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TBV III umschifft alle Widrigkeiten und gewinnt

Spielbericht

(hk). Besser als der Aufstiegskonkurrent TuS Asemissen II hat es die Dritte des TBV Lemgo gemacht. Während sich die Asemisser mit einer Punkteteilung gegen den TuS Lockhausen haben begnügen müssen, sind die Hansestädter erfolgreicher und gewinnen auf dem Sepp mit 4:2. „Es war das erwartet schwere Spiel“, berichtet der TBV III-Trainer Dimitrios Gegas. Dass der Spitzenreiter im Gastspiel beim Kellerkind tatsächlich der haushohe Favorit ist, davon „hat man nur partiell etwas gesehen“, berichtet der Gäste-Coach im Gespräch mit Lippe-Kick.

 

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Von Henning Klefisch

 

Die Begegnung ist zunächst zähflüssig und äußerst mühselig für die Hansestädter, die auf dem schwer bespielbaren und ungewohnten Hartplatz ihre Schwierigkeiten haben, das gewohnte Kombinationsspiel aufzuziehen. Deshalb bleiben aus fußballerischen Gesichtspunkten ganz viele Sehnsüchte unerfüllt. Den TuS Lockhausen hat Gegas in den ersten 45 Minuten als die „spielerisch aktivere und bestimmende Mannschaft“ gesehen. „Sie sind die Zweikämpfe besser angegangen, waren griffiger, kämpferischer, wollten mehr als wir.“ Das Problem von Lockse: Sie lassen zu viele Möglichkeiten ungenutzt, nachdem sie in gleich mehreren Fällen hervorragend die Kugel im Mittelfeld erobern, diese dann direkt in die Schnittstelle spielen. Abwechselnd agieren sie zudem mit weiten Zuspielen, um letztlich entweder darauf zu hoffen, dass die Bälle durchrutschen oder aber auf zweite Bälle zu lauern.

 

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„Vom Spielverlauf her eine unverdiente Führung“

 

J. Ehlert

In den Anfangsminuten vergeben die Hausherren drei extrem lukrative Abschlussaktionen. Im Stil von einem Klasse-Team agiert dagegen die Lemgoer Drittvertretung, die in der 19. Spielminute ihre erste Möglichkeit durch Jan Ehlert nach einem tiefen Ball von Eric Meierjürgen im gegnerischen Kasten kaltschnäuzig unterbringt. Zuvor hat er noch elegant einen Gegenspieler wie eine Slalomstange stehen lassen, spitzelt schließlich leichtfüßig das Spielgerät in das gegnerische Gehäuse. „Vom Spielverlauf her eine unverdiente Führung“, verdeutlicht Gegas mit Nachdruck. Völlig unbeeindruckt nach diesem Rückschlag spielt der Gastgeber weiterhin beherzt auf, erzielt eine Viertelstunde später den berechtigten Ausgleichstreffer durch Fabrice Emunga (Bild rechts). Sobald allerdings die Hansestädter den nötigen Freiraum erhalten, werden sie gefährlich. In einer Szene etwa spielt Elias Heger einen exakten tiefen Ball in das Zentrum, wo Jannis Wehmeier der Adressat ist. Er läuft mutterseelenallein auf den gegnerischen Kasten zu, bedient per Querpass Alex Bannikow, der ins verwaiste Gehäuse mühelos zur 2:1-Pausenführung einschieben kann. „Keine verdiente Führung“, wiederholt sich Dimi Gegas allzu gerne auch nach der erneuten Führung seiner Mannschaft. Die Kaltschnäuzigkeit im Torabschluss ist der entscheidende Unterschied zwischen den beiden Kontrahenten an diesem Tag.

 

Ehlert demonstriert Maßarbeit

 

Eric Meierjürgen

Offenbar die richtigen Lehren aus dem eher schwachen Auftritt im ersten Durchgang haben die Lemgoer in den zweiten 45 Minuten gezogen, wirken sie doch jetzt deutlich engagierter, mutiger und konzentrierter in ihrem Handeln. Der Aufstiegsfavorit presst deutlich früher, zwingt den Gegner zu Fehlern, sorgt für unkontrollierte Zuspiele. Es ist folgerichtig, dass die nunmehr stark verbesserten Hansestädter in der 54. Minute den Vorsprung auf 3:1 ausbauen. In dieser Szene produzieren sie einen wunderbaren Treffer, als auf der rechten Außenbahn Jan Ehlert zusammen mit Eric Meierjürgen sich durchtankt, von dort aus den Weg in den gegnerischen Strafraum sucht und Alex Bannikow findet. Dieser legt eine kurze Schaffenspause ein, überlegt, um letztlich mit dem linken Hammer von der halbrechten Position aus das Objekt der Begierde unter die Torlatte zu jagen.

