TBV II untermauert Vize-Meister-Ansprüche

Spielbericht

(hk). Die Vize-Meisterschaft im Lemgoer Kreisoberhaus ist ein erstrebenswertes Ziel für insgesamt sieben Teams. Nach dem hart erkämpften 2:1-Erfolg in Leopoldshöhe verfügt aktuell der TBV Lemgo II diesbezüglich über die aussichtsreichsten Perspektiven. Während die Leos bis auf den fünften Tabellenrang hinuntergepurzelt sind, geben die Männer von Cheftrainer Benjamin Rawe die passende Antwort auf den jüngsten 0:1-Niederschlag gegen die SG Sonneborn/Alverdissen. Der Leopoldshöher Spielertrainer Jan Plöger spricht allerdings von einem „glücklichen Sieg“ für die Gäste. Rawe hat ein „sehr ausgeglichenes Spiel“ beobachtet.

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Von Henning Klefisch

M. Mathuse

Im torlosen ersten Abschnitt vergeben die Leopoldshöher gleich zwei hochkarätige Möglichkeiten, während die Hansestädter einen Ball neben das gegnerische Gehäuse jagen. In beiden Fällen ist Marvin Mathuse im Torabschluss nicht erfolgreich, scheitert jeweils an TBV II-Torwart Christian Sawert. „Ansonsten“, so stellt es Plöger bei Lippe-Kick fest, „hatten wir Lemgo II im Griff und Lemgo II war mit wenigen Ideen – bis auf lang auf Ehlert.“ Löwe Marc Reh weiß mit einem gefährlichen Kopfball zu gefallen. Die Lemgoer erzeugen durch Marcel Funke (Bild rechts) nach einem Eckstoß große Torgefahr. Sein Versuch landet indes knapp neben dem gegnerischen Gehäuse. „Insgesamt haben beide Teams in der ersten Halbzeit zu viel mit langen Bällen gearbeitet. Wir auf Ehlert, die auf Plöger, aber beide waren bei den Innenverteidigern gut aufgehoben“, so lautet die Analyse von Rawe bei Lippe-Kick. Seine Erkenntnis: „Immer, wenn die Teams es spielerisch versucht haben, sah das besser aus und wurde auch gefährlicher.“

Lemgoer nutzen Leo-Nachlässigkeiten

Laurin Sasse

Ebenfalls in den zweiten 45 Minuten erkennt Plöger einen ähnlichen Spielverlauf. Die Jahnplatz-Jungs sind hier allerdings zielstrebiger im Torabschluss und ziehen ein gepflegtes Kombinationsspiel auf. Nach 61 Minuten trifft Laurin Sasse zum 1:0 und profitiert dabei von zu wenig Zugriff vonseiten der Gastgeber. Zuvor werden seine Mitspieler nicht richtig angegriffen, weshalb der Pass gespielt wird, den Sasse aufnimmt und nach innen Richtung Strafraum zieht.

A. Bultmann

Dabei hat er beim Abschluss sogar Glück, dass sein Trudel-Ball den Weg vorbei an Leo-Fänger Andre Pascal Bultmann ins gegnerische Tor findet. Sieben Minuten später ist es ein Geschenk durch den TuS Leopoldshöhe, der per Lapsus vom Innenverteidiger den Hansestädter Jonas Hildebrand in Position bringt. Dieser umdribbelt Bultmann, passt per Querpass auf Jan Ehlert. Dieser verwertet mit einem Kullerball.

Lemgoer verpassen die Entscheidung

Die Antwort von Plöger selbst folgt eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff. Der verhaltensauffällige Mathuse macht auf der rechten Außenbahn mächtig Wirbel, spielt auf Plöger, der aus Nahdistanz stil- und zielsicher einschiebt. „In der Schlussphase verpassen beide Teams die Möglichkeit, nochmal nachzulegen“, findet Rawe im Gespräch mit Lippe-Kick. Er meint die brenzligen Strafraumsituationen, die durch Elias Heger, Vitali Rachlinski (Bild links) und Ehlert heraufbeschworen werden. Das entscheidende 3:1 gelingt ihnen jedoch nicht. Die Hausherren entfachen vor allem eine unglaubliche Torgefahr über weite Zuspiele auf Plöger. Oder über Eckbälle und hervorragende Schüsse von Mathuse.

„Dass das für Leopoldshöhe eine zu große Hypothek war“

Jan Plöger

Der Leo-Torschütze ist mächtig angesäuert und quittiert dies mit einer klaren Rhetorik: „Am Ende ein großes Dankeschön an den Staffelleiter für die Witz-Spielansetzungen über Ostern und auch an den Schiedsrichter, der heute das Spiel durch katastrophale Abseitspfiffe leider maßgeblich mitentschieden hat. Beide mit einem großen Anteil an Lemgos Sieg.“ Rawe stellt bei Lippe-Kick klar: „Jan Plöger und ich werden uns bei mehreren knappen Abseitsentscheidungen und kniffligen Zweikämpfen mit kleinen Fouls heute definitiv nicht mehr einig, wo der Schiedsrichter einige schwierige Entscheidungen treffen musste. Aber was die Spielansetzung innerhalb von 48 Stunden angeht, kann ich ihm nur beipflichten, dass das für Leopoldshöhe eine große Hypothek war“, herrscht hier ein Konsens.

Fazit: Ein wahrlich aufregendes Aufeinandertreffen zwischen den beiden Spitzenteams. Auch die Leopoldshöher haben die Abschlussaktionen, um sich mit mehr zu belohnen. Es fehlt ihnen indes an der letzten Entschlossenheit im Torabschluss.

Tore:
0:1 Laurin Sasse (61. Min.)
0:2 Jan Ehlert (68. Min.)
1:2 Jan Plöger (75. Min.)