Newcomer Hünkemeier knallt „Junx“ weiter

Spielbericht

(hk). Der TuS Horn-Bad Meinberg verliert, ist trotzdem ein Gewinner. Wäre ein im lippischen Fußball völlig ahnungsloser Zeitgenosse am Dienstagabend im Waldstadion zu Besuch gewesen, er hätte einen Klassenunterschied nicht unbedingt erkannt. Der neue TuS-Coach Toni Knöfel hat den ehemaligen Verbandsligisten offenbar wachgeküsst. Nach einer bärenstarken Leistung unterliegt der A-Ligist dem Bezirksliga-Vertreter SV Eintracht Jerxen/Orbke nach zwei späten Toren mit 0:2. Knöfel applaudiert innerlich, als er bei Lippe-Kick resümiert: „Vom Klassenunterschied war bis zum 0:1 nichts zu merken.“

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Von Henning Klefisch

Marco Schlobinski

Taktisch sind die Hausherren äußerst clever aufgestellt. Defensiv gewähren sie dem Favoriten nur wenig Betätigungsfeld und im Angriffsspiel sind es Konterattacken, mit denen der eigene Erfolgsweg beschritten werden soll. Die Prämisse legen die Knöfel-Kicker auf eine akkurate Verteidigungsleistung, überlassen dem Favoriten freiwillig die Spielkontrolle. „Sie haben uns so das Leben schwer gemacht“, analysiert Jerxen/Orbke-Trainer Marco Schlobinski bei Lippe-Kick. Im ersten Abschnitt finden die „Junx“ kaum eine Lücke im gegnerischen Abwehrlabyrinth. Knöfel attestiert seinen Jungs: „Wir haben taktisch und läuferisch locker mitgehalten und konnten als Team überzeugen.“ Erfreut konstatiert er, dass diese Begegnung ihm neue Erkenntnisse liefert.

„Dann haben wir einen anderen Verlauf“

In den zweiten 45 Minuten agieren die Hausherren mutiger, sehen mehr Räume beim Gegner, die sie geschickt bespielen.

Kevin Pietsch

Mitte der zweiten Halbzeit vergibt der TuS sogar die Chance zum Führungstreffer. „Wenn wir davon eine nutzen und klarer in unseren Aktionen sind, dann haben wir einen anderen Verlauf“, frohlockt Knöfel, der in den eigenen Aktionen die letzte Überzeugungskraft vermisst. Seine Männer scheitern einmal an der SVE-Defensive und einmal am aufmerksamen gegnerischen Fänger Denis Deli. Die Eintracht hat deshalb Schwierigkeiten im Spiel, da sie ab der Mittellinie besonders eng beschattet werden, zudem die Kurstädter in den direkten Duellen mit viel Rigorosität brillieren. Der SVE besitzt den längeren Atem, trifft durch Ben Luca Hünkemeier (82. Min.) und Kevin Pietsch (89. Min.) spät zum 2:0-Erfolg. Newcomer Hünkemeier ist der Matchwinner, legt er doch beim zweiten Treffer in bester Tor-Butler-Manier auf.

Schlobinski nickt zufrieden

T. Knöfel

„Mein Respekt geht aber an die Mannschaft, die sich komplett selber motiviert hat für dieses Spiel. Ich hielt eine Ansprache, die einen Vorbereitungsspielcharme hatte“, gibt Toni Knöfel bei Lippe-Kick unverblümt zu. Der siegreichen Eintracht aus Jerxen/Orbke gratuliert er artig zum Weiterkommen in das Viertelfinale. „Sie haben sicherlich mehr Ballbesitz gehabt, aber das sollte für einen höherklassigen Gegner auch der Anspruch sein.“ Der Sprung in die Runde der letzten acht geht für seinen Gegenüber völlig in Ordnung, resümiert dieser bei Lippe-Kick: „Über die 90 Minuten gesehen, sind wir klar die bessere Mannschaft. Wir gewinnen verdient. Mit dem Ergebnis, dem Weiterkommen und dem Auftritt bin ich sehr zufrieden.“

Fazit: Mühsam und mit zwei Toren in der Crunch-Time zieht der Bezirksligist in das Pokal-Viertelfinale ein. Letztlich ist es schon verdient, weil sie einfach mehr Spielanteile haben, mehr Torgefahr ausstrahlen. Einige Schulterklopfer darf aber der TuS Horn-Bad Meinberg einheimsen, bietet er dem Favoriten selbstbewusst und taktisch diszipliniert die Stirn.

Tore:

0:1 Ben Luca Hünkemeier (82. Min.)
0:2 Kevin Pietsch (89. Min.)