TBV Lemgo III wird vom Lipperreiher Angriffswirbel weggefegt

Spielbericht

(hk). Die Lipperreiher Siegesserie nimmt weiter an Fahrt auf. Sogar der Spitzenreiter TBV Lemgo III muss am Sonntag dran glauben, verliert deutlich mit 1:4 an der Schulstraße. Dementsprechend stellt TBV III-Spielertrainer Dimitrios Gegas im Gespräch mit Lippe-Kick fest: „Es war kein guter Tag von und für uns. Wir hatten uns etwas vorgenommen, aber Lipperreihe II war über die 90 Minuten die klar bessere Mannschaft.“ Als nachteilig für das Lemgoer Erfolgsstreben hat sich erwiesen, dass sie dem Kontrahenten zu viel Freiraum gewähren, in den Zweikämpfen und bei der Eroberung der zweiten Bälle nicht entschlossen genug auftreten. „Dann“, ist dies für Gegas die logische Konsequenz, „ist solch ein Gegner wie Lipperreihe II einfach zu stark, um ihn zu schlagen.“

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Von Henning Klefisch

Alex Bannikow

In den Anfangssequenzen sind die Hausherren das erkennbar dominantere Team, was sich in dieser Phase auch in einigen vielversprechenden Abschlussaktionen niederschlägt. Sie gewähren den Gästen indessen einige bespielbare Räumlichkeiten, um ihr Spiel wie gewünscht aufzuziehen. Die Problematik, warum die Hansestädter daraus nicht das relevante Kapital ziehen können: „Wir waren zu ungenau, im Mittelfeld nicht bissig genug, um uns durchzusetzen, einen sauberen Ball durchzustecken.“ Trotz all dieser Defizite führen sie nach 16 Minuten mit 1:0. Im gegnerischen Strafraum ist Alex Bannikow Adressat von einem Zuspiel, gewinnt zunächst das direkte Duell, legt sodann die Kugel am Gegenspieler vorbei, um letztlich aus sechs Metern Torentfernung den Ball im kurzen Eck einzuschweißen. Dieser Treffer fällt nicht dem Spielverlauf entsprechend, doch Fußball ist bekanntlich ein unberechenbares Wesen.

Gegas und das Déjà–vu-Erlebnis beim 1:2

Moritz Stenten

Berechtigterweise gleichen die Hausherren nach 34 Minuten durch Sebastian Mathea aus. Unachtsam und wenig weitsichtig klären die Lemgoer das Spielgerät von der Strafraumkante in die Zentrale. Der wachsame Mathea bewegt sich auf diesen Ball zu, knallt die Kugel per Flachschuss an Freund und Feind vorbei in die rechte Torecke. Gegas fälscht diesen Schuss sogar noch unhaltbar für seinen Torwart Moritz Stenten ab. Vier Minuten vor dem Seitenwechsel drehen die West-Lipper die Partie nach einem ruhenden Ball sogar. Die Kugel wird von der halblinken Position auf den zweiten Pfosten gezirkelt. Stenten hat das Objekt der Begierde nur scheinbar sicher, lässt es klatschen, wodurch Henrik Gievert (Bild rechts) zum Nutznießer wird und zur 2:1-Pausenführung einschiebt. „Kurz vor der Halbzeitpause ist das sicherlich ein sehr ungünstiger Zeitpunkt“, möchte der geneigte Beobachter Gegas hier keineswegs widersprechen.

„Lipperreihe II hat eine sehr hohe Qualität, war sehr laufstark“

Kevin Matzmohr

In den zweiten 45 Minuten verändern die Hausherren ihre Taktik, stehen in der Abwehr noch komprimierter, verengen die Räume, schränken somit den gegnerischen Spielraum massiv ein. Gegas hebt anerkennend den Daumen: „Das haben sie wirklich sehr gut gemacht, haben eine sehr hohe Qualität in der Mannschaft, waren sehr laufstark.“ Den Lemgoern mangelt es am geeigneten Esprit, um dieses Abwehrbollwerk ins Wanken zu bringen. Rigoros verteidigen die Rot-Weißen fortan, die deutlich kompromissloser und widerstandsfähiger in der Verteidigung agieren. Sie gestatten den Gästen im zweiten Spielabschnitt keinerlei Abschlussaktionen, sind dafür selbst deutlich angriffslustiger. In der 57. Minute erhöht Kevin Matzmohr zum 3:1. Elf Minuten folgend trifft Naby Camara (Bild rechts) zum 4:1-Endstand. Die Treffer fallen nach einem ähnlichen Schema. Die Lemgoer laufen an, lassen sich den Ball abluchsen. Nach einem Zuspiel in das Mittelfeld drehen die Lipperreiher auf, befördern den Ball in die Schnittstelle hinter die Abwehrkette. Weitere Chancen, um das Ergebnis noch deutlicher zu gestalten, lässt der Gastgeber leichtfertig verstreichen.

„Lipperreihe II hat eine starke Leistung gebracht“

Dimitrios Gegas

Gegas präsentiert sich als ein fürsorglicher Trainer, bemerkt gegenüber Lippe-Kick: „Die Luft war bei uns raus. Ich habe durchrotiert, um noch einmal frische Kräfte zu bringen. Das hat aber nicht wie gewünscht funktioniert. Ich gratuliere dem Gegner. Lipperreihe II hat eine starke Leistung gebracht, verdient gewonnen“, möchten die Lemgoer die gesammelten Lehren mit einem guten Spiel gegen den SV Wüsten II auf dem Platz erfolgreich umsetzen. In knapp zwei Wochen können sie dies beweisen.

Fazit: Die bessere Mannschaft entscheidet diesen Vergleich völlig verdientermaßen für sich. Defensiv zupackend und offensiv zielstrebig performen die Lipperreiher, die weiterhin auf der Erfolgswelle surfen, ein gutes Spiel zeigen und ein weiteres Kapitel ihrer Erfolgsgeschichte hinzufügen.

Tore:
0:1 Alex Bannikow (16. Min.)
1:1 Sebastian Mathea (34. Min.)
2:1 Henrik Gievert (41. Min.)
3:1 Kevin Matzmohr (57. Min.)
4:1 Naby Camara (68. Min.)