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„Eine Lehrstunde, die wehtat“

Spielbericht

(hk). Die Rückreise aus Lipperreihe ist ganz bestimmt nicht vergnügungssteuerpflichtig gewesen, für die Akteure des SV Werl-Aspe II. Ein halbes Dutzend Gegentore kassiert das Team von Chefcoach Salvatore Völkel nämlich im wohl westlichsten B2 Lemgo-Spielort. Routinier Marius Grimm präsentiert sich immer noch spürbar konsterniert, als er im Gespräch mit Lippe-Kick stammelt: „Eine derbe Niederlage im Auswärtsspiel. Man kann verlieren, man darf verlieren und man wird verlieren. Dass es aber so sein musste, war ein wenig hart.“

 

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Von Henning Klefisch

 

Luca Tovitovic

Im ersten Abschnitt deutet so gut wie gar nichts darauf hin, dass die Asper solch eine heftige Klatsche kassieren. „In Halbzeit eins haben wir uns sehr gut geschlagen und konnten sogar einige Akzente in der Offensive zeigen“, berichtet Grimm ein wenig stolz. Personell und taktisch müssen die Gäste so einige Umstellungen vornehmen. Luca Tovitovic und auch Niklas Weber stehen beim Anpfiff nicht zur Verfügung, was die Aufgabe noch ein Stück weit erschwert. Dazu gesellt sich die enorme Heimstärke vom TuS Lipperreihe II: „Dass der Gastgeber zu Hause auch immer eine starke Truppe bereitstellt, war ebenfalls aus der Historie bekannt. Da es noch früh in der Saison ist und auch die Kadergröße der dortigen Ersten reich bestückt ist, war mit Verstärkung aus dem Bezirksliga-Team zu rechnen.“ Ebenfalls mit einer prompten Reaktion der La Furia Roja nach der Niederlage in Grastrup.

 

Hennemeier vergibt hochkarätige Führungschance

 

Trotz der gegnerischen Qualitäten schaut der SV Werl-Aspe II zuvorderst auf die eigenen Perspektiven. Immerhin haben sie doch den TuS Ahmsen II mit 5:0 abgekanzelt und zum Auftakt in Schötmar beim 2:2 ein starkes Spiel gezeigt. Die Hausherren legen los wie die Feuerwehr, drängen auf eine schnelle Entscheidung. Davon wirken die Schwarz-Weißen spürbar überrascht, weshalb sie zunächst ganz massiv in die Bredouille geraten. „Die Routiniers in der Defensive mit Alexander Schneider (Bild rechts) und Sören Krack (Bild links) waren auf der Hut und machten ihre Arbeit gut“, lobt Grimm die Twin-Towers in der Abwehr. Als höchst nachteilig erweist sich das eigene Aufbauspiel, mangelt es hier an der richtigen Struktur, an einer umsichtigen Spielweise, an einem geeigneten Plan. Trotz dieser Defizite erspielen sich die Gäste nach zehn Minuten die erste Abschlussaktion, als von der linken Seite Julian Hennemeier frei auf den gegnerischen Fänger Dennis Petzold zuläuft, die Kugel knapp neben den Pfosten setzt. Die Hausherren wollen, machen und drängen, doch ihnen fehlt das geeignete Werkzeug, um das Werl-Asper-Abwehrbollwerk zu knacken.

 

Erst der Abseitspfiff, dann das Gegentor

 

