Der vierte Sieg des SC St. Pauli II

Spielbericht

(ts). Letztes Jahr noch arg von Personalproblemen und Verletzungspech verfolgt, lässt der Sportclub in dieser Spielzeit durchblicken, welches Potenzial man auf den Platz bringen kann, wenn der Kader ausreichend besetzt ist. Mit diesem Sieg findet der SC auch zu seinen Tugenden zurück, nachdem man zuletzt nicht ganz in der Spur gewesen ist.

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Von Thomas Sauerbier

Kubilay Ayar, der Trainer des TuS Leopoldshöhe II, hat einen suboptimalen Start in den Fußballsonntag. Der Stammtorhüter ist seit zwei Wochen verletzt. Nun erfährt er, in der Frühe, dass der zweite Keeper mit Magen-Darm-Problemen ausfällt, ebenso wie ein weiterer Stürmer.

Schlechte Vorzeichen

Die erste Mannschaft wird an diesem Spieltag mit Akteuren aus der zweiten verstärkt. Somit muss der Kader der Dritten mit Verstärkung für die zweite Mannschaft herhalten und schlussendlich steht ein Feldspieler zwischen den Pfosten. Ayar sieht seine Elf dennoch gut starten. Der Ball läuft gut, man kombiniert gut und geht durch Melvin Schulz (Bild rechts) in der achten Minute in Führung. Nur fünf Minuten später kann Daniel Ziefle jedoch ausgleichen.

Schöne Tore

Matthias Wattenberg

Wladimir Olfert, der Coach des SC St. Pauli II, gesteht dem Widersacher zu, dass der erste Treffer schön herausgespielt wird und lobt, im selben Atemzug, auch den Ausgleich, ein Freistoßtor, „direkt in den Knick“. Und er führt weiter aus: „Das Spiel ist insgesamt recht ausgeglichen, mit Chancen auf beiden Seiten“, lautet sein Eindruck von der ersten Spielhälfte. In der 23. Spielminute erzielt Matthias Wattenberg den Treffer, der den 1:2-Halbzeitstand markiert.

Fehldeutung

Nach dem Seitenwechsel kommt es zu einer Situation, in der Jaden Klotz (Bild rechts), ein Verteidiger des SC, einen Ball per Fallrückzieher auf der Linie klärt, dabei allerdings auf einem Gegenspieler landet, der die Situation fehldeutet und eine Absicht vermutet. Olfert berichtet in der Folge von einem Tritt gegen den liegenden Verteidiger und denkt, dass die anschließende Gelbe Karte auch eine andere Farbe hätte haben können.

Der SC St. Pauli II nutzt die Systemumstellung von Leo II

Paul Jonathan Hauck

Olfert sieht den Kontrahenten auf „Dreierkette und Doppelspitze“ umstellen. Die dadurch entstehenden Räume kann der SC nutzen und immer wieder Konter fahren. Mit einem Freistoß erhöht Paul Jonathan Hauck dann den Vorsprung für den SC St. Pauli II in der 86. Minute auf 1:3, bevor Matthias Wattenberg mit seinem zweiten Treffer in diesem Match den 1:4-Endstand in der letzten Spielminute markieren kann. Dabei kann der Sportclub die offensive Ausrichtung des Gegners ausnutzen und einen Konterangriff zum Torerfolg führen.

Der SC legt die richtige Einstellung an den Tag

Wladimir Olfert

Wladimir Olfert räumt ein, dass der Sieg „vielleicht etwas zu hoch“ ausfällt. Dennoch kann er zufrieden feststellen: „Wir haben heute ein richtig gutes Spiel gemacht und auch verdient gewonnen. Heute hat die Einstellung gepasst, jeder hat alles rausgehauen und gekämpft, bis es nicht mehr ging.“ Olfert prophezeit „eine erfolgreiche Zeit“, sollte man weiterhin so auftreten.

Ein sportlicher Verlierer

Die Höhe der Niederlage schreibt Kubilay Ayar dem Umstand zu, dass man in der zweiten Spielhälfte auf eine deutlich offensivere Ausrichtung baut. Ob man nun 1:2 oder 1:3 oder 1:4 verliert, macht dabei keinen Unterschied. Man möchte alles versuchen, das Spiel noch zu drehen. Er gesteht dem Gegner zu, klug zu agieren, auf Konter zu lauern und diese dann auch zu nutzen.

Der Gewinn des TuS Leopoldshöhe II an diesem Tag

Der SC St. Pauli II verbucht verdiente drei Punkte, seiner Meinung nach. Doch was für ihn einen viel höheren Wert als die Zähler hat, ist die Tatsache, dass seine Mannschaft am heutigen Tag als Einheit auftritt. „Das war für uns ein Riesenschritt nach vorne“, stellt er fest. Statt einander Vorwürfe zu machen, sieht er heute, wie die Akteure in den Reihen des TuS Leopoldshöhe II einander aufbauen, sich als Team begreifen und dementsprechend handeln. Mit oder ohne Zähler – der Coach verbucht einen deutlichen Gewinn an diesem Spieltag.

Fazit: Beide Coaches sind heute ausgesprochen zufrieden mit dem jeweiligen Teamgeist der Akteure. Das hat einen höheren Wert als verbuchte Punkte.

Tore:
1:0 Melvin Schulz (8. Min.)
1:1 Daniel Ziefle (13. Min.)
1:2 Matthias Wattenberg (23. Min.)
1:3 Paul Jonathan Hauck (86. Min.)
1:4 Matthias Wattenberg (90. Min.)