Leos fressen Lockse auf

Spielbericht

(hk). Das ist ja mal eine ganz klare Geschichte. Was für eine Sahne-Leistung vom TuS Leopoldshöhe, der Lockse filetiert und per Kantersieg auf die kurze Heimreise schickt. „Die Niederlage war hochverdient“, möchte Gäste-Coach Stefan Braunschweig überhaupt nichts beschönigen. Trotzdem: Nach dem Anschlusstor hat der Underdog sogar die Möglichkeit, auf 2:2 zu stellen.

Von Henning Klefisch

G-L. Gentile

Der hohe Favorit benötigt allerdings etwas Geduld, um die komplette Angelegenheit voll anzunehmen. Bis Mitte der ersten Halbzeit haben sie extreme Schwierigkeiten, Ball, Gegner und Spiel zu beherrschen. Als Eisbrecher erweist sich der zunächst berechtigt verhängte und dann sicher verwandelte Elfmeter von Gian-Luca Gentile in Spielminute 27. Förderlich für das Leo-Wohlergehen ist der zweite Treffer, der gerade einmal 120 Sekunden danach durch Ben Julius Rogalski erzielt wird. Zielwasser haben die Leopoldshöher zum sonntäglichen Frühstück allerdings nicht ausreichend konsumiert. Zunächst überbieten sie sich nämlich im Auslassen von besten Torchancen. Leo-Cheftrainer benutzt sogar das Wort „kläglich“ in diesem Zusammenhang. Diese fehlende Tor-Gier wird eine Minute vor dem Halbzeitpfiff durch Lars Valentin Sundermann bestraft. Im Anschluss an einen Eckball markiert er das 1:2 für seinen TuS Lockhausen, womit es in die Kabine geht.

„Nicht in der Lage, Paroli zu bieten“

M. Mathuse

Aus dieser kommen die Hausherren deutlich energischer. Zunächst Marc Reh (56., 68. Min.), dann Marvin Mathuse (73. Min.) und Marcel Heisler (87. Min.) bauen den Vorsprung zu einem manierlichen 6:1 aus. Außerordentlich angetan von der eigenen Performance zeigt sich Plöger jetzt nicht, bilanziert bei Lippe-Kick: „Im Endeffekt reicht eine durchschnittliche Leistung für diesen wichtigen Sieg. Und dieser hätte durchaus höher ausfallen können.“ Den Stab über seine Mannschaft brechen, das möchte der kommunikationsstarke Braunschweig auf keinen Fall. Er nimmt seine Jungs sogar in Schutz, denn denen, „die da waren, mache ich keinen Vorwurf.“ Trotzdem ist die Mangelliste ellenlang: „Kaum Zweikämpfe, schlechte Rückwärtsbewegung. Momentan sind wir nicht in der Lage, Mannschaften in der Liga Paroli zu bieten. Mit jedem Angriff können wir einen kassieren“, hat Lockse den lauf- und spielstarken Leos nicht viel entgegenzusetzen. Auch Basiselemente sind fehlerhaft. „Ich habe einen eingewechselt, der hatte nicht mal richtige Fußballschuhe.“

Fazit: Ein klar verdienter Erfolg für den TuS Leopoldshöhe, der vor allem in den zweiten 45 Minuten seinen Gegner gekonnt in Schach hält. Auch weitere Einschläge sind nicht abwegig. Lockhausen ist im Abwehrverbund zu luftig unterwegs.

Tore:

1:0 Gian-Luca Gentile (per Elfmeter; 27. Min.)
2:0 Ben Julius Rogalski (29. Min.)
2:1 Lars Valentin Sundermann (44. Min.)
3:1 Marc Reh (56. Min.)
4:1 Marc Reh (68. Min.)
5:1 Marvin Mathuse (73. Min.)
6:1 Marcel Heisler (87. Min.)