Starkes Finish bringt Löwen-Sieg

Spielbericht

(hk). Dank zwei später Treffer sichert sich der TuS Leopoldshöhe den 2:1-Heimsieg über den TuS Brake. „Es ist extrem bitter, wenn du in der Nachspielzeit das Spiel verlierst. Ein Sieg wäre für uns allerdings nicht verdient gewesen“, gibt der Gäste-Coach Alexander Kirsch ehrlich bei Lippe-Kick zu.

Von Henning Klefisch

Jan Plöger

Vor allem der erste Spielabschnitt gehört eindeutig den Leos, die das Spielgerät meist an ihren Füßen haben, sich zahlreiche Torchancen herausspielen. Sie hätten zweifelsfrei einen Elfmeter zugesprochen bekommen können, nach einem klaren Handspiel von einem Brake-Kicker. Leopoldshöhe-Coach Jan Plöger beobachtet im ersten Spielabschnitt „ein Spiel auf ein Tor.“ Er analysiert etwas präziser: „Da hatte Brake keine Offensiv-Aktion und so einige Probleme mit unseren schnellen Außen.“ Warum es trotzdem torlos in die Kabine geht? „Leider waren der letzte Pass oder der Abschluss zu ungenau“, moniert Plöger bei Lippe-Kick.

Gentile macht Mario Basler stolz

Gian-Luca Gentile

Die Hausherren vergeben durch Marvin Mathuse zunächst die Monster-Möglichkeit zur Führung. Trotzdem: Deutlich besser sind die Walkenfeld-Kicker da schon im zweiten Spielabschnitt unterwegs, „sind ein Stück weit die bessere Mannschaft, haben da die besseren Chancen“, lobt Spielertrainer Alexander Kirsch, der eine von diesen nach 61 Minuten zum 1:0 per Kopfballtor verwandelt. In dieser Szene verschätzt sich Leo-Fänger Justus Tegtmeier allerdings leicht. Danach haben es die Braker „einigermaßen im Griff.“ Sie hätten sogar nach einem Foulspiel an Kirsch einen Elfmeter bekommen können. In den Schlussminuten verteidigen sie zwei Standards schlecht, die jeweils in einem Leopoldshöher Torerfolg münden. In der 81. Minute gleicht Marc Reh aus. Nach einem Eckball macht er ganz lässig den Kopf-Nicker. Kurz vor dem Schlusspfiff zirkelt Gian-Luca Gentile einen Eckball direkt in den gegnerischen Kasten. Dies, obwohl der Gast am kurzen Pfosten extra noch einen Akteur zur Absicherung abgestellt hat. „Da stellen wir uns ziemlich doof an, stehen uns selbst im Weg.“ In diesem Moment trinkt Mario Basler voller Freude ein Weißbier auf Ex, zündet sich genüsslich eine Marlboro an, um dann mit einer Träne im Augenwinkel zu postulieren: „Auf Gian-Luca, meinen legitimen Nachfolger, Prost.“

„Da wäre heute einiges möglich gewesen“

Alexander Kirsch

Plöger sagt es kurz und knapp: „Ich würde sagen: aufgrund der ersten Hälfte ein verdienter Sieg.“ Vor allem die Darbietung im ersten Abschnitt stört Kirsch gewaltig. Immerhin, so merkt er an, haben doch zahlreiche wichtige Spieler bei den Hausherren gefehlt, was sein Team hätte nutzen müssen. „Da wäre heute einiges möglich gewesen, wir haben es nicht so angenommen.“ Allerdings möchte er mit seinem jungen Team nicht zu hart ins Gericht gehen. Immerhin gehören Leistungsschwankungen dazu. Trotzdem: Sie verpassen es nahezu leichtfertig, einen ganz wichtigen Schritt mit drei Big Points in Richtung Klassenerhalt zu gehen. „Deshalb bin ich ein bisschen unzufrieden, so wie wir uns präsentiert haben. Ich gratuliere Leopoldshöhe zu einem nicht unverdienten Sieg.“ Dass es am Ende auf beiden Seiten auf dem Spielfeld durchaus emotional zur Sache geht, ärgert ihn. Zugleich zugebend: „Auch ich selbst habe mich nicht mit Ruhm bekleckert, nicht dazu beigetragen, dass es ruhiger geworden ist.“ Glücklicherweise haben sich die Streithähne nach dem Spiel vernünftig ausgesprochen. Somit geht die Blickrichtung beim TuS Brake klar zum nächsten Match, wenn am Donnerstagabend die SG Bega/Humfeld wartet. Dort sollen die drei Punkte für den Klassenerhalt eingetütet werden, so die Wunschvorstellung von Alexander Kirsch. „Das traue ich meiner Mannschaft zu, dass wir dann ein anderes Gesicht zeigen.“

Fazit: Der Zeitpunkt der Leo-Tore ist definitiv glücklich. Nicht aber, wenn man sich die gesamte Partie betrachtet. Die Leopoldshöher hätten vor allem im ersten Abschnitt viel mehr Kapital aus den zahlreichen Torchancen ziehen müssen. So aber machen sie sich lange Zeit selbst das Leben unnötig schwer.

Tore:
0:1 Alexander Kirsch (61. Min.)
1:1 Marc Reh (81. Min.)
2:1 Gian-Luca Gentile (89. Min.)