielle Platzfehler zeigen. Denn: „Der Platz im Waldstadion war sicherlich nicht der beste, aber der TuS Horn-Bad Meinberg hat auch auf diesem Platz gespielt und sie haben Fußball gespielt. Herzlichen Glückwunsch.“

 

 

 

Fazit: In allen Facetten von dieser Partie drückt der TuS Horn-Bad Meinberg diesem Spiel seinen Stempel auf. In dieser Form sind die Knöfel-Kicker ein echter Kandidat für den Bezirksliga-Aufstieg. Anders der SV Diestelbruch-Mosebeck. Die Gäste mutieren zu einem Spielball, lassen es mit sich geschehen. In den Zweikämpfen verhalten sie sich körperloser, als jede Nonne auf einer Ü30-Party.

 

 

Tore:
1:0 Hendrik Laabs (10. Min.)
2:0 Dennis Barner (11. Min.)
3:0 Marcel Brinkmann (30. Min.)
3:1 Malte Wrenger (43. Min.)
4:1 Hendrik Laabs (55. Min.)
5:1 Daniel Brinkmann (58. Min.)
6:1 Daniel Brinkmann (62. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
11. September 2022 90' Kreisliga A Detmold 2022/23 5

Spielort

Waldstadion Bad-Meinberg
Am Waldstadion 10, 32805 Horn-Bad Meinberg, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
TuS Horn-Bad Meinberg336Win
SV Diestelbruch-Mosebeck101Loss

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