Der schmucklose Arbeitssieg

Spielbericht

(hk). Der SV Werl-Aspe wollte diesen Pflichtsieg und hat ihn bekommen. Beim Nachbarverein TuS Lockhausen erfüllen die Schützlinge von Coach Marcio Goncalves ihre Aufgabe und gewinnen mit 2:0 auf dem schwer bespielbaren Hartplatz am Sepp. Der Gäste-Coach meint dazu: „Mir persönlich ist egal, auf welchem Untergrund man spielt. Man muss jeden Untergrund annehmen. Leider hatte das aber mit Fußball heute wenig zu tun.“

Von Henning Klefisch

L. Kopsieker

Am Ende ist er allerdings ein pragmatischer Zeitgeist, weshalb er die drei Punkte als entscheidend erkannt hat. Mit diesem Auswärtserfolg beim Kellerkind springen sie auf den zweiten Tabellenplatz. Begünstigend, dass die anderen Konkurrenten eher homöopathisch an diesem Wochenende gepunktet haben. „Das sieht ganz gut aus und bringt Hoffnung für die nächsten Wochen“, so ein erleichterter Goncalves, der sich darüber freut, dass sein Team den „argen Personalproblemen“ getrotzt hat. Ein Beispiel gefällig? Aus der personellen Not macht er eine Tugend und hat nach Lockhausen gleich drei A-Jugend-Akteure mitgenommen. Daher betont er: „Wir haben uns wacker geschlagen.“ Zudem den absoluten Traumstart erwischt. 40 Sekunden sind gerade einmal von der Uhr, als nach einer einstudierten Anstoß-Variante ein Eckball das Endprodukt ist. Luca Fabio Kopsieker ist im Anschluss daran zum frühen 1:0 erfolgreich. Der Ausgleich ist möglich für Lockse. Aus einem Kuddelmuddel im Strafraum heraus beweist Werl-Aspe-Fänger Burhan Gündogan seine exzellente Reflexfähigkeit, wehrt den Schuss aus kürzester Entfernung hervorragend ab. „Somit sichert er uns das gegentorlose Spiel“, holt er sich von seinem Coach ein Sonderlob ab. Bis zum zweiten Treffer lassen sie sich 75 Minuten Zeit. Ole Maxim Seipt macht den Tor-Butler. Er steht am rechten Strafraumeck und spielt die Kugel links in den Fünfmeterraum hinein. Jan-Hendrik Lange hat aus Kurzdistanz keine Mühe beim Versenken.

„Wir haben mehr als unglücklich verloren“

M. Goncalves

Die Fußballwelt kann Slavisa Rajovic an dieser Stelle nicht mehr verstehen. Der TuS Lockhausen-Coach klagt via Lippe-Kick: „Wir haben mehr als unglücklich verloren.“ Warum denn? „Ich habe ein sehr gutes Spiel von uns gesehen“, in dem der Gegner bereits nach einer Minute leider das so wichtige 1:0 erzielt hat. „Es war ein ausgeglichenes Spiel, aber trotzdem müssen wir ohne Punkte weiterhin unser Glück suchen.“ Dem siegreichen Nachbarverein gratuliert er, macht den TuS Lockhausen-Freunden zugleich auch Mut: „In der nächsten Woche wird es besser.“
Nach Ansicht von Goncalves hätte der Spannungsbogen gar nicht so lange gespannt werden müssen. „Wir hätten am Ende noch drei, vier, fünf Dinger machen können, aber hatten kein Spielglück. Ein schöner Sieg, auch wenn es mit Fußball wenig zu tun hatte.“ Nun steht dem SV Werl-Aspe ein Heimspiel-Doppelpack bevor. Die Hansestadt-Tage stehen an. Am Sonntag kommt der TuS Brake, am dann folgenden Donnerstag der TBV Lemgo II.

Fazit: Die Meinungen der beiden Trainer divergieren doch ganz entscheidend. Letztlich ist es ein Spiel, was durch ein frühes und ein spätes Tor gekennzeichnet ist. Dazwischen ist ganz viel Leerlauf anzutreffen.

Tore:
0:1 Luca Fabio Kopsieker (1. Min.)
0:2 Jan-Hendrik Lange (75. Min.)