 

 

Lemgoer drehen mächtig auf

 

66 Minuten sind von der Uhr, als die jetzt gut kombinierenden Lemgoer im Umschaltspiel zu gefallen wissen, den Ball in die Tiefe spielen, dann über die Flankenposition kommend Jan Ehlert im Zentrum bedienen. Dieser freut sich über so viel Fürsorge seiner Mitspieler, schiebt aus Nahdistanz das Runde zum 4:1 in das Eckige. Die Gegas-Elf nimmt den Schwung aus diesen Momenten mit, vergibt sogar noch mehrere Hochkaräter geradezu leichtfertig. Insbesondere über ruhende Bälle erzeugt Lockse Torgefahr. In der 75. Spielminute etwa ist Nikola Kolak im Anschluss an einen ruhenden Ball erfolgreich, als er mutterseelenallein am langen Pfosten lauert, dann per Nachschuss zum 2:4 erfolgreich ist. Von diesem Treffer angestachelt, sucht Lockhausen auch weiterhin beherzt den Weg nach vorne, drängt auf ein weiteres Tor, um den Spannungsbogen noch weiter zu erhöhen. Als Turm in der Schlacht erweist sich dagegen Gerrit Hesse (Bild rechts), der nahezu jeden Zweikampf, ob am Boden oder in der Luft, für sich entscheidet, ein echter Stabilisator in der TBV III-Deckung ist. Zudem kann er im Lucio-Stil auch mit Offensiv-Vorstößen zu gefallen.

 

 

„Dann bin ich sehr optimistisch, wir holen genug Punkte“

 

Seinem Team bescheinigt der Chef-Trainer Slavisa Rajovic eine „gute erste Halbzeit.“ Das Problem, warum sein TuS Lockhausen am Ende mit leeren Händen dasteht: „Dann fehlt uns die Kraft, bis zum Ende alles gutzumachen.“ Das kommt nicht von ungefähr, benennt Rajovic doch die beiden „schwierigen Spiele“ gegen die Spitzenteams der Liga, die so einige Kraftreserven angezapft haben. Dem siegreichen TBV Lemgo III möchte er an dieser Stelle ganz artig gratulieren. Selbst darf er stolz auf die eigene Leistung zurückblicken: „Wir versuchen es, nächste Woche wieder besser zu machen. Unsere Situation ist nicht einfach, aber, wenn wir wieder eine disziplinierte und kämpferisch starke Leistung zeigen können, bin ich sehr optimistisch, wir holen noch genug Punkte, um in der Liga zu bleiben.“

 

 

„Dann kann solch ein Spiel natürlich anders ausgehen“

 

„Im Großen und Ganzen geht der 4:2-Sieg aufgrund der zweiten Halbzeit in Ordnung, aber normalerweise muss Lockhausen, wenn sie ihre Chancen verwerten, mit 4:2 oder 5:2 in die Halbzeitpause gehen. Dann kann solch ein Spiel natürlich anders ausgehen. Wir konnten das Spiel letztlich für uns ziehen. Es war eine gute Leistung, diesen Sieg haben wir uns erkämpft. Gerade aufgrund der zweiten Halbzeit ist dieser Sieg nicht unverdient“, resümiert Dimitrios Gegas (Bild rechts), um sich zugleich auch vollauf bewusst zu sein: „So etwas kann auch einmal ganz anders laufen.“

 

 

Fazit: Der TuS Lockhausen verkauft seine Haut auch im Spiel gegen den Klassenbesten erneut richtig teuer. Hätten sie mehr Kapital aus den sich bietenden vielversprechenden Möglichkeiten im ersten Spielabschnitt gezogen, dann wäre nach dem Punktgewinn gegen Asemissen II am Ostersamstag auch 48 Stunden später der nächste Überraschungscoup geglückt.

 

Tore:
0:1 Jan Ehlert (19. Min.)
1:1 Fabrice Emunga (34. Min.)
1:2 Alex Bannikow (44. Min.)
1:3 Alex Bannikow (54. Min.)
1:4 Jan Ehlert (66. Min.)
2:4 Nikola Kolak (75. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
10. April 2023 90' Kreisliga B2 Lemgo 2022/23 22

Spielort

Sportplatz Auf dem Sepp
Bad Salzuflen, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
TuS Lockhausen112Loss
TBV Lemgo III224Win

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