Tobias Riedel20 Minuten sind von der Uhr, als ein Akteur der Hausherren in der Zentrale nach einem Pass von der Außenposition völlig freisteht, die Kugel am gegnerischen Gehäuse vorbeischiebt. „Hier wurde kurz gepennt, aber nichts ist passiert“, schnauft Grimm tief durch. Eine echte Hiobsbotschaft ist die Verletzung von Tobias Riedel nach 28 Minuten, der sich bei einer Rettungsaktion das Knie so schwer verdreht, dass er für Niklas Weber ausgewechselt werden muss, wohl auch für einen längeren Zeitraum ausfallen wird. Gute Besserung an dieser Stelle von allen Seiten. Für den SV Werl-Aspe II ist es nicht einfach, sich wieder auf das Spiel zu konzentrieren, doch sie versuchen es. Emre AkarPech haben sie, als Emre Akar (Bild rechts) nach einem schönen Pass von der linken Seite völlig frei durch ist, doch vom Referee wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zurückgepfiffen wird. Grimm hat beobachtet: „Leider wurde hier aber mindestens ein tief stehender Lipperreiher übersehen. Ärgerlich!“ Dafür treffen auf der Gegenseite die Hausherren. 44 Minuten sind von der Uhr, als Sebastian Mathea eine Schlafmützigkeit in der gegnerischen Defensive eiskalt ausnutzt. Da neben der schweren Verletzung ebenso unterschiedliche weitere Unterbrechungen im ersten Spielabschnitt auftreten, hätte sich Marius Grimm eine längere Nachspielzeit gewünscht. Als „etwas unglücklich“ bezeichnet er den Pausenpfiff, der inmitten einer Angriffsaktion des SV Werl-Aspe II erfolgt. Trotzdem muss an dieser Stelle auch einmal der Schiedsrichter gelobt werden: „Aber über den Unparteiischen konnten wir uns kaum beschweren. Er hat einen ordentlichen Job gemacht. Perfekt ist niemand, selbst nicht die Profis“, findet Grimm im Lippe-Kick-Talk.

 

Doppelschlag manifestiert Lipperreihe II-Sieg

 

Grimm prophezeit: „Dass es nicht leichter wird, war klar. Aber, dass alles vorbei ist, noch nicht.“ Deshalb ist die Zielsetzung eindeutig: „Wir wollten da anknüpfen, wo wir aufgehört hatten, doch dieser Zahn wurde uns schnell gezogen.“ Bereits vier Minuten nach dem Seitenwechsel ist der Vorsprung gar verdreifacht. Naby Camara ist per Doppelschlag nämlich erfolgreich. Marius Grimm räumt bei Lippe-Kick ein: „Durch eine Umstellung auf Gastgeberseite waren wir irgendwie voll von der Rolle und bekamen keinen Zugriff. Entsprechend dankte man es uns. Diese beiden Treffer brachten uns komplett aus dem Konzept.“ Und so reift in ihm die Erkenntnis: „Dass ein 3:0 nicht mehr zu drehen war, sollte recht schnell klar gewesen sein, doch der Beton für weitere Gegentreffer wollte nicht hart werden.“ Kevin Matzmohr (70. Min.), Mario Habigtsberg (82. Min.) und Sebastian Rahaus (85. Min.) legen innerhalb von einer Viertelstunde drei weitere Tore nach für die unglaublich spielfreudigen Lipperreiher, die allerdings auch von den leichten Fehlern der Gäste profitieren. Der Gastgeber ist drückend überlegen, extrem tonangebend, gestattet den Heerser Bruch-Boys kaum Entlastungsangriffe.

 

„Sind noch jung, müssen daraus lernen“

 

Nach der herben 0:6-Schmach in Lipperreihe möchte der SV Werl-Aspe II ab sofort den Fokus auf die kommenden Partien legen, es vermeiden, die gleichen Fehler zu wiederholen. Die Aufgabe gegen den TBV Lemgo III wird allerdings herausfordernd sein. Grimm (Bild rechts) wünscht sich: „Hier wollen wir unsere Fehler wieder egalisieren und eine deutlich bessere Vorstellung abliefern.“ Er zeigt sich gewohnt väterlich: „Wir sind noch jung und müssen daraus lernen. Es war eine Lehrstunde, die wehtat, aber helfen wird, es besser zu machen.“ Zugleich präsentiert er sich gewohnt pragmatisch: „Am Ende der Saison zählt nicht das Torverhältnis, sondern nur die Punkte und da haben wir halt keine(n) gewonnen.“

 

Fazit: Im ersten Durchgang deutet so gut wie nichts auf solch eine klare Angelegenheit hin. Mit dem prompten Doppelschlag in der Frühphase vom zweiten Spielabschnitt verschärfen sich die Konturen hin zu einem deutlichen Heimsieg.

 

Tore:
1:0 Sebastian Mathea (44. Min.)
2:0 Naby Camara (48. Min.)
3:0 Naby Camara (49. Min.)
4:0 Kevin Matzmohr (70. Min.)
5:0 Mario Habigtsberg (82. Min.)
6:0 Sebastian Rahaus (85. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
28. August 2022 90' Kreisliga B2 Lemgo 2022/23 3

Spielort

Sportplatz Lipperreihe
Lipperreihe, Oerlinghausen, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, 33758, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
TuS Lipperreihe II156Win
SV Werl-Aspe II000Loss

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