Reds feiern umkämpften Derbysieg

Spielbericht

(hk). Die Bexterhäger krönen sich zum Derby-Sieger. Im nachbarschaftlichen Gastspiel fahren die Reitemeier-Männer einen deutlichen 3:0-Auswärtssieg ein. Dieser wird durch zwei späte Tore realisiert. Der emotionale Leader Maximilian Ilgner macht aus seiner Gefühlswelt keine Mördergrube: „Wir freuen uns, dass wir das Derby für uns entscheiden konnten.“

Von Henning Klefisch

Constantim Stumpf

Leo-Spielertrainer Jan Plöger wirkt zunächst etwas geschockt, spricht er immerhin von einem „blutleeren Auftritt meiner Mannschaft“. Dies im ersten Spielabschnitt. Die Bexterhäger verströmen mehr Torgefahr, sind flüssiger in den Kombinationen. Sie wirken schlichtweg selbstbewusster. Mit Wohlwollen beobachtet Ilgner diesen Auftritt seiner Mannschaft trotzdem nicht. Schließlich spielen seine Männer nicht das, was sie tatsächlich können. Den Leos attestiert er den Mangel an der allseits bekannten Torgefahr. Deshalb bescheinigt er den Hausherren in dieser Phase eine „eher schwache Leistung.“ Die Gäste müssen sogar die Hypothek mit verletzungsbedingten Ausfällen hinnehmen. Nach 14 Minuten muss Sören Brüntrup vorzeitig das Spielfeld verlassen. Für ihn kommt Constantin Stumpf in die Partie. Acht Zeigerumdrehungen folgend geht es auch für Brian Galouo-Auyilaborth nicht weiter, der durch Alex Jan Maksymowicz ersetzt wird. In beiden Fällen sind es muskuläre Probleme, die zur vorzeitigen Aufgabe führen. Der erzwungene Wechsel erzielt Wirkung. Tobias Hentschel köpft nämlich nach Maßflanke von Maksymowicz die Pausenführung für die Reds. Diese bezeichnet Plöger als „total unnötig, da der Gegner auch nicht viel besser war.“

„Edon Rexhepi hat sich das Tor verdient“

Julian Wigand

Die Kabinen-Worte des Jan Plöger fruchten, denn fortan ist es ein Sturmlauf der Leopoldshöher, die bis zur 75. Minute das gegnerische Tor mit zahlreichen Chancen in Beschuss nehmen. Der Bexterhäger Plan, möglichst schnell das zweite Tor nachzulegen, misslingt. Sie spielen eine fehlerhafte zweite Halbzeit, haben auch Glück, nicht den Ausgleich zu schlucken. Ilgner hat den verbesserten Fitnesszustand als ursächlich für die starke Schlussoffensive erkannt. In der 82. Minute profitieren sie von einem Eigentor, das Julian Wigand zum 2:0 beisteuert. Nur 60 Sekunden später ist Edon Rexhepi im direkten Duell mit dem Leo-Schlussmann Andre-Pascal Bultmann nervenstärker, versenkt zum 3:0-Endstand. Ilgner besitzt ein großes Herz: „Das freut mich für Edon, weil er nach kurzer Pause aus der A-Jugend wieder dazugestoßen ist, sich das Tor verdient hat.“ Auch in Summe dominiert die Zufriedenheit im Gäste-Sektor.

„Wir haben uns diesen Derbysieg verdient“

Jan Plöger

„Am Ende gewinnt Bexterhagen viel zu hoch, aber natürlich nicht unverdient“, analysiert Plöger bei Lippe-Kick. In dem Wissen, dass einmal mehr rund zehn Ausfälle zu beklagen sind. Maximilian Ilgner hat von beiden Teams ein „sehr zerfahrenes Spiel“ gesehen. In diesem ist die „bessere Spielanlage“ bei seinen Jungs sichtbar gewesen. „Diesen besonderen Derbysieg haben wir uns auch mal verdient, weil wir letztes Jahr in solchen Spielen ziemlich oft auf die Fresse bekommen haben. Respekt an das Team, das sich immer wieder zurückgekämpft hat. Jetzt war die Belohnung auf unserer Seite, auch wenn wir eines der schlechteren Spiele absolviert haben.“ Die zahlreichen Fehler möchten die Bexterhäger in der folgenden Trainingswoche aufarbeiten, um mit mehr Struktur und Konzentration die kommende Aufgabe gegen die SG Sonneborn/Alverdissen anzugehen.

Fazit: Letztlich ein verdienter Derby-Sieg für die Männer vom Alten Postweg. In den ersten 45 Minuten sind die Reds das klar tonangebende Team, während Leopoldshöhe im zweiten Durchgang deutlich besser agiert, allerdings allerbeste Möglichkeiten versiebt. Das Derby ist hart umkämpft, doch bietet fußballerisch noch reichlich Luft nach oben.

Tore:
0:1 Tobias Hentschel (37. Min.)
0:2 Julian Wigand (per Eigentor; 82. Min.)
0:3 Edon Rexhepi (83. Min.)