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TuS Leopoldshöhe II — TuS Asemissen II

Spielbericht

Pistors Schachzug bringt den Auswärtsdreier

 

(hk). Das letzte Spiel endet für den TuS Asemissen II-Coach Jascha Pistor mit einem Derbysieg. Erst eine Minute vor dem Abpfiff trifft Lasse Huitema zum 4:3-Auswärtssieg bei der Reserve des TuS Leopoldshöhe. Max Meckelmann, der Gästespieler, hadert: „Für uns ein unwürdiger Abschluss der Saison.“ Die Asemisser müssen gleich acht Stammkräfte ersetzen, erlebt diese Mannschaft ihre Uraufführung in dieser Zusammensetzung. Unter diesen Voraussetzungen schlägt sich Asemissen II ziemlich ordentlich. Pistor gibt dafür ein Like, sagt: „Es war noch einmal ganz schön, am Ende zum Abschluss einen Sieg einzufahren.“

 

Von Henning Klefisch

 

Es verärgert Meckelmann spürbar, dass sich seine Mannschaft nach dem 3:3 von Jan Alexander Sunkovsky (88. Min.) nur eine Zeigerumdrehung später das entscheidende Gegentor fängt. Es gibt in einer hitzigen Schlussphase zudem noch drei rote Karten, zwei für die Hausherren, eine für die Gästemannschaft. Meckelmann sagt dazu: „Das schlimmste für mich sind allerdings die beiden roten Karten. Wir verstehen uns als Verein, der Fair-Play hochhält. Dementsprechend darf uns so etwas nicht passieren.“ Dazu später mehr. Dabei können die Leos durchaus stolz auf sich sein, holen sie doch dank einer engagierten Vorstellung einen 0:2-Rückstand auf. Maximilian Rost (12. Min.) und Tim Fahrmeier (per Eigentor; 19. Min.) bringen den Nachbarverein frühzeitig entscheidend in Führung. Dennis Cömert trifft wenige Minuten vor der Halbzeitpause zum 1:2 mit einem formvollendeten Kopfball nach einer Ecke, Fahrmeier kurz nach dem Wiederanpfiff dieses Mal in das richtige Tor. Pistor prangert die fehlende Wachsamkeit seiner Schützlinge in dieser Szene an.

 

„Ohne Pistor wäre die Kreisliga nicht vorstellbar“

 

Dass das Kellerkind spielerisch den Asemissern klar unterlegen ist, ist offensichtlich. Wieder Rost schießt Asemissen II nach 69 Minuten erneut in Führung, ehe die aufregende Schlussphase folgt. Sunkovsky markiert in der 88. Minute den Ausgleich für die blau-weißen Löwen. 60 Sekunden danach

M. Rost

trifft Huitema zum späten Siegtor. Ein taktischer Schachzug von Pistor in seinem letzten Spiel: Seinen Assistenten Marius Frys stellt er ab der 80. Minute von der Innenverteidigung in den Angriff. Maximilian „Fox in the box“ Rost darf dafür seine Fähigkeiten im Strafraum unterstreichen, aber im eigenen, wird er in die letzte Abwehrkette abkommandiert. Frys glänzt mit einem Steckpass, setzt damit Huitema in Szene, der eiskalt vollendet. Max Meckelmann sagt in Richtung vom scheidenden Gästecoach: „Dennoch, und bei aller Konkurrenz, möchte ich Asemissen für ein geiles Derby danken, und Jascha Pistor alles Gute für die Zukunft wünschen. Ohne Typen wie ihn, die ihre Freizeit für uns Hobby-Kicker opfern, wäre die Kreisliga nicht vorstellbar.“

 

Drei späte Platzverweise in einer fairen Partie

 

Während Pistor der lokalen Fußballszene erst einmal den Rücken kehrt, muss Leopoldshöhe II in der folgenden Sommerpause einiges anders, deutlich besser machen, um besser abzuschneiden als in dieser Spielzeit. „Ein großer Dank geht entsprechend auch an unseren Trainer/Torwart/Vorstand und Maskottchen Carsten Schulze (Bild rechts), der sich diese Saison für nichts zu schade war, und im Tor so einige Stürmer zur Verzweiflung getrieben hat. So ein Einsatz ist für mich Kreisliga“, wird Schulze zukünftig nicht nur Bälle halten, sondern auch die Planungen intensivieren müssen. Einzig aufgrund des Rückzugs vom TuS Asemissen III und des TSV Schötmar II haben die blau-weißen Löwen den Klassenerhalt gepackt. Pistor kratzt sich am Kopf: „Etwas kurios, dass bei so einem Spiel, wo es um rein gar nichts mehr ging, doch tatsächlich noch drei glatt rote Karten fielen. Spiegelt aber nicht wirklich das Spiel wider, da es eigentlich über den gesamten Verlauf ein sehr faires Spiel war“, kassieren die Leo II-Kicker die beiden roten Karten für eine Tätlichkeit (Ahmad Mohammad) und ein überhartes Einsteigen (Matthias Schapeler). Asemissens Philip Kochsiek schluckt den roten Karton, da er einen Leo-Kicker wegschubst, nachdem dieser an der Mittellinie unnötig und derbe Frys umsenst.

 

Pistors große Dankbarkeit

 

Für Pistor überwiegt aber eindeutig: „Ich möchte mich auf diesem Wege auch nochmal bei meinen Jungs bedanken, die mich über die zwei Jahre begleitet haben, es war im Ganzen eine positive Zeit für mich, in der ich tolle Leute kennengelernt habe und für mich auch einige Erfahrungen

J. Pistor

sammeln konnte. Dem Verein wünsche ich natürlich alles Gute, dass der positive Weg weiter fortgesetzt wird“, will er sich an dieser Stelle auch beim Fußball-Portal seines Vertrauens bedanken. Die kurze Sommerpause möchte er mit allen Sinnen zunächst einmal genießen. Dann geht es zu seinem Ex-Verein TuS Eintracht Bielefeld in die A-Liga. Dort wird er wohl zunächst als Kicker, dann wohl auch etwas im Trainerteam machen, als Co-Trainer mutmaßlich.

 

Fazit: Eine hochinteressante Begegnung zwischen zwei angriffslustigen Mannschaften, die nur Vollgas, keine Bremse kennen. Das Happy End tritt deshalb ein, weil Pistor in seinem letzten Spiel als Asemissen II-Coach kluge taktische Maßnahmen ergreift, somit seinen Anteil an diesem Sieg besitzt.

 

Tore:
0:1 Maximilian Rost (12. Min.)
0:2 Tim Fahrmeier (per Eigentor; 19. Min.)
1:2 Dennis Cömert (36. Min.)
2:2 Tim Fahrmeier (48. Min.)
2:3 Maximilian Rost (69. Min.)
3:3 Jan Alexander Sunkovsky (88. Min.)
3:4 Lasse Huitema (89. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
8. Juni 2019 90' Kreisliga B2 Lemgo 2018/19 30

Spielort

Sportzentrum Leopoldshöhe
Schulstraße, Schuckenbaum, Leopoldshöhe, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, 33818, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
TuS Leopoldshöhe II123Loss
TuS Asemissen II224Win